Hochwasser, Felssturz und Brand: 500 Einsatzkräfte probten im Bezirk Waidhofen

- hochgeladen von Simone Göls
Rund 500 Teilnehmer von Feuerwehren, Rotem Kreuz, Rettungshundebrigade, Polizei beübten am 2. September Szenarien in mehreren Teilen des Bezirkes
Organisationsübergreifende Einsätze sind bei Großschäden oder Katastrophen erforderlich, um Hilfe rasch und professionell leisten zu können. Auf Initiative von Bezirkshauptmann Günter Stöger haben sich die freiwilligen Einsatzorganisationen zusammengefunden und eine gemeinsame Großübung vorbereitet, um für den Notfall noch besser gerüstet zu sein.
Die große Flut
Annahme der am Samstag durchgeführten Großübung, die an verschiedenen Schauplätzen des Bezirkes durchgeführt wurde, war eine Hochwasserkatastrophe im Bezirk Waidhofen. Dabei mussten von den Einsatzkräften zahlreiche Szenarien abgearbeitet werden. Dazu zählten unter anderem ein Brand sowie ein Schadstoffeinsatz bei der Fa. Henkel Beiz- und Elektropoliertechnik in Waidhofen, mehrere vermisste und verletzte Personen, Verkehrsunfälle, ein Deckeneinsturz bei einem Firmengebäude der Firma Opel Hofstetter, mehrere vom Hochwasser eingeschlossene Personen, technische Herausforderungen, wie das drohende Abrutschen eine Heizwerkes in Liebnitz mit Dieselaustritt, Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes sowie ein drohender Felssturz im Steinbruch Hengl in Eibenstein.
Krisenstab
Die Übung wurde unter Leitung des Krisenstabes der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya mit den einzelnen Feuerwehr- und Rettungsorganisationen und der Polizei durchgeführt. Neben 12 Feuerwehren und einer KHD-Einheit aus dem Bezirk Horn mit 34 Fahrzeugen und 334 Mann beteiligten sich das Rote Kreuz Waidhofen/Thaya mit 67 Sanitätern und 18 Fahrzeugen sowie die Rettungshundebrigade mit 8 Personen und 7 Hunden. Gemeinsam mit den zahlreichen Figuranten, die Unfallopfer darstellten und den Mitarbeitern in den Einsatzstäben und der Übungsleitung waren knapp 500 Personen an der Übung beteiligt. „Ich möchte mich sehr herzlich bei allen für die Bereitschaft bedanken, die sich Zeit für die Übung genommen haben, um im Ernstfall zum Wohl der Bevölkerung des Bezirkes bestens vorbereitet zu sein“, bedankt sich Bezirkshauptmann Stöger nach der erfolgreichen Übung.
Das Ziel war die Koordination
Ziel dieser Übung war, die Aufgaben der behördlichen und technischen Einsatzleistung sowie die Koordinierung und Zusammenarbeit der einzelnen Einsatzorganisationen durchzuspielen um allfällige Schwachstellen zu eruieren und in weiterer Folge Maßnahme zur Verbesserung für den Echtfall zu treffen.
Die Feuerwehren haben sich die Hochwässer von 2002 und 2006 als Szenario vorbereitet und starke Niederschläge mit steigenden Pegelständen entlang der Thaya und an vielen Flüssen im gesamten Bezirk angenommen. Die großangelegte Katastrophenhilfsdienst Übung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bezirksfeuerwehrkommando Horn ausgearbeitet und durchgeführt. Bereits am Freitagabend erfolgte mit der Alarmierung des BFÜST Waidhofen der Startschuss für diesen Teil der Übung. Der am Samstag angereiste Vizepräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und Landesfeuerwehrkommandantstellvertreter Armin Blutsch hat sich von der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren ebenfalls ein Bild vor Ort gemacht.
Henkel mit Notfallplan
Auf die Firma Henkel, die entsprechend der geltenden Seveso-Richtlinie über einen eigenen Notfallplan verfügt, wurde besonderes Augenmerk gelegt, wobei die Unterstützung der Firmenleitung bei der Abwicklung ausgezeichnet funktionierte, wie Bezirkshauptmann Stöger betont.
Auch bei der Firma HENKEL ist man zufrieden. „Die Übung am Firmengelände wurde erfolgreich abgeschlossen. Die simulierten Szenarien konnten realitätsgetreu geübt werden und wir sind stolz, dass unsere Mitarbeiter professionell reagiert haben. Das ist auch auf den Umstand zurückzuführen, dass Sicherheit bei uns einen großen Stellenwert hat und laufend darauf geachtet wird. Es ist erfreulich zu wissen, dass auch in Extremsituationen alles koordiniert abläuft, besonders in Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen. Die Einsatzkräfte agierten routiniert und auch die Rettungskette hat gut funktioniert“, freut sich Anna Henkel-Odwody.
Die Firma HENKEL hat einen wesentlichen Teil zur Übung beigetragen: Statisten wurden zur Verfügung gestellt und eine außertourliche Sonderschicht wurde eingelegt. Die Gewissheit, dass auch in Ausnahmesituationen wie z.B. einem Brand, zu keiner Zeit eine Gefährdung für Umwelt und Mensch besteht, ist den Verantwortlichen der Firma HENKEL besonders wichtig.
...und danach der Ernstfall
Sämtliche Beteiligte konnten wieder neue Erkenntnisse gewinnen, die im Ernstfall gebraucht werden können. Gegen Ende der Übung wurden die Einsatzkräfte wieder von der Realität eingeholt und mussten bei einem schweren Verkehrsunfall bei Dietmanns Hilfe leisten, bei dem 2 Tote zu beklagen waren.
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