Forschung im Welser Tiergarten
Papageien-Kot als Stimmungsbarometer
Als Kategorie "A"- Zoo beteiligt sich der Welser Tiergarten an internationalen Artenschutz- und Forschungsprojekten. Nun soll die Stimmung von Kea-Papageien an deren Ausscheidungen gemessen werden.
WELS. Die Exkremente der im städtischen Tiergarten lebenden Kea-Papageien sind dieser Tage sehr begehrt. Eine Forschungsgruppe untersucht die Ausscheidungen der Vögel ganz genau. Sie sollen Aufschlüsse über die Gemütsverfassung der Tiere geben. Drei Forscherinnen und Forscher des Messerli-Instituts von der Universität Wien untersuchen den Kot auf Hormonrückstände.
Wertvoller Vogel-Kot
Die Verlassenschaften der Papageien dienen hervorragend als Untersuchungsmaterial, denn die Tiere müssen nicht unter Stress eingefangen werden. Doch es braucht Zeit und etwas Geduld, bis die verdaute Nahrung der Keas den Körper wieder verlässt. Diplomstudentin Larissa Reiter nimmt sich jetzt extra eine Woche Zeit, damit sie Proben von jedem einzelnen der Vögel bekommt, die in den beiden vergangenen Jahren geschlüpft sind. Dabei seien die Rückstände von Fortpflanzungs- aber auch Stresshormonen bei den jungen im Vergleich zu den geschlechtsreifen Vögeln interessant.
Das Ziel der Kot-Lese
Greift die Analyse-Methode, so stünde ein "wertvolles Werkzeug zur Verfügung, um die Auswirkungen der Haltungsmethoden auf die Tiere besser einschätzen zu können". Dies garantiere einen höheren Zuchterfolg, für die vom Aussterben bedrohten Tiere. In Wels scheinen sich die Keas jedoch pudelwohl zu fühlen – das zeigen nicht die Exkremente, sondern der Papageien-Nachwuchs. Der zuständige Referent, Thomas Rammerstorfer findet klare Worte:
„Der Welser Tiergarten ist nicht nur ein kleines Freizeitparadies, hier leistet man auch großartige, international anerkannte Arbeit im Bereich der Wissenschaft und des Artenschutzes.“
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