Seelsorgeraum WMG
Religion in der Corona-Krise

Pfarrer Peter Ferner: "Gegenwärtig ist es wichtig, verstehen zu lernen, was uns diese Krise sagen will und Gott vielfältig zu suchen!" | Foto: Hassl
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  • Pfarrer Peter Ferner: "Gegenwärtig ist es wichtig, verstehen zu lernen, was uns diese Krise sagen will und Gott vielfältig zu suchen!"
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Religiöse Personen weisen während der Coronavirus-Krise eine höhere Lebenszufriedenheit auf als solche, die sich als nichtreligiös bezeichnen: Das ist eines der Ergebnisse einer Studie der Universität Wien.

Religiöse Menschen wenden laut Studie „aktivere Strategien zur Krisenbewältigung“ an: Im Vergleich zu sogenannten Nichtreligiösen seien sie in der Krise aktiver und problemorientierter, sie suchten häufiger Unterstützung bei anderen Menschen und seien auch etwas optimistischer. „Nichtreligiöse“ (es ist im Grunde jeder Mensch religiös – halt nach seiner Fasson) hingegen „haben eine stärkere Tendenz, die Krise zu negieren“. Während der Corona-Krise würden religiöse Personen „eine höhere Lebenszufriedenheit“ als „Nichtreligiöse“ aufweisen und obwohl sie eine kritische Sicht der Dinge auszeichnet seien zufriedener mit der aktuellen Regierung und hätten mehr Vertrauen in staatliche Institutionen.

Im Seelsorgeraum Westliches Mittelgebirge

... wurden während des ersten und des zweiten Lockdowns, aber auch in der Zeit dazwischen, eine Fülle von Maßnahmen ergriffen, damit das religiöse Leben nicht zusammenbricht, wobei sich religiöses Leben in und außerhalb des Kirchenraums ereignet.
Zwar mussten in der Zeit von März bis Mai bzw. im November öffentliche Gottesdienste ausgesetzt werden, aber es gab eine Reihe von alternativen Angeboten, Gottesdienste im Radio und Fernsehen, um mitzufeiern. Viele Christen besannen sich auf die Hauskirche, auf das religiöse Leben daheim. Dazu wurden zahlreichte Behelfe und Texte angeboten.

Tiefe Einschnitte

Ein tiefer Einschnitt in die religiöse Praxis war, dass Taufen, Hochzeiten, teilweise auch Erstkommunionen und Firmungen verschoben werden mussten. Die für die Dörfer des Seelsorgeraumes so wichtigen Prozessionen wurden in stark geänderter Form abgehalten. Abgesagt werden mussten auch die Otto-Neururer-Festwochen sowie sämtliche Veranstaltungen des Katholischen Bildungswerkes. Auch die traditionelle Seelsorgeraum-Wallfahrt konnte heuer nicht durchgeführt werden. Die Pfarrbüros wurden geschlossen, waren aber stets für die Gläubigen per Telefon und E-Mail erreichbar. Diözese, Land Tirol, Gemeinden und Pfarren haben umgehend Hotlines eingerichtet. Die Vinzenzvereine waren gerade in dieser kritischen Zeit besonders wichtig.

"Sehnsucht nach dem Volk"

Die Priester sind ihren seelsorglichen Aufgaben durch aktives Kontaktieren der Gläubigen nachgekommen. Pfarrer Peter Ferner zelebrierte während des ersten Lockdowns in Stellvertretung in der Widumskapelle die Hl. Messe und spendete für alle den sakramentalen Segen mit der Bitte um Gottes Schutz. "Natürlich habe ich mich dabei – wie alle Gläubigen – nach der heiligen Messe mit dem ganzen Volk gesehnt, denn Jesus will ja jedem vom Angesicht zu Angesicht begegnen.", so Pfarrer Peter Ferner. "Ständig gab es das Angebot für Beichte und Gespräch. Die Liturgieteams für Familie und Kinder mühten sich über allen Maßen kreative Unterlagen und passende Anleitungen für familien- und kindgerechte Wort-Gottes-Feiern auszuarbeiten, die im vertrauten Kreis gefeiert werden konnten. In der Krise hat sich auch die seit heuer eingeführte Aufgabenteilung in Seelsorge und Verwaltung ausgezeichnet bewährt. Trotz der bekannten Einschränkungen ist in der Verwaltung nichts liegen geblieben."

Kinder und Jugendliche

Die Pastoralassistentinnen haben Großartiges geleistet und mit guten Ideen dazu beigetragen, dass die Kinder und Jugendlichen über Internet und per Telefon - trotz allen Restriktionen – gut betreut werden konnten. Auch die Jungscharleiterinnen ließen sich nicht unterkriegen und haben Jugend-Treffen und Jungend-Lager in alternativen Abläufen sichergestellt.
"Ja, es war wirklich ein herausforderndes Jahr, auch für die Pfarren", bestätigt Peter Ferner:  Ich habe selten im Leben so oft an das Psalmwort 91,1 gedacht: ‚Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertrauen.' Gegenwärtig ist es wichtig, verstehen zu lernen, was uns diese Krise sagen will und Gott vielfältig zu suchen: in der Liturgie, in der Begegnung mit den Menschen und der Schöpfung, und in allen Dingen."

Pfarrer Peter Ferner: "Gegenwärtig ist es wichtig, verstehen zu lernen, was uns diese Krise sagen will und Gott vielfältig zu suchen!" | Foto: Hassl
Auch die Otto-Neururer-Festwochen mussten abgesagt werden – stattdessen gab es "nur" einen Festgottesdienst mit Bischof Hermann Glettler. | Foto: Hassl
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