Enorme Verkehrsbelastung
Der Urlauber(-verkehr) ist wieder zurück

Die Umleitung über den "Hinterwinkel-Weg" ist nur für den Anrainerverkehr zwischen Mutters und Natters gedacht. | Foto: Hassl
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  • Die Umleitung über den "Hinterwinkel-Weg" ist nur für den Anrainerverkehr zwischen Mutters und Natters gedacht.
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Das Osterwochenende erinnerte vielfach an „alte Zeiten“ – zum Leidwesen vieler Anwohner der Mittelgebirgsgemeinden war es aber auch eine Neuauflage des ausufernden Reiseverkehrs vergangener Tage.

WESTLICHES MITTELGEBIRGE. Es war so wie im Jahr 2019. Damals wälzten sich in der verkehrsintensiven Zeit nicht enden wollende Autoströme von der Inntalautobahn über Kematen/Völs, durch Axams, Birgitz und Götzens sowie durch Mutters bis zur Einmündung in die Brennerautobahn bzw. der Brenner Bundesstraße. Kilometerlange Staus waren die Folge, denen nicht wenige Verkehrsteilnehmer über einen Umweg zu entkommen gedachten. Auch heuer bremst eine große Baustelle im Bereich der Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Süd zusätzlich den Verkehr entlang der an sich bereits überlasteten Route. Zudem gibt es auch auf der Brenner Bundesstraße zwischen Gärberbach und dem Gasthof „Schupfen“ eine Baustelle mit Ampelregelung. Das „Ergebnis“ der Stauumfahrung war für die südwärts strebenden Touristen ernüchternd. Schließlich kommt man über den „Schleichweg“ durch das Westliche Mittelgebirge unweigerlich wieder an jene Stellen, die man eigentlich umfahren wollte.

Verschärfung in Natters

Diesmal verschärfte noch ein Umstand die Lage. Die Dorfstraße in Mutters ist – wie mehrfach berichtet – über einen längeren Zeitraum gesperrt (eine Bericht finden Sie HIER). Um den Einwohnern von Mutters, die ins Nachbardorf müssen, die weite Umfahrung über die Autobahn zu ersparen, wurde der „Hinterwinkel-Weg“ (wie erwähnt: als Anrainerverbindung) adaptiert. Dieser Weg, der von Neu-Götzens kommend vor dem Mutterer Sportplatz nach Natters abzweigt und sich auch auf Natterer Gemeindegebiet befindet, wurde auf Kosten der Gemeinde Mutters asphaltiert. Der Weg wird als Einbahn geführt und mündet im Ortszentrum von Natters. In der Gegenrichtung wird der Heuweg vom Natterer See nach Neu-Götzens als Einbahn bergwärts angeboten.

Beschilderungen missachtet

Leider wurden am Gründonnerstag, am Karfreitag und phasenweise auch am Ostersamstag alle Beschilderungen, die auf eine Umleitung bereits am Kirchplatz in Götzens sowie bei der Auffahrt Axamer Straße in Kematen hinweisen, vielfach missachtet. So kam es zu einem Verkehrsaufkommen am „Hinterwinkel-Weg“, für den weder die schmale Verbindung noch das Ortszentrum von Natters ausgelegt ist. Die Aufregung war in den betroffenen Dörfern und besonders in Natters groß und durchaus nachvollziehbar. Seitens der Polizei Mutters wird bestätigt, dass zahlreiche Beschwerden eingegangen sind. Auch der Natterer Bürgermeister Marco Untermarzoner ist alarmiert. „Wir wurden vom Touristenverkehr überrollt. Mit einem derartigen Aufkommen war aufgrund der getroffenen Maßnahmen nicht zu rechnen. Jetzt sind wir aber im Hinblick auf das Pfingstwochenende und weiterführend auf die Sommermonate gewarnt. Wir hoffen dahingehend auch auf Unterstützung durch das Land Tirol.“

Die Einmündung des "Hinterwinkel-Wegs" ins Ortszentrum von Natters: Hier hat kein "Ausweichverkehr" Platz! | Foto: Hassl
  • Die Einmündung des "Hinterwinkel-Wegs" ins Ortszentrum von Natters: Hier hat kein "Ausweichverkehr" Platz!
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Gespräche im Laufen

Ein Hoffnung, die Gottfried Reremoser, stellvertretender Vorstand der Abteilung Verkehrsrecht des Landes Tirol, nähren kann. „In den vergangenen beiden Jahren sind wir aufgrund der Pandemie von diesem Problem weitgehend verschont geblieben. Am heurigen Osterwochenende kam es leider wieder aufgrund von Ausweichverkehr zu einer Verkehrsüberlastung in den Dörfern. Für das Pfingstwochenende und während der Sommermonate werden wir aber Maßnahmen treffen, um die Ortschaften zu entlasten. Gespräche mit den Bezirkshauptmannschaften, der Polizei und allen anderen maßgeblich involvierten Behörden sind im Gange. Sobald es konkrete Ergebnisse gibt, wird darüber berichtet werden.“

Fahrverbote?

Zur Erinnerung: Die Tiroler Landesregierung setzte 2019 eine effektive Maßnahme, um dem massiven Ausweichverkehr bei Stausituationen auf der Autobahn entgegenzuwirken. Die Zufahrtsstraßen ins westliche Mittelgebirge wurden ab Völs bzw. Kematen für den Touristenverkehr mit Fahrverboten belegt! Unmittelbar nach den Autobahnabfahrten hatten Verkehrsteilnehmer von 7 bis 19 Uhr keine Möglichkeit, örtliche Stauumfahrungen vorzunehmen, sofern sie nicht dem Ziel-, Quell und Anrainerverkehr zugerechnet werden konnten. Die Fahrverbote, die von der Polizei kontrolliert wurden, hatten jeweils von Samstag 7 Uhr bis Sonntag 19 Uhr in beiden Fahrtrichtungen Gültigkeit.

Ist ein Fahrverbot für den Tourismusverkehr eine richtige Maßnahme?

Lesen Sie dazu auch diesen Bericht:

Achtung – Einbahnregelung am Heuweg Götzens/Natters

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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