Weltfrauentag
Wie Therese Mölk einst eine Männerdomäne durchbrach

Bemerkenswerte Frau: Therese Mölk legte vor über 100 Jahren den Grundstein für MPreis.

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Von der "Bäckerei Therese Mölk" mit Sitz in Völs wird oft berichtet. Anlässlich des Weltfrauentages wird eine Frage beantwortet: "Wer war Therese Mölk und was machte sie zur Visionärin?"

VÖLS. Das Tiroler Familienunternehmen MPreis, das in 4. Generation geführt wird, erinnert aus gegebenen Anlass an seine Gründerin Therese Mölk. Bereits vor über 100 Jahren leistete die mutige Visionärin Pionierarbeit für die Tiroler Wirtschaft, was für eine Frau damals unüblich war.

Innovative Ideen

... und eine enorme Hartnäckigkeit galten als ihr Erfolgsrezept: Die 1872 geborene Therese Mölk, die schon früh den Vater verlor und am Beispiel ihrer Mutter Tatkraft und Familienzusammenhalt erlernte, begann im Alter von 20 Jahren eine Handelslehre und wurde Verkäuferin. Im Alter von 23 Jahren verhalf ihr der Bürgermeister von Wörgl, wo sie damals wohnte, zu einem Gewerbeschein und so errichtete Therese dort ihren ersten Gemischtwarenladen.

Pioniergeist

1915 zog sie mit ihrem Mann Johann sowie ihren neun Kindern nach Innsbruck und gemeinsam eröffneten sie dort 1920 einen Gemischtwarenladen, in dem Schweinefett, Zucker, Mehl, Milch, Käse und Seife angeboten wurden. Damit legte Therese Mölk den Grundstein für die Firma MPreis und stellte einmal mehr ihren Pioniergeist unter Beweis: Eine Frau als Unternehmenseigentümerin war Anfang des 20. Jahrhunderts nicht üblich. Damals herrschte noch geschlechterspezifische Arbeitsteilung vor. Zu dieser Zeit benötigten Frauen außerdem die Zustimmung ihres Mannes, um einen Beruf ausüben zu dürfen.

1915 zog Therese Mölk mit ihrem Mann Johann sowie ihren neun Kindern nach Innsbruck, wo die Familie 1920 einen Gemischtwarenladen eröffnete. | Foto: Mpreis
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Bäckereigründung

1925 meldete Therese Mölk auch einen Bäckereibetrieb an. Mit einem täglichen Produktionsumfang von 1.350 Kilogramm Brot lag die „Bäckerei Therese Mölk“ unter den Broterzeugnisbetrieben Tirols rasch im Spitzenfeld. Anfang der 1930-er Jahre war die Firma Mölk mit elf Verkaufsstellen und einer Großbäckerei im Lebensmittelhandel fest etabliert, was bis heute andauert: MPreis unterhält aktuell über 300 Supermärkte und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Knappe oder Knappin: In der Ankündigung der Eröffnung der "Höttinger Knappenkneipe" verwendete Therese Mölk anno 1932 bereits die geschlechtsspezifische Anrede. Weiters bemerkenswert: "Geöffnet nur von 6 Uhr früh bis 9 Uhr abends"! | Foto: MPreis
  • Knappe oder Knappin: In der Ankündigung der Eröffnung der "Höttinger Knappenkneipe" verwendete Therese Mölk anno 1932 bereits die geschlechtsspezifische Anrede. Weiters bemerkenswert: "Geöffnet nur von 6 Uhr früh bis 9 Uhr abends"!
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Frauenanteil

Die Werte von Therese Mölk, die im 86. Lebensjahr verstarb, leben bei MPreis bis heute weiter. Das Familienunternehmen mit Sitz in Völs bei Innsbruck hat sich der fortlaufenden Vereinbarkeit von Familie und Beruf verschrieben. So zählt „Familie“ neben „Regionalität“ und „Nachhaltigkeit“ zu den zentralen Unternehmenswerten des Nahversorgers. „Seit der Unternehmensgründung durch Therese Mölk hat die Förderung von Frauen und Familien bei MPreis höchsten Stellenwert. Wir sind sehr stolz darauf, dass bei uns aktuell 72 % aller Führungskräfte Frauen sind“, erklärt Geschäftsführerin Martina Dutzler. MPreis unterstützt Mütter und Familien auch mit einem Zuschuss für die Kinderbetreuung durch Tageseltern. Für seine Bemühungen im Bereich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde der Tiroler Lebensmitteleinzelhändler im Januar 2024 bereits zum dritten Mal mit dem österreichischen Gütezeichen „Familienfreundlicher Arbeitgeber“ ausgezeichnet.

Weitere Infos: www.mpreis.at
Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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