Resselpark
Denkmal für Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in NS-Zeit
Am Mittwoch, 25. Mai wurde im Resselpark der Sieger-Entwurf für das Denkmal für die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit enthüllt. 2023 soll es von dem Duo Ortmeyer und Karl Kolbitz mit 300.000 Euro umgesetzt werden.
WIEN/INNERE STADT/WIEDEN. Vor rund hundert Jahren galt der Resselpark als ein Ort, wo homosexuelle Männer einander unentdeckt treffen und kennenlernen konnten. Das macht den kleinen Park auf der Wieden zum idealen Ort für das neue Denkmal für die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der nationalsozialistischen Zeit.
Am Mittwoch, 25. Mai wurde der endgültige Siegerentwurf des künstlerischen Wettbewerbs nun von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos), Kulturstadrätin Veronika Kaup-Hasler (SPÖ) und dem Jury-Vorsitzenden Hannes Sulzenbacher (Zentrum QWIEN) feierlich präsentiert: "ARCUS" von dem Duo Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz.
Symbol der Hoffnung
Hierbei handelt es sich um den Schatten eines Regenbogens. In unterschiedlichen Grautönen, sieben Meter lang und drei Meter breit überragt das künftige Kunstwerk aus lackierten Stahlrohren die Passantinnen und Passanten. Gleichzeitig solle es sie auch an die dunkel Geschichte der brutalen NS-Verfolgung von homosexuellen Männern erinnern.
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"Wir haben uns für ein Symbol entschieden, das aus der Mitte der LGBTQI-Community heraus entstanden ist. Wir haben uns bewusst gegen ein Symbol entschieden, das von außen zur Kennzeichnung von Homosexuellen verwendet wurde", erklärt Kolbitz. "Der Regenbogen stand lange Zeit als ein Symbol für Hoffnung. Deswegen haben wir es als richtig empfunden uns auf dieses Symbol für den Entwurf zu berufen."
Regenbogen ohne Farben
Auch die Kulturstadträtin zeigt sich erfreut über das Kunstwerk, das aus 83 Einreichungen von der Jury ausgewählt wurde. "Zwanzig Jahre wurde von unterschiedlichen Gruppen darum gekämpft. Hier jetzt ein massives und gleichzeitig elegantes Bauwerk aufzustellen, das ist ein wichtiger Bestandteil", so Kaup-Hasler.
Sie betont jedoch auch, dass die Arbeit damit nicht getan sei. "Wir müssen über Ausstellungen, Konferenzen, Gespräche und Vorträge diese Geschichte aufarbeiten. Denn es sind ganz große Wunden in der Geschichte", führt die Kulturstadträtin fort. "Der Regenbogen, der seine Farbigkeit verloren hat, verdeutlicht auf verständliche Weise, in welches Grauen das Fehlen von Toleranz und die ideologische Instrumentalisierung von Vorurteilen führt."
Schatten von Gewalt überstrahlen
Vizebürgermeister Wiederkehr stimmt ihr hierbei zu: "Das Denkmal soll uns alle mahnen, die Zukunft in unserer Stadt so zu gestalten, dass Vielfalt, Akzeptanz und Lebensfreude die Schatten von Homophobie, Hass und Gewalt überstrahlen."
Dem Team wird nun von der Stadt Wien und dem Nationalfonds der Republik Österreich ein Budget in der Höhe von 300.000 Euro für die Realisierung des Entwurfes bereitgestellt. 2023 soll es schon im Resselpark stehen. Ab Juni gibt es die Möglichkeit, alle Einreichungen auf der Homepage der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ (WASt) auf www.queer.wien.gv.at anzusehen.
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