Pilotprojekt zur Erhöhung der Sammelquote
Gelbe Tonnen für das Wohnhaus?
Sind Gelbe Tonnen in Wohnhäusern die Lösung, um die Sammel- und Recyclingquoten zu erhöhen?
WIEN/WIEDEN. Anfang des Jahres wurde ein Fortschritt in Sachen Recycling erzielt: Seither können alle Kunststoff- und sonstigen Leichtverpackungen in der Gelben Tonne entsorgt werden. Verpackungsmaterial wie Joghurtbecher und Käseverpackungen, das zuvor nicht in die Gelbe Tonne durfte, kann nun problemlos beseitigt werden. Mit dieser Regelung wurde der Anteil des in der Gelben Tonne entsorgten Mülls deutlich erhöht. Das bestätigt auch ein Bericht von Altstoff Recycling Austria (ARA). Laut diesem wurden im ersten Quartal rund 20 Prozent mehr Verpackungen aus Kunststoff gesammelt. Recycling ist ein wichtiger Pfeiler für den Klimaschutz, denn dadurch werden Rohstoffe gespart und der Energieverbrauch reduziert.
In Hinblick auf die Erhöhung der Sammelquote hat die SPÖ im März im Bezirksparlament einen Antrag gestellt. Darin wurde Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) darum ersucht, im Vierten einen Pilotversuch zu starten. Dabei sollen in Wohnhäusern zusätzlich zu den Restmüll- und Altpapier-Containern Gelbe Tonnen aufgestellt werden, um die Sammel- und Recyclingquoten zu erhöhen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und an den zuständigen Umweltausschuss verwiesen, wo er evaluiert wurde.
"Die hohe Lebensqualität in Wien verdanken wir unter anderem einer klugen und nachhaltigen Strategie im Umgang mit Abfall. Die neuen Gelben Tonnen erleichtern das Recyceln deutlich und leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Wien auch weiterhin eine saubere Stadt bleibt", betont Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ).
Erste Versuche in Favoriten
Ein ähnlicher Pilotversuch wurde bereits von Anfang 2021 bis Ende 2022 in Favoriten durchgeführt. Dabei wurden in den Müllräumen zusätzlich Gelbe Tonnen aufgestellt. Das Ziel war, die Auswirkungen auf die Sammelmengen von Kunststoff- und Metallverpackungen zu untersuchen. Laut der MA 48 – Abfallwirtschaft hat der Versuch veranschaulicht, dass eine Erhöhung der Mengen erzielt wurde, allerdings auf einem geringen Niveau und mit hohem Aufwand.
"Im Versuchsgebiet wurden durch den maximalen Ausbau des Sammelsystems für Kunststoff- und Metallverpackungen zwar gewisse Mengensteigerungen erreicht, die Erfassungsgrade konnten jedoch in diesem dicht verbauten Gebiet nicht signifikant erhöht werden", so die MA 48. Mehr und nähere Gelbe Tonnen führen also nicht zwangsläufig zu einer Erhöhung der gesammelten Menge. Folglich ist laut der MA 48 ein solches Pilotprojekt für die Wieden derzeit nicht geplant.
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