Schlaganfall mit 22 - Ein Assistenzhund für Tanja
Verein FairTrained Assistenzhunde geht neue Wege

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Der gemeinnützige Verein FairTrained Assistenzhunde wagt etwas Einzigartiges in Österreich: Die Ausbildung und Vermittlung von Assistenzhunden, die schon als Welpen bei einem der erfahrenen Trainer Zuhause einziehen und dort während der Ausbildung wie Familienhunde leben dürfen.

Assistenzhunde sind im TV-Unterhaltungsprogramm angekommen und damit ein Trend-Thema. Egal ob Blindenführhunde, Servicehunde für Körperbehinderte, Signalhunde für Hörbehinderte oder Signalhunde für chronisch kranke Menschen - sie alle zählen zu den Assistenzhunden.

Eines haben alle gemeinsam: Sie sind mehr als bloß ein Hilfsmittel, aber ihre Ausbildung ist extrem teuer.

Die Finanzierung eines Assistenzhundes erfolgt in der Regel zum größten Teil über Spenden und öffentliche Förderungen, egal wo man einen Hund ausbilden lässt. Der ungewisse Ausgang einer Spendensammlung schreckt jedoch viele behinderte Menschen ab. Kein Wunder, denn je nach Sparte ist ein staatlich geprüfter Assistenzhund zwischen € 20.000,- und € 40.000,- (Blindenführhunde) wert. Ein Kleinwagen also, ein stolzer Preis für einen Hund.

„Wenn man voll und ganz hinter einer Sache steht, gibt es keinen Grund etwas zu verheimlichen.“

Es kommt natürlich vor, dass Tiere ausscheiden, weil sie nicht für die Arbeit geeignet sind. Besonders die gesundheitlichen Kriterien sind zu Recht sehr streng. Die Zulassung zur staatlichen Prüfung erhalten nur Hunde, die bereits 18 Monate alt sind und beste Gesundheit attestiert bekommen. Während in großen Assistenzhundeschulen die Abgabe ungeprüfter Hunde vor dem 18. Lebensmonat keine Seltenheit ist, schließt FairTrained dies aus. Der Verein hat sich einer besonders gewissenhaften Form der Ausbildung verschrieben und bemüht sich darüber hinaus um Transparenz und faire Verträge. Auf www.fairtrained.at veröffentlicht der Verein freigiebige Informationen, die man bei anderen Ausbildungsstätten vergeblich sucht. Das Beste dabei: Bis auf einen geringen Selbstbehalt, kümmert sich der Verein um alles. „Wenn man von etwas überzeugt ist und voll und ganz dahinter steht, gibt es auch keinen Grund etwas zu verheimlichen.“ kommentiert Cornelia Reithner, Mitgründerin des Vereins FairTrained Assistenzhunde.

"Viele behinderte Menschen werden von größeren Schulen abgelehnt, weil sie nicht ins Standardprozedere passen. "

„Ich hatte als selbständige Trainerin sehr schnell mehr Anfragen nach Assistenzhunden als ich bedienen konnte. Viele behinderte Menschen werden von größeren Assistenzhundeschulen abgelehnt, weil ihre Anforderungen an die Ausbildung individueller sind als üblich. Zum Beispiel, wenn sie Schwierigkeiten beim Sprechen haben und ihr Hund eine außergewöhnliche Ausbildung - anstatt der üblichen gesprochenen Signale - benötigt. Es war frustrierend! Am liebsten hätte ich gleichzeitig mehrere Hunde trainiert, um die Leute nicht länger warten zu lassen. Aber mir war klar: Das schaffe ich nicht. Mehr Hunde auszubilden hätte weniger Zeit für den Einzelnen bedeutet. Darunter leidet die Qualität." sagt die Obfrau und erklärt weiter: „Wir haben immer darauf gewartet, dass jemand ebenso diese Probleme erkennt und etwas verändert, doch das passierte nicht. Deshalb haben wir den gemeinnützigen Verein FairTrained Assistenzhunde gegründet. Durch die Zusammenarbeit mehrerer Trainer können mehr Hunde individuell ausgebildet werden, die sich ein behinderter Mensch auch leisten kann, ohne dass die Qualität darunter leidet. Der Verein trägt das finanzielle Risiko und kümmert sich um die Spendensammlung. Es war uns wichtig, dass die ausgewählten Hunde bei all dem Drumherum nicht zu kurz kommen. Deshalb leben sie von Anfang an bei einem kompetenten Trainer in der Familie, werden gewaltfrei ausgebildet und leben zu keiner Zeit im Zwinger.“

Schlaganfall mit 22 Jahren

Ganz oben auf der Warteliste steht Tanja Forster aus Wien. Sie hatte im zarten Alter von 22 Jahren einen Schlaganfall, der im Krankenhaus nicht gleich erkannt wurde. Wer denkt, Schlaganfälle haben nur alte Menschen, der irrt. Für Tanja Forster, die seither auf 24 Stunden Pflege angewiesen ist, bittere Realität. Sie musste 3 Tage ins künstliche Koma gelegt werden. Als sie wieder aufwachte war sie nur noch zum Wimpernschlag fähig. Sie musste erst wieder lernen zu Schlucken und zu Sprechen, was ihr auch heute nur unter Anstrengung gelingt. Nach der Intensivstation folgte die Geriatrie in Lainz. Für die geistig vollkommen fitte Tanja eine Zumutung. „Ich wünsche mir einen Servicehund, der mir zuhause hilft und Gesellschaft leistet und mich draußen neben dem Rollstuhl begleitet. Meine Trainerin hat auch schon einen passenden Züchter im Auge. Im Sommer 2019 könnte es losgehen.“ Erzählt die junge Frau. Ihre Mutter ergänzt: „Der Verein sichert vertraglich einen geprüften Assistenzhund zu. Vorher wurden wir überall abgewiesen, weil Tanja mit gesprochenen Signalen Probleme hat. Oder wir hätten für die gesamten Ausbildungskosten haften müssen. Wir freuen uns jetzt einfach, dass Tanjas Wunsch in absehbarer Zeit erfüllt werden kann.“

Die gesamte Ausbildung wird € 25.000,- kosten. Um Tanjas Welpen in das Programm aufnehmen zu können, werden nun Spenden in der Höhe von € 10.000,- benötigt. Für Unterstützung auf das Spendenkonto AT44 3293 9000 0141 0893 bedankt sich der Verein FairTrained Assistenzhunde im Namen von Tanja und ihrer Familie recht herzlich.

Kontakt: info@fairtrained.at.
Website: www.fairtrained.at

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