Umfrage der Woche
Das sagen Frauen zum Thema Gleichberechtigung in Wien
Fühlen sich die Mädchen und Frauen gegenüber Männern in Wien gleichgestellt? Wo herrscht Chancengleichheit und wo gibt es Nachholbedarf? Die BezirksZeitung hat nachgefragt.
WIEN. Im Frühjahr startete die Stadt Wien eine Frauenbefragung unter dem Motto "Wien, wie sie will". Rund 15.500 Wienerinnen ab 14 Jahren nahmen daran teil. Die Ergebnisse überraschten in den meisten Bereichen nur wenig – Frauen klagen über zu schlechte Karrierechancen und zu geringe Gehälter im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, über zu viel unbezahlte Care-Arbeit (wie Kinderbetreuung und Pflege Angehöriger) und insgesamt über zu wenig Zeit für sich selbst.
Ändern wird die Stadt Wien daran nichts können, handelt es sich dabei doch um Thematiken, die dem Bund obliegen. Allerdings will Wien die Förderangebote weiter ausbauen und mehr gesicherte Räume für Mädchen schaffen.
Mädchen fordern gratis Hygieneartikel
Die BezirksZeitung hat die Wiener Frauenbefragung zum Anlass genommen, um auch selbst bei den Wienerinnen nachzufragen. Dabei zeigt sich: Vor allem junge Mädchen fühlen sich gegenüber gleichaltrigen Burschen gleichberechtigt. Hier habe sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bereit einiges getan. "Ich glaube, die Welt wird immer mehr modernisiert", meint die 16-jährige Baraa.
Etwas, wo aber alle noch Nachholbedarf sehen, ist bei kostenlosen Menstruationsartikeln. Menna (16) meint etwa, dass diese in öffentlichen WCs zu freien Entnahme bereitliegen sollten. Der Grund: die hohen Preise für Damenhygieneartikel.
Kinderbetreuung top, Papa-Monat Flop
Großen Nachholbedarf sieht Mercedes (34) beim Thema Karenz. Der sogenannte Papa-Monat sei noch immer zu unattraktiv, nur wenige Väter würden diesen in Anspruch nehmen. Warum? Weil sich der Urlaub finanziell mehr rentiere, als der Papa-Monat. Beim Thema Kinderbetreuung zeigt sich die Schwangere zufrieden. Hier gebe es in Wien gute Angebote, anders als etwa am Land.
"Ich bin von Geburt an emanzipiert", sagt die 79-jährige Gerlinde. Die Gleichstellung solle sich nicht so stark auf das Gendern fokussieren. Stattdessen solle dafür Sorge getragen werden, dass Mädchen und Frauen sich nicht alles gefallen lassen. Dies sei Sache der Erziehung. Sprich: Mädchen sollen schon früh beigebracht bekommen, dass sie stark und gleichgestellt gegenüber Männern sind.
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