Aktion in Wien
Der Verein gegen Tierfabriken isst "Steaks" von der Erde
Für den Verein gegen Tierfabriken ist klar: Eine vegane Ernährung ist derzeit die einzige Möglichkeit, um den Planeten vor einer verheerenden Klimakatastrophe zu retten. Um darauf aufmerksam zu machen, veranstalteten sie eine Aktion am Stephansplatz.
WIEN/INNERE STADT. Die Klimakrise ist in den vergangenen Monaten so sehr in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit getreten, wie noch nie zuvor. Politikerinnen und Politiker, Aktivistinnen und Aktivisten ebenso wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren darüber, was man am besten machen kann, um die verheerenden Folgen einzudämmen.
Steaks aus Marzipan
Die Aktivistinnen und Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) präsentierten am Dienstag, 7. Februar, ihre eigenen Methoden am Stephansplatz vor. Im Kreis stehend aß eine Gruppe von ihnen ein aus Marzipan hergestelltes rotes Steak von einer Weltkugel. "Tatsächlich ist die Erde bedroht durch diesen großen Tierkonsum", erklärt VGT-Obmann Marin Balluch.
"Das IPPC (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen, Anm.) hat 2019 festgestellt, dass gut ein Drittel der Treibhausgase, die für den Klimawandel verantwortlich sind, letztlich direkt und indirekt von der Tierproduktion stammen", so der VGT-Obmann. "70 Prozent unserer Agrarprodukte werden an Tiere verfüttert, damit man aus diese später Fleisch produziert. Wenn man direkt die Pflanzen essen würde, wäre das effizienter", führt der langjährige Aktivist fort. Dadurch, so Balluch, würden gleichzeitig Ackerflächen freigemacht, die man stattdessen mit Bäumen bewalden könnte, die wiederum CO₂ binden.
Die Politik ist hier gefragt
Das Publikum der Aktion ist die Allgemeinheit, aber auch die Politik. "Es geht nicht nur um die einzelne Konsumentscheidung eines einzelnen Menschen, sondern um eine politische Richtung. Wir haben Subventionen, die die Landwirtschaft stützen. Das sind über 2 Milliarden Euro im Jahr, die könnte man investieren in eine pflanzliche Ernährung oder in Alternativen", führt Belluch fort.
Er und der VGT kritisieren, dass laut ihm 80 Prozent weiterhin in die Tierproduktion gehe. "Man könnte hier viel politisch machen, um einen Wandel herzuführen und das wäre nicht nur wahnsinnig wichtig, sondern auch möglich und darauf wollen wir aufmerksam machen."
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