Urban Farming
Der Weg zum Ursprung
Ein Paradiesgartl mitten in Wien: Stadtfarmerin Petra Ida möchte sich und ihre Familie das ganze Jahr über von ihrer Terrasse ernähren.
WIEN. Eine funktionierende Symbiose zwischen Mensch und Natur ist das, was Petra Ida umzusetzen versucht, eine Art ganzheitliche Struktur die sich in Achtsamkeit mit unserer Umgebung widerspiegelt. Ihre Kindheit verbrachte sie in Kärnten auf dem elterlichen Bauernhof und kam daher schon sehr früh mit dem in Berührung, was sie bis heute in ihr Leben zu integrieren versucht.
„Diesem Umstand war es auch zu verdanken, dass ich eine landwirtschaftliche Fachschule für Betriebs- und Haushaltsmanagement besuchte, die in späteren Jahren die Grundlage für mein künftiges Schaffen sein sollte“ erzählt sie. Doch damals stand ihr der Kopf nach ganz anderen Dingen, hinaus in die weite Welt, etwas künstlerisches und kreatives mit ihrem Leben anzufangen, eine Gesangs- und Musicalausbildung legte vorerst den Grundstein dafür. In den folgenden zehn Jahre widmete sie sich ausschließlich Gesang, Schauspiel, Performance, Kindermusicals und der künstlerisch, pädagogischen Arbeit an Schulen, die soziale und unterstützende Begleitung für Jugendliche mit Behinderung beinhaltete.
Ein Kletterunfall, der einen massiven Einschnitt in ihrem Leben zur Folge hatte, führte allerdings zu einem Umdenken. Sie überdachte ihre Perspektiven grundlegend und besann sich auf das Ursprüngliche. Eine Ausbildung zur Lebens- und Sozialmentorin half ihr dabei, die wichtigen Dinge, welche mit dem eigenen Glück und Wohlempfinden in engem Zusammenhang standen neu zu definieren und dieses Wissen den Menschen weiterzugeben.
Die Natur ins Leben lassen
„Doch die Theorie alleine bringt uns nicht weiter, es ist die Betrachtung des Ganzen, die uns erkennen läßt das die Natur der Ursprung allen Lebens ist und wir Glück und Zufriedenheit nur dann erlangen können, wenn wir es in unser Leben einbinden“, gibt Petra zu verstehen.
Als 2015 ihr Sohn Jakob geboren wurde, kamen diese Betrachtungen immer mehr zum Vorschein und sie wollte ihm das bieten was sie als Kind so sehr liebte. Sie lehrte ihm den achtsamen Umgang mit der Natur und vermittelte ihm gleichzeitig, wie wichtig es ist, behutsam damit umzugehen.
Knapp 60 Quadratmeter Balkon standen ihr zur Verfügung, um ihre Idee umzusetzen. Sie begann, Stück für Stück die Fläche zu begrünen, Blumen, Kräuter und Gemüse anzupflanzen und ein kleines Ökosystem zu schaffen, welches ihr und ihrer Familie heute eine Idyll mitten in der Großstadt bietet. „Ich sehe mich als Seelenbäuerin, Stadtfarmerin und Mentorin und habe heuer das Versuchsprojekt gestartet, als Selbstversorgerin all die Pflanzen anzubauen, die mich das ganze Jahr über mit frischen Lebensmitteln versorgen sollen“, verrät Ida.Kein utopisches Unterfangen, erkennt man doch, mit wie viel Liebe und Sorgfalt sie dieses Vorhaben umzusetzen versucht. Bienen, Hummeln, Heuschrecken, ja sogar Eichhörnchen tummeln sich auf ihrer Terrasse. Und wenn sich das Wetter entsprechend verhält, wird sie sich schon bald diesen Lebenstraum verwirklichen und ihre Ernte dazu verwenden, sich selbst zu versorgen.
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