Kolumne
Ein roter Ferrari unterm Christbaum

- Alina Rheindorf ist Autorin, Journalistin und zweifache Mama
- hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein
WIEN. „Warum bringt der Nikolo weniger Geschenke als das Christkind?“, will mein Sohn wissen, der vor genau fünf Jahren mitten im Konsumzeitalter das Licht der Kaufen-Kaufen-Kaufen-Welt erblickt hat. Und damit hat er den heutigen Sinn von Weihnachten erfasst. Vorhalten können wir es ihm nicht. Denn was brauchen wir alle nicht unbedingt, obwohl wir es gar nicht brauchen?
Tagtäglich leben wir unseren Kindern vor, dass Kaufen und Schenken glücklich machen. Am Ende des Jahres kassieren wir dafür die Rechnung, wenn sich unsere Kinder auf das wirklich Wesentliche besinnen: die Packerl aufzureißen.
Es kommt gerade in den besten Familien vor, dass der Inhalt der erlegten Packerl einer einen Augenblick kurzen Qualitätsprüfung unterzogen und dann achtlos beiseitegeschleudert wird. Ärgert euch nicht über eure Kinder, liebe Eltern! Wir sind selber schuld. Hätten wir doch das ganze Jahr über nichts geschenkt. Ein schön illustriertes Buch und ein warmer Pullover unter dem Baum würden ihnen dann das erfüllte Lächeln ins Gesicht zaubern. Hättiwari.
Nennt mich rührselige Urstrumpftante, aber ich selbst wünsche mir seit Jahren nichts Materielles mehr, sondern Gesundheit und dass unsere Liebe niemals weniger wird. Vermessener geht es gar nicht. Kaufen kann man beides um kein Geld der Welt. So gesehen ist der rote Ferrari (ein echter!), den sich mein Sohn wünscht, ein doch recht bescheidener Wunsch.
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