Urteil in Wien
Freispruch nach Vergewaltigungsvorwurf von Zwölfjähriger

- Ein weiterer Prozess startete am Donnerstag gegen einen 16-Jährigen, der das Mädchen ebenfalls vergewaltigt oder sexuell missbraucht haben soll.
- Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
- hochgeladen von Antonio Šećerović
17 junge Männer sollen in den vergangenen Monaten eine Zwölfjährige vergewaltigt und/oder sexuell missbraucht haben. Einer der Angeklagten (16) wurde am Donnerstag vom Vorwurf der Vergewaltigung und Nötigung freigesprochen.
WIEN. Am 26. November startete der Prozess gegen einen 17-Jährigen, der eine Zwölfjährige in einer Wiener Parkgarage vergewaltigt haben soll. Der Prozess wurde jedoch für den 7. Jänner 2025 vertagt, dazu mehr unten.
Ein weiterer Prozess startete am Donnerstag gegen einen 16-Jährigen, der dieses Mädchen ebenfalls vergewaltigt oder sexuell missbraucht haben soll. Die Rede ist von einem der schlimmsten Vergewaltigungsfälle in der neueren Geschichte Wiens, denn es ist von insgesamt 17 Tatverdächtigen die Rede. Die komplette Chronologie findest du am Ende des Artikels.
Sex-Nachrichten auf Instagram
Der 16-Jährige soll laut Anklage die Zwölfjährige Anfang des vergangenen Jahres im Helmut-Zilk-Park angesprochen haben, später habe er sie in den obersten Stock eines Parkhauses im 10. Bezirk gelockt und sie zum Geschlechtsverkehr gedrängt. Später sollen sie laut Medienberichten via Instagram und Snapchat kommuniziert haben. Er soll ihr geschrieben haben, dass er Sex-Videos von ihr hätte und würde sie löschen, wenn man sich erneut zum Oralverkehr treffen würde.

- Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen weitere 14 bekannte Verdächtige und zwei unbekannte Männer. (Archiv)
- Foto: PEROUTKA Guenther / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Und am ersten Tag wurde der junge Angeklagte freigesprochen. Er betonte mehrmals, dass die Schilderungen nicht wahr seien und er eventuell verwechselt wurde. "Ich hatte noch nie Geschlechtsverkehr", wird der 16-Jährige von der "Heute" zitiert. Die Sex-Videos sowie Instagram-Nachrichten habe er laut eigenen Angaben nie gemacht und geschickt: "Vielleicht wurde mein Account von einem anderen Handy aufgerufen. Mein Account wurde schonmal gehackt".
Chats "zu wenig" für Nötigung
Ein Zeuge – ebenfalls ein 16-Jähriger – soll noch vor der Polizei gesagt haben, dass der Angeklagte ihn gebeten habe, für ihn zu lügen. Jetzt sagte er dazu: "Das weiß ich nicht mehr. Ich war ein bisschen aufgeregt bei der Polizei" und änderte seine Aussage. Auch das Mädchen wurde am Donnerstag befragt, allerdings unter Ausschuss der Öffentlichkeit.
Die Richterin kam dann nach einer kurzen Beratung zum folgenden Urteil: "Selbst wenn es zu einer sexuellen Handlung gekommen sei, konnte keine Gewalt festgestellt werden und es gibt keine Hinweise darauf, dass es nicht freiwillig geschehen sei", berichtet "Heute.at". Die Chats seien für eine Nötigung zu wenig, daher wurde der Jugendliche freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen
24-Stunden-Frauennotruf: 01/12 345








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