Urteil in Wien
Haft nach Mord und Leichen-Entsorgung im Marchfeldkanal

Ein 39-Jähriger wurde am Dienstag nicht rechtskräftig wegen des Mordes verurteilt. Hier zu sehen beim Prozessauftakt im Dezember 2024. | Foto: Ronja Reidinger/MeinBezirk.at
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  • Ein 39-Jähriger wurde am Dienstag nicht rechtskräftig wegen des Mordes verurteilt. Hier zu sehen beim Prozessauftakt im Dezember 2024.
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Am Dienstag kam es zum Urteil in jenem Fall, in dem ein Mann sein Opfer erschlagen und anschließend zerstückelt haben soll. Die Leichenteile sollen dann im Marchfeldkanal mehr oder weniger entsorgt worden sein. Der Angeklagte erhielt 20 Jahre Haft, wobei das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.

WIEN. Es war ein grausiger Fund für einen Fischer im Jänner 2024. Eigentlich wollte er nur am Marchfeldkanal angeln, statt eines Süßwasserfischs entdeckte er jedoch menschliche Überreste eines Mannes im Gewässer. Es sollte der Anfang einer großen Suche nach weiteren Körperteilen und einem Täter für die Wiener Polizei sein.

Die Ermittlungen endeten in einem Prozess am Wiener Landesgericht für Strafsachen. Dort musste sich letztendlich ein 39-Jähriger für den Mord verantworten. Laut Anklage soll er zunächst sein Opfer mit einem Hammer erschlagen haben. Er zerstückelte dann den Leichnam und entsorgte diesen – wenn man es so nennen will – in den Kanal.

Mafia-Geschichte

Zur Tötung des 45-jährigen Opfers sei es aufgrund finanzieller Gründe gekommen, so die Anklage. So soll das Opfer dem späteren Täter Geld für eine in Aussicht gestellte geschäftliche Beziehung geborgt und dafür Kryptowährungen und sein Auto verkauft haben. Doch aus der gemeinsamen Geschäftszukunft wurde nichts, der 39-jährige Angeklagte zahlte dann seine Schulden nicht zurück. Als das Opfer dann die Summer verlangte, soll der 39-Jährige im Herbst 2023 zum Hammer gegriffen haben. Bis dann die Leichenteile entdeckt wurden, dauerte es bis Jänner 2024.

Das Mordopfer wurde in Stücken im Marchfeldkanal gefunden. | Foto: BARBARA BUCHEGGER / APA / picturedesk.com
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Wiederum anders präsentierte der Angeklagte selbst immer wieder die Geschichte, auch beim vorhergegangenen Prozessauftakt Anfang Dezember. Vielmehr habe die Mafia eine große Rolle gespielt. So hätte er sehr wohl auf sein Opfer mit dem Lattenhammer eingeschlagen, jedoch nicht aus freien Stücken. Er habe Anweisungen von einem gewissen Mike erhalten. Diese habe auch dazu gedrängt, den Leichnam über den Marchfeldkanal loszuwerden.

Für Richterin "schrecklich"

Die vorsitzende Richterin Christina Salzborn folgte letztlich jedoch der Argumentation der Staatsanwaltschaft. Laut ihr sei es "schrecklich, wie dieser Körper entstellt wurde". 20 Jahre Haft lautete das Urteil am Montag. Bei der Strafbemessung wurden die Verwendung einer Waffe und das Verhalten nach dem eigentlichen Mord als erschwerend gewertet. Mildern hingegen war die Unbescholtenheit des Tatverdächtigen.

Am Landesgericht für Strafsachen wurde am Dienstag ein Urteil gefällt. 20 Jahre Haft lautete dies, jedoch ist es noch nicht rechtskräftig. | Foto: Brandl
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Zusätzlich wurden der Witwe noch ein Trauerschmerzengeld von 20.000 Euro sowie 15.000 Euro dem Bruder des Opfers. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, da sich der Verurteilte noch Bedenkzeit erbeten hat. Die Staatsanwaltschaft akzeptierte wiederum die Entscheidung des Landesgerichts.

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Ein 39-Jähriger wurde am Dienstag nicht rechtskräftig wegen des Mordes verurteilt. Hier zu sehen beim Prozessauftakt im Dezember 2024. | Foto: Ronja Reidinger/MeinBezirk.at
Das Mordopfer wurde in Stücken im Marchfeldkanal gefunden. | Foto: BARBARA BUCHEGGER / APA / picturedesk.com
Am Landesgericht für Strafsachen wurde am Dienstag ein Urteil gefällt. 20 Jahre Haft lautete dies, jedoch ist es noch nicht rechtskräftig. | Foto: Brandl

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