Brot-Check zeigt
Kaum österreichisches Getreide im Wiener Semmerl
Eine Analyse zeigte, dass lediglich 32 Prozent der Produkte aus dem Brotregal und den Selbstbedienungsboxen im Supermarkt mit österreichischer Getreide hergestellt wurde. Der Wiener Bauernbund sowie ÖVP-Landwirtschaftssprecher fordern AMA-Gütesiegel für Brot und Gebäck.
WIEN. Laut Gesellschaft für Konsumforschung verzehrt der durchschnittliche Österreicher im Jahr etwa 35 Kilogramm Brot und 13,5 Kilo Gebäck. Aus dem Grund wollten der Verein Wirtschaft am Land sowie der Wiener Bauernbund erfahren, wie viel Getreide aus Österreich in Brot- und Backwaren im Supermarkt steckt. Das Ergebnis: Nur ein Drittel der Produkte aus dem Brotregal und den Selbstbedienungsboxen im Supermarkt wurden nachweislich mit österreichischer Getreide hergestellt.
AMA-Gütesiegel wichtig
Das Ergebnis der Analyse von 250 untersuchten Brot- und Backwaren der größten Lebensmitteleinzelhändler und Discounter in Wien zeigte, dass beim Supermarkt-Semmerl es mehr Transparenz benötigt, meint ÖVP-Landwirtschaftssprecher Georg Strasser. "Wir fordern eine flächendeckende Ausweitung des AMA-Gütesiegels auf Brot und Gebäck. Das AMA-Gütesiegel ist ein Garant für kontrollierte Herkunft aus Österreich und gibt den Konsumenten Sicherheit beim Einkauf", sagte Strasser.
Hierzulande liegt der Selbstversorgungsgrad bei Getreide bei 94 Prozent. "Dass nicht einmal jedes dritte Brot und jede dritte Semmel nachweislich mit österreichischem Getreide hergestellt wurde, wirft Fragen auf", meint Wiener Bauernbund-Direktorin und Bundesrätin Elisabeth Wolff. Da laut einer AMA-Umfrage 70 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf eines österreichischen Brotes auch heimische Getreide im Brot erwarten, wundert sich Wolff, warum es schwer gemacht wird, "regionale Rohstoffe von Importware zu unterscheiden".
"Mehl aus Österreich" nicht immer aus Österreich
Die Deklaration "Mehl aus Österreich" ist laut Expertinnen und Experten oft verwirrend, weil das nur auf den Ort der Vermahlung und nicht auf den Abbau des Getreides hindeutet. Das kritisiert Wolff auch bei beliebten Angaben wie "Hergestellt in Österreich" oder "Gebacken in Österreich".
"Konsumenten verdienen bei Brot und Gebäck mehr Transparenz im Regal. Das ist nur fair gegenüber unseren Bauernfamilien, die zu höchsten Standards Getreide anbauen. Mehr Österreich im Brot und Gebäck garantiert uns auch in Zukunft Versorgungssicherheit mit heimischen Getreide", so Wolff und Strasser in einer Aussendung.
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