Prekäre Lage
Keine Impfung – Wiener Sängerknaben sagen Auslandstourneen ab
Die Absage aller Auslandstourneen sorgt für das Wegbrechen von Einnahmen für die Wiener Sängerknaben. Dafür sind Konzerte und hochkarätige Projekte in ganz Österreich geplant.
WIEN. Die Wiener Sängerknaben haben "mit Blick auf die steigenden Corona-Zahlen und die fehlenden Impfmöglichkeiten für Kinder unter 12 Jahren" sämtliche Auslandstourneen bis 2022 abgesagt, wie am Montag per Aussendung bekannt gegeben wurde.
Der Chor finanziert sich zum großen Teil aus Auftritten – die finanzielle Lage ist schwierig. "Tatsächlich bringt uns das wieder sehr in Bedrängnis. Wir hoffen, dass wir die finanziellen Einbußen mit kreativen Ideen und Hilfen der öffentlichen Hand zumindest teilweise abfangen können", so Gerald Wirth, der Präsident des Knabenchors. "Die Stadt Wien hat uns im Vorjahr Unterstützung signalisiert. Auf alle Fälle geht die Gesundheit der Kinder, der Mitarbeiter und unseres Publikums vor. Solange es noch keine Impfung für Kinder unter 12 Jahren gibt, können wir keine größeren oder gar internationalen Reisen riskieren. Wir müssen weiter bangen – und hoffen."
Die Pläne für den Herbst
Jetzt planen die Sängerknaben bis Weihnachten 20 Konzerte in allen Bundesländern. Alle vier Konzertchöre werden beteiligt sein. Dazu kommen Ton- und Videoaufnahmen, Messen in der Hofburgkapelle mit den Wiener Philharmonikern, Mitwirkung bei großen Konzerten der Wiener Symphoniker sowie neue Zyklen und Produktionen im eigenen Konzertsaal.
Für den Schuldirektor der Wiener Sängerknaben, Hans Christian Granaas, steht fest: "Die Kinder und die Jugendlichen lieben die Auftritte, und sie brauchen sie auch. Wir erleben immer wieder, wie Kinder mit dem Applaus aufblühen – man spürt die Energie bei allen, Künstlern und Publikum. Das hat im vergangenen Jahr sehr gefehlt."
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