Wiener Gewässer
Mähen, ausbaggern, Natur schützen - Jahr 2022 in Zahlen
Mähbootdauereinsatz auf Alter und Neuer Donau, neuer Fährservice, neue Inselschafe, Renaturierung des Liesingbachs – die Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45) hatte auch heuer wieder einen intensiven Arbeitseinsatz.
WIEN. Das Team der Magistratsabteilung Wiener Gewässer hatte dieses Jahr einiges zu tun. Die Mähboote mähten etwa 3.000 Tonnen Mähgut, 3.500 Fahrgäste durften die neue "Copa Cruise" nutzen und viele Gewässer wurden von Unkraut befreit. So konnte wichtiger Lebensraum für die lokale Fauna geschaffen werden.
Mitte April starteten die Mähboote der Stadt Wien mit ihrem Einsatz auf der Alten Donau. 15 Amphibienmähboote und weitere Begleitboote zum Sammeln des Mähguts waren bis Anfang Oktober 2022 auf der Alten Donau unterwegs. Neben der bewährten Amphibienmähboot-Flotte kam heuer erstmals ein kleines, sehr wendiges Mähboot mit dem Namen "Nixenkraut" auf der Alten Donau zum Einsatz. Insgesamt wurden in der heurigen Saison 2.000 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt, das entspricht in etwa der Menge von 2021.
Rekordwert an Mähgut in Neuer Donau
Weniger entspannt zeigte sich heuer schon im Mai die Situation in der Neuen Donau. Erstmals in der Geschichte des Mähmanagements war aufgrund von massivem Pflanzenbewuchs eine Mähbootflotte auch auf der Neuen Donau ab Mai im Dauereinsatz. Die Ursache war eine Unterwasserpflanzenart namens Krauses Laichkraut. Insgesamt wurden von Mai bis Ende September 2022 rund 1.200 Tonnen Mähgut von den Mähbootfahrern der MA 45 aus der Neuen Donau geholt. Dieser Wert ist der höchste in der Geschichte des Mähens in der Neuen Donau.
Neues Fährboot COPA CRUISE
Die Copa Cruise ist eine neue saisonal geführte Fährverbindung auf der Neuen Donau. Es handelt sich um einen Katamaran, der mit einem Elektromotor betrieben wird. Erstmals in Betrieb ging sie 2022 von Anfang Juli bis 26. Oktober. Mit der Fähre können die Fahrgäste die Vielfalt der Donauinsel erkunden. Bilanz: 2022 nutzten rund 3.500 Menschen das neue Fährboot.
Neue Lebensräume für Fische und Amphibien
Über mehrere Kilometer erstrecken sich naturnahe Buchten und Nebenarme am donauseitigen Ufer der Donauinsel, beginnend bei der Reichsbrücke bis zum Bereich des Kraftwerks Freudenau. Doch Verlandung und das Trockenfallen von Tümpeln in den letzten Jahrzehnten bedrohen diese für Fische und Amphibien so wichtigen Lebensräume.
Im Frühjahr 2022 wurden im Rahmen von LIFE DICCA auf einer Strecke von 3,3 Kilometern Buchten und Nebenarme ausgebaggert. An insgesamt 15 Standorten kamen Saug- und Schwimmbagger zum Einsatz. Insgesamt wurden 20.000 Kubikmeter Feinsedimente in die Donau versetzt. Die neuen tiefen Stellen schaffen wichtigen Lebensraum und Laichplätze für Fische und Amphibien.
Mäh-Schafe im Einsatz
Von Mai bis Anfang November 2022 waren heuer zum vierten Mal Mäh-Schafe im Norden der Donauinsel im Einsatz. Die Schafe des Mostviertler Betriebs Kablhof setzen sich aus verschiedenen alten und seltenen Rassen zusammen. Sie kamen heuer zum ersten Mal zum Einsatz, nachdem die Schaf-Beweidung neu ausgeschrieben wurde.
Großprojekt Liesingbach
Auf 18,4 Kilometer fließt der Liesingbach durch Wiener Stadtgebiet, die erste Hälfte wurde bereits schrittweise ab 1997 renaturiert. Ab 2020 hat die Stadt Wien die 2. Hälfte des Liesingbaches, das sind 9,2 Kilometer, zwischen Kaiser-Franz-Josef-Straße und Großmarktstraße in Wien-Liesing in Angriff genommen. Die Neugestaltung des Uferbereichs am Liesingbach im Rahmen des Großprojekts „Integrativer Hochwasserschutz Liesingbach“ bringt bis 2027 mehr Grünraum für Besucher sowie für die Tiere und Pflanzen.
Im November 2022 gingen die Renaturierungsmaßnahmen in die nächste Runde: Bis zum Herbst 2025 wird der rund 3 km lange Abschnitt, projekttechnisch Bauteil 1, zwischen Großmarktstraße und Gutheil-Schoder-Gasse in Angriff genommen.
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