Linie 57A
Testbetrieb für zwölf Meter langen E-Bus
Öko-Offensive der Wiener Linien: Zwei Wochen lang ist der "eCitaro" an Werktagen auf der Strecke des 57A unterwegs.
WIEN. 2020 wurde von den Wiener Linien zum Jahr der Öko-Busse ausgerufen. Trotz der derzeit außergewöhnlichen Umstände gehen die Tests von E-Bussen weiter. Insgesamt zwei Wochen lang – noch bis 6. Mai – ist der "eCitaro" montags bis freitags auf der 57A-Strecke unterwegs. Bereits im Jänner 2019 drehte der zwölf Meter lange und 90 Personen fassende Bus zu Testzwecken zwischen dem Burgring und der Anschützgasse seine Runden.
Wie schon im Vorjahr ist auch diesmal kein Ticket für die Fahrt nötig. Die vorderen Türen sind –wie bei allen anderen Bussen der Wiener Linien – geschlossen und der Bereich rund um den Lenkerplatz abgesperrt. Für die Fahrgäste gilt selbstverständlich auch im "eCitaro" Maskenpflicht.
„Am Weg zur Klimamusterstadt Wien leisten die Öffis einen ganz zentralen Beitrag. Im heurigen Jahr der Öko-Busse wollen wir gemeinsam mit Busherstellern entscheidende Fortschritte machen, die den hohen Ansprüchen der Fahrgäste standhalten. Neben der E-Mobilität haben wir auch die Wasserstofftechnik am Radar. Die Wiener Linien leisten hier wieder einmal Pionierarbeit für die klimafreundliche Mobilität in unserer Stadt“, so Öffi- und Umweltstadträtin Ulli Sima.
Noch effizientere Nutzung der Batterie
Laut Bushersteller wurde im vergangenen Jahr der Fokus vor allem auf die Energieeinsparung im Antrieb (Energiequelle/Batterie) gelegt und so eine noch effizientere Nutzung der vorhandenen Batteriekapazität erreicht. Optimierungen ergaben sich dadurch unter anderem beim Antrieb aber auch bei der Heiz- und Klimatisierungssteuerung.
„Die Wiener Linien zählen auch in Sachen E-Mobilität europaweit zu den Vorreitern. Die Innenstadtlinien 2A und 3A sind bereits seit 2013 komplett auf Acht-Meter-E-Busse umgestellt. Jetzt wird es immer wichtiger, auch Normalbusse mit diesem umweltfreundlichen Antrieb einzusetzen. Innerhalb eines Jahres sind beim E-Antrieb massive Entwicklungsschritte zu erwarten. Deshalb haben sich die Wiener Linien für einen erneuten Testbetrieb des Busses entschieden. Nur wenn wir auch das adaptierte Fahrzeug im Testbetrieb genau unter die Lupe nehmen können, wissen wir, ob es unseren hohen Ansprüchen auch genügt“, so Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.
82 emissionslose Busse bis 2027 auf Wiens Straßen
Die Wiener Linien starten 2021 mit der Ausschreibung für 62 Normalbusse mit reinem Elektroantrieb sowie 10 Normalbussen mit Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzelle. 2024 startet die Ausschreibung für die seit 2013 auf den Linien 2A und 3A erfolgreich eingesetzten E-Kleinbusse. Die ersten emissionslosen Busse werden ab 2023 im Fahrgastbetrieb unterwegs sein, spätestens 2027 werden insgesamt 82 Busse mit alternativem Antrieb die Euro-6-Busflotte verstärken. Die Investitionskosten dieser Ausschreibungen betragen 25 Millionen Euro.
Im Süden Wiens entsteht deshalb ein Kompetenzzentrum für E-Busse. In Siebenhirten wird eine eigene E-Busgarage entstehen mit dafür geeigneten Linien für den E-Betrieb.
Im Norden Wiens entsteht eine Wasserstoff-Tankstelle in der Garage Leopoldau. Dort wird erstmals Wasserstoff (H2) als Antriebsform getestet. Voraussichtlich ab Juni 2020 wird der erste H2-Testbus im Einsatz sein.
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