Wien-Favoriten
Umweltprojekt im Kreta-Viertel
50 Häuser in Innerfavoriten können sich für eine kostenlose Fassadenbegrünung anmelden.
FAVORITEN. Das Kreta-Viertel zählt zu den am dicht bebautesten Gegenden Wiens. Auf fast sechs Hektar Fläche befinden sich aneinandergereihte Wohnhäuser und durchgehend asphaltierte Straßenzüge. Stickige Luft und im Sommer unerträgliche Hitze sind daher permanente Begleiter der Bewohner.
Abhilfe soll nun ein Forschungsprojekt bringen, welches das neu entwickelte Grünfassaden-Modul "BeRTA" (Begrünung, Rankhilfe, Trog – All-in-One) beinhaltet. Mittels einfachen Baukastensystemen, die jeweils aus einem Pflanzengefäß mit 300 Litern Fassungsvermögen, einer Rankhilfe (Stahlseile), dem benötigten Substrat und zwei Kletterpflanzen bestehen, sollen künftig Außenfassaden begrünt werden. Damit soll die gefühlte Außentemperatur um bis zu 13 Grad gesenkt werden.
"Die Begrünung von Bauwerken wirkt wie eine natürliche Klimaanlage, wertet Straßenzüge auf und verbessert die Lebensqualität", freut sich auch Bezirksvorsteher Marcus Franz über das geplante Projekt. Um dieser Umweltinitiative Akzeptanz zu verschaffen, werden im Herbst 2019 50 Häuser im Bereich Innerfavoriten kostenfrei mit diesen Systemen ausgestattet.
Ab jetzt bewerben
Die Anmeldung dafür hat am Montag gestartet und läuft noch bis 31. Mai. Die Website www.50gh.at ist ab sofort online.
Daran teilnehmen können zunächst alle Wohngebäude und theoretisch auch Einfamilienhäuser, die eine straßenseitige Fassade haben. Bauliche Voraussetzungen gibt es keine. Nur die vollständige Einreichung des Online-Formulars mit Fotos und das Akzeptieren der Pflegeverpflichtungserklärung (zweimal pro Woche Pflanzen gießen und Trog reinigen) sind entscheidend. Bei Wohnanlagen müssen zusätzlich noch mehr als 50 Prozent der Mieter einer Projektteilnahme zustimmen. Ein Zusammenschluss mit der Hausverwaltung ist dabei vorteilhaft.
Normalerweise kostet ein Grünfassaden-Modul 2.500 Euro. Diese entfallen für die ersten 50 Häuser gänzlich. Einzig 25 Euro pro Monat werden auf alle Mieter des Baus aufgeteilt, das bedeutet eine Betriebskostenerhöhung von maximal 3 Euro.
Damit werden laufende Kosten wie das Bewässern, die jährliche Kontrolle durch Fachpersonal und das Zurückschneiden der Pflanzen abgedeckt.
Geplant ist auch die Zusammenarbeit mit einem Anrainer, der sich um die wöchentliche Pflege kümmert. Hierfür wird eine kostenlose Einschulung anberaumt.
Startschuss ist im Oktober
Die Bewerber werden nach Ablauf der Einreichungsfrist von MA 22, Universität für Bodenkultur, Umweltberatung, GRÜNSTATTGRAU (Forschungs- und Innovations GmbH) und tatwort (Projektleitung) überprüft und erhalten Ende Sommer ihren Teilnahmebescheid. Startschuss zur Aufstellung der Baukästen erfolgt im Oktober.
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