Wegen Corona-Leugner
Wiener Konzerthaus sagt "Gesundheits"-Veranstaltung ab

Nachdem bekannt wurde, dass ein bekannter Vertreter aus der Corona-Szene als Redner im Haus auftreten würde, sagte das Wiener Konzerthaus die Veranstaltung ab. (Symbolbild) | Foto: Anna Dobnik
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  • Nachdem bekannt wurde, dass ein bekannter Vertreter aus der Corona-Szene als Redner im Haus auftreten würde, sagte das Wiener Konzerthaus die Veranstaltung ab. (Symbolbild)
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Am 21. Februar hätte eine Veranstaltung im Wiener Konzerthaus zum Thema Gesundheit über die Bühne gehen sollen. Blöd nur: bei einem der groß angekündigten Redner soll es sich um einen bekannten Vertreter aus der Corona-Leugner-Szene handeln. MeinBezirk.at fragte beim Konzerthaus nach. Kurze Zeit später die überraschende Wende: Man habe den Vertrag mit den Veranstaltern aufgelöst.

Kevin Chi & Johannes Reiterits

WIEN. Ein Veranstaltungsplakat sorgte unweit des Juridicums für Aufsehen. Darauf ist eine Ankündigung abgebildet, bei der man für eine Gesundheits-Veranstaltung wirbt, die am 21. Februar im Wiener Konzerthaus stattfinden sollte. Veranstalter ist die "Liste freier Ärzte" – hier besagtes Plakat auf der Plattform "X" (ehemals Twitter), gesichtet vom Medien-Wissenschafter Eberl Jakob-Moritz (Schwerpunkt Medien und Demokratie):

Doch nicht etwa die doppeldeutigen Slogans wie "Nie wieder Pandemie" oder "Ende der Pandemie" springen ins Auge, sondern einer der zwei angekündigten Redner, die groß das Plakat zieren. Bei einer Person handelt es sich um einen gewissen Dr. Wolfgang Wodarg. Ein Unbekannter ist er nicht. Dieser erreichte während der Corona-Pandemie wegen mehrerer, irreführender Aussagen in Bezug zur Pandemie eine fragwürdige Prominenz.

Falsch-Infos zu Corona verbreitet

So sprach das deutsche Magazin "Spiegel" bereits zu Beginn der Pandemie im März 2020 von gefährlichen Falschinformationen, die von Wodarg ausgehen würden. Er verbreitete etwa die Falschinformation, die Impfung gegen Corona könne zu Empfängnisunfähigkeit und zur Veränderung der menschlichen Genetik führen. 

Kein Unbekannter: Corona-Skeptiker und Mediziner Wolfgang Wodarg. | Foto: Daniel Bockwoldt / dpa / picturedesk.com
  • Kein Unbekannter: Corona-Skeptiker und Mediziner Wolfgang Wodarg.
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Vor allem wegen des Vorweisens von Fachexpertise – der deutsche Mediziner und ehemaliges SPD-Mitglied besitzt drei Facharztqualifikationen – würde er mit seinen Inhalten wohl ernster genommen werden. Des Weiteren nutzt Wodarg auch die Plattform Youtube, um seine Behauptungen zu verbreiten.

Vertrag aufgelöst

MeinBezirk.at fragte am Dienstag beim Konzerthaus nach, ob man sich bewusst gewesen sei, um welches Geisteskind es sich bei dem Herrn handelt, den man bei sich auftreten lassen würde. In einem Antwortschreiben dann der Paukenschlag: man habe den Vertrag mit den Veranstaltern aufgelöst, die Veranstaltung wird also nicht mehr stattfinden. Das Konzerthaus dürfte sich nicht bewusst gewesen sein, worum es sich bei dem "Festabend" wirklich drehen würde.

"Die angekündigte Veranstaltung wurde als Mietveranstaltung der 'Freunde der Liste Freier Ärztinnen und Ärzte Kärntens' disponiert. Der Veranstalter kündigte den Abend dem Wiener Konzerthaus gegenüber als 'Festabend der Wiener Gesundheitstage' an. Nach heutigem Kenntnisstand der Inhalte und Vortragenden der Veranstaltung wendet die Wiener Konzerthausgesellschaft die im Paragraph 6.1 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen beschriebene Möglichkeit des Rücktritts von dem Vertrag für die Durchführung einer Mietveranstaltung an", heißt es konkret in einer Stellungnahme der Wiener Konzerthausgesellschaft.

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Nachdem bekannt wurde, dass ein bekannter Vertreter aus der Corona-Szene als Redner im Haus auftreten würde, sagte das Wiener Konzerthaus die Veranstaltung ab. (Symbolbild) | Foto: Anna Dobnik
Kein Unbekannter: Corona-Skeptiker und Mediziner Wolfgang Wodarg. | Foto: Daniel Bockwoldt / dpa / picturedesk.com

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