21. August 2015: Die Neos, ziemlich alt

Christoph Schwarz, Chefredakteur der bz - Wiener Bezirkszeitung, bloggt bis zur Wien-Wahl abwechselnd mit der stv. Chefredakteurin Agnes Preusser und Chefin vom Dienst Andrea Hörtenhuber. (Foto: Edler)
  • Christoph Schwarz, Chefredakteur der bz - Wiener Bezirkszeitung, bloggt bis zur Wien-Wahl abwechselnd mit der stv. Chefredakteurin Agnes Preusser und Chefin vom Dienst Andrea Hörtenhuber. (Foto: Edler)
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Mit Traditionen ist das so eine Sache. Wenn man sie nicht pflegt, geraten sie rasch in Vergessenheit. So wie jene - angeblich brasilianische - Tradition, die Neos-Chef Matthias Strolz in den Anfangstagen seiner Partei etablieren wollte. Wer erinnert sich? Er wolle jede seiner Reden mit einem "Wort der Wertschätzung" beginnen, so Strolz.

Nun ja. Vom wertschätzenden Umgang in der Politik haben sich die Neos spätestens mit dem Wien-Wahlkampf verabschiedet.

Der "frische Wind", den man versprach? Abgeflaut. Das positive Image, das man der Politik im Allgemeinen und den Politikern im Speziellen wieder verleihen wollte? Wohl in Vergessenheit geraten. Im Wahlkampf, den die Wiener Neos-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger führt, werden keine Flügel mehr gehoben. (Bäume umarmt schon gar nicht. Das wiederum ist aber auch besser so.)

Lieber tun die Neos das, worauf sich auch die sogenannten Altparteien schon seit langer Zeit zurückgezogen haben: Man attackiert den politischen Gegner. Ist halt auch einfacher, als sich ständig etwas Neues, Positives zu überlegen. Ein witziges Plakat, in dem man gegen "g'stopfte Politiker" wettert, ist schließlich rasch gedruckt. Und eine Kampagne, die die SPÖ-Slogans verblödet, rasch zusammengezimmert.

Auch sich an FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache abzuarbeiten, ist wenig innovativ. Dass die Strategie schon bei den anderen Parteien bislang eher mäßig erfolgreich war, könnte den Neos zu denken geben. Muss es aber natürlich nicht.

Bevor die Neos-Wahlkampfstrategen nun entrüstet ihre Papiere schicken: Natürlich gibt es auch Inhalte. Bloß den Mut, im Wahlkampf auch auf diese zu setzen, ist wohl irgendwo am Weg verloren gegangen.

Und ja: Die Kontrolle der Regierenden ist wichtig, da darf man als Vielleicht-schon-bald-Oppositionspartei auch den Mitbewerber angreifen. Mit Inhalten wäre aber auch das glaubwürdiger als mit ein paar (mehr oder weniger) flotten Sprüchen.

Dass ausgerechnet ein gewisser Peter Puller, der in seinen jüngeren Jahren bei der steirischen ÖVP vor allem durch sein Geschick für schmutzige Wahlkämpfe aufgefallen ist, den Neos-Wahlkampf mitgestaltet, ist da sicher auch nur Zufall.

Die Neos wirken plötzlich ziemlich alt.

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