Schulerweiterung
Gemeinderat beschließt Umwidmung in der Grinzinger Straße
Die Flächenumwidumung rund um die VBS Grinzinger Straße und das alte Fernmeldeamt war am Freitag, 25. November Thema für den Wiener Gemeinderat. Die Umwidmung war aus verschiedenen Gründen nicht unumstritten.
WIEN/DÖBLING. Vor der Abstimmung zur Causa "Flächenumwidmung Schutzzone", rund um die VBS Grinzinger Straße, gab es im Gemeinderat im Rathaus Wien vergangenen Donnerstag eine heftige Debatte.
Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) war geladen, um die Situation aus seiner Sicht zu schildern. Er ist klarer Gegner der Erweiterung, was er in seinem Statement betonte: "Es wird hier darüber abgestimmt, ob zwei Monsterbauten gebaut werden dürfen - in einer Schutzzone. Man muss das schöne Ortsbild bewahren, das könnten sie hier heute machen."
Unter "die Monsterbauten" fällt auch der geplante Wohnkomplex, der am Grund des alten Fernmeldeamts entstehen soll. Dieses liegt gleich gegenüber der Schule.
Trotz der Bedenken des Bezirksvorstehers zu den Projekten wurde die Umwidmung mit der Mehrheit der Stimmen im Gemeinderat, von SPÖ, den Grünen und NEOS, beschlossen. Die Parteien in Döbling reagierten entsprechend unterschiedlich auf diese Nachricht.
NEOS mit Meinungsänderung
Vor der Wienwahl war NEOS Döbling gegen eine Umwidmung und Erweiterung der Schule, jetzt ist man dafür. Denn nun habe man das Amt des Bildungsstadtrats inne und damit mehr Einblick in das Thema, erklärt die ehemalige Döblinger Klubobfrau und jetzige Gemeinderätin Angelika Pipal-Leixner: „Wir haben den kompletten Akt neu aufgemacht und alle erdenklichen Alternativen eingehend geprüft." Dies war laut ihr auch der Grund, warum die Abstimmung zur Flächenumwidmung erst jetzt stattfand. Dabei hat man festgestellt, "dass die geplante Erweiterung notwendig und im Interesse der Kinder und Familien im Bezirk ist." Der Schulgarten sollte jedoch so weit wie möglich erhalten bleiben.
SPÖ fassungslos vom Wettern Reschs
Der stellvertretende Bezirksvorsteher Thomas Mader (SPÖ) begrüßt die Umwidmung, denn "Investitionen in die Bildung unserer Kinder sind Investitionen in die Zukunft." Das Wettern von Resch gegen den Schulausbau mache ihn fassungslos, denn dieser werde bereits jetzt für die Schüler dringend benötigt. So kommt zum Beispiel mit dem neuen Zubau auch eine Ganztagesvolksschule mit verschränktem Unterricht ins Gebäude. Außerdem sei der Schulhof jetzt eine versiegelte Fläche, es würde gerade durch den Umbau mehr Grün- und Freiflächen als jetzt für die Kinder geben, argumentiert die SPÖ Döbling.
Für die Grünen Erweiterung notwendig
Auch die Grünen Döbling sehen die Notwendigkeit eines Schulausbaus, da laut Klubobmann Peter Kristöfel "mit dem Bau des Stadtquartiers Muthgasse viele hunderte Wohnungen entstehen" - und damit viele schulpflichtige Kinder herziehen. "Es geht hier kaum Grünraum verloren, da der bestehende Spielplatz überbaut werden soll und der jetzige Spielplatz nach Plan auf das Dach der Schule kommt." Die Bodenversiegelung wird also letztendlich minimal sein, so Kristöfel.
FPÖ sieht Widerspruch zu öffentlichem Interesse
Die FPÖ Döbling unter Klubobmann Klemens Resch ist laut ihm "ganz klar gegen den Ausbau, weil die Bebauung des Schulhofes gegen die Wünsche der Schüler, Lehrer und Eltern ist. Das haben sie in Protesten klargemacht. Stattdessen wäre ein neuer Schulstandort in der Muthgasse oder statt des Fernmeldeamtes sinnvoll gewesen, wo jetzt Luxuswohnungen gebaut werden. Und das steht sicher in keinem öffentlichen Interesse."
Daniel Resch fragt sich um Sinn von Schutzzonen
In einem Statement nach der beschlossenen Flächenumwidmung sieht Daniel Resch den Willen der Döblinger Bevölkerung als unverstanden: "Trotz zwei negativer Stellungnahmen im Bezirksparlament, zahlreichen Beschwerden und einer Petition wurden die Sorgen und Stimmen der Döblingerinnen und Döblinger von der Stadtregierung ignoriert."
Und weiter: "Der Schulhof der VS Grinzinger Straße soll zugebaut werden, Grünflächen werden versiegelt, und vis-à-vis wird sogar eine Schutzzone aufgehoben um einen gewaltigen Gebäudekomplex errichten zu können. Schutzzonen haben nur dann einen Sinn, wenn man diesen Schutz auch befolgt."
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