Kundgebung für Moria
Hunderte heute bei Lichtermeer am Minoritenplatz erwartet

- Mit Maske, Mindestabstand und Kerze kann man heute um 18 Uhr an einem Lichtermeer teilnehmen. Damit soll auf die Situation in griechischen Flüchtlingslager aufmerksam gemacht werden.
- Foto: Glanzl
- hochgeladen von Elisabeth Schwenter
Mit einem Lichtermeer am Minoritenplatz soll heute auf die Lage der Flüchtenden auf der griechischen Insel Lesbos aufmerksam gemacht werden. Die Stadt Wien will weiterhin 100 Kinder aufnehmen und spendet 300.000 Euro für Hilfsorganisationen.
WIEN. Einige Organisationen haben für heute, 17. Dezember, 18 Uhr, zu einem Lichtermeer am Minoritenplatz vor dem Außenministerium geladen. Dort soll auf die Situation der Flüchtenden in den Lagern in Griechenland, speziell auf jenes in Moria auf der griechischen Insel Lesbos aufmerksam gemacht werden. Einige hundert Menschen wollen an der Demo teilnehmen.
"Karl Nehammer inszenierte sich groß als Heilsbringer mit Hilfsgütern, die aber nie ihren Weg zu den Menschen auf Moria fanden. Es ist an der Zeit die Menschen aus ihrem Elend zu befreien und Menschen aufzunehmen. Denn wir haben Platz!", steht auf der Veranstaltungsseite zur Kundgebung.
Kundgebung mit Hebein und Pühringer
Mit dabei sind - so die Zusagen zur Veranstaltung auf Facebook - auch die ehemalige grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und die aktuelle nicht-amtsführende Stadträtin der Grünen Judith Pühringer.
Hebein selbst übte zuletzt auch scharfe Kritik an der eigenen Partei im Bund. "Für diese humanitäre Katastrophe gibt es Lösungen, nämliche sofortige Hilfe! Es war und ist niemanden zu erklären, dafür in der Regierung nicht alles zu unternehmen, um die ÖVP zum Handeln zu zwingen", so Hebein via Facebook.
Die Situation in Moria wird jedenfalls, so erfährt man aus unterschiedlichen Medienberichten, immer dramatischer. Die Flüchtlingscamps in Griechenland sind nach wie vor völlig überfüllt. Nicht nur auf den Inseln, auch am Festland ist die Situation sehr kritisch. Tausende Migrantinnen und Migranten sind obdachlos. Zuletzt gab es Berichte darüber, dass Kinder in den Lagern von Ratten angebissen werden, auch Berichte von Missbrauch stehen im Raum.
Stadt Wien unterstützt Moria mit 300.000 Euro
Die Stadt Wien wird Caritas, Diakonie und Arbeiter-Samariterbund mit insgesamt 300.000 Euro unterstützen – das Geld fließt in die Hilfe für die Menschen in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln, konkret für jene Familien und Kinder. Das haben Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr gestern angekündigt.

- Moria: Am Minoritenplatz findet heute um 18 Uhr eine Kundgebung statt und die Stadt Wien unterstützt Caritas, Diakonie und Arbeiter-Samariterbund mit insgesamt 300.000 Euro.
- Foto: PID/Christian Jobst
- hochgeladen von Elisabeth Schwenter
Mit dem Geld wolle die Stadt Wien unmittelbare Hilfe „für jene Menschen leisten, die unter schwersten Bedingungen in den Flüchtlingslagern leben müssen“, sagte Ludwig. „Es sind unhaltbare Zustände in den Flüchtlingslagern. Es ist eine Schande, dass es so etwas auf dem Boden der EU gibt“, so der Bürgermeister.
Wien will 100 Kinder aufnehmen
Ludwig erinnerte außerdem an das Angebot der Stadt Wien, 100 Kinder aus dem Flüchtlingslager Moria aufnehmen zu wollen. „Wir wären bereit. Das Hilfsangebot scheitert aber am Bund, der für das Aufenthaltsrecht zuständig ist“, sagte Ludwig.
Auch Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr kritisierte die Zustände in den Lagern und bedankte sich beim Engagement der NGOs: „Es ist eine Schande, was in den Lagern passiert.“ Die Flüchtlingscamps seien nicht winterfest, Menschen müssten im kalten Wind und Regen ausharren. „Ziel muss es sein, diesen Menschen eine würdige Unterkunft zu geben. Es ist unsere Verantwortung das zu tun. Während der Bund diese unsäglichen Umstände zulässt und Hilfsangebote blockiert, wollen wir als Stadt Wien wenigstens einen finanziellen Beitrag leisten“, sagte Wiederkehr.
Die 300.000 Euro der Stadt Wien werden zu gleichen Teilen verteilt, an die in Griechenland vertretene Caritas, Diakonie und den Arbeiter-Samariterbund. „Wir wollen keine PR-Aktion mit Flugzeugen voller Gegenstände, die nicht ankommen“, sagte Ludwig. Das Geld soll vor Ort eingesetzt werden und den Menschen direkt zu Gute kommen.
„Wir sind der Stadt Wien und den anderen Bundesländern für diese wichtige Unterstützung sehr dankbar“, sagte Claus Schwertner, Geschäftsführender Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien. „Wir hoffen sehr, dass auch die Bundesregierung dem Beispiel der Länder folgt und in einem nächsten Schritt jene Gemeinden in ganz Österreich unterstützt, die sich wie Wien bereit erklärt haben, Familien mit Kindern bei sich aufzunehmen.“


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