Kindergärten geschlossen
Protest – das fordern die Kindergarten-Pädagoginnen
Im Votivpark finden am Dienstag Betriebsversammlungen und Proteste der Beschäftigten von Privatkindergärten statt – wie die bz am Montag berichtet hat. Die Pädagoginnen und Pädagogen fordern bessere Arbeitsbedingungen, bessere Betreuungsschlüssel und mehr Personal. Am Vormittag bleiben deshalb viele private Einrichtungen geschlossen.
WIEN. Ab 10 Uhr demonstrieren Pädagoginnen und Pädagogen der privaten Kindergärten und Horte am Votivplatz. Schon im Vorfeld der geplanten Aktionen der Gewerkschaften gab die rot-pinke Stadtregierung eine Budgeterhöhung im Bereich der Kindergärten bekannt. So sollen die Assistenz-Stunden in den Kindergartengruppen von derzeit 20 Stunden auf 40 Stunden erhöht werden, allerdings erst mit dem Kindergartenjahr September 2022. Auch die Zahl der Sprachförderkräfte an den Wiener Kindergärten soll bis 2024 um weitere 200 erhöht werden.
Die Gewerkschaft sieht das als ein erstes positives Zeichen. Martin Panholzer, Pressesprecher der Gewerkschaft GPA, dazu: "Wir begrüßen das. Allerdings geht es um noch mehr. Die Aufstockung des Personals wäre schon früher möglich und wir fordern auch eine Verkleinerung der Gruppengrößen." Der heutige Protest richtet sich auch gegen die Bundesregierung, denn die Stadt Wien ist nicht alleine für die Finanzierung der Kindergärten zuständig. Vom Bund fordere man bundesweit einheitliche Lösungen und bessere Gehälter im Bereich Elementarpädagogik.
Bei den Forderungen an den Bund schließen sich die Beschäftigten der städtischen Kindergärten dem Protest an. So werden am Donnerstag, 14. Oktober, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher Kindergärten protestieren. Diese bleiben wegen der gesetzlichen Betriebspflicht aber auch während der Demonstrationen geöffnet. Protestiert wird ab 8 Uhr vor dem Bildungsministerium in Wien.
Forderungen an die Bundesregierung
Von der Gewerkschaft younion heißt es dazu, die einzelnen Bundesländer könnten nicht die von der Bundesregierung verursachten Probleme lösen. Manfred Obermüller, Vorsitzender der Hauptgruppe 1 in der younion: „Die Beschäftigten sind wütend, weil sie seit Jahren von der Bundesregierung ignoriert werden. Dabei war es offensichtlich nicht einmal Ignoranz. Wir haben es jetzt durch die Chat-Protokolle schwarz auf weiß, dass das Kindergarten- und Hortpersonal zu einem Spielball in einem charakterlosen Machtkampf geworden ist. Es wurde vor Jahren tatsächlich eine Budgetaufstockung verhindert – nur um Macht zu erhalten."
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