Auch Ludwig reingelegt
Russische Komiker hinter Fake-Klitschko-Anrufen
Neue Erkenntnisse zum Fall der gefälschten Klitschko-Anrufe, bei dem auch Bürgermeister Michael Ludwig hereingelegt worden ist: So sollen hinter den "Prank-Calls" zwei russische Komiker stecken. Das gaben die beiden gegenüber dem deutschen Fernsehsender ARD bekannt.
WIEN. Vergangenen Mittwoch twitterte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) über das vermeintliche Videogespräch mit Vitali Klitschko. Es sei die aktuelle Situation in der Ukraine besprochen worden und der Kiewer Bürgermeister habe sich nach den ukrainischen Flüchtlingen in Wien erkundigt, teilte der Wiener Bürgermeister u. a. über den Kurznachrichtendienst mit.
Kurz darauf wurde dann bekannt, dass es sich dabei nicht um den echten Klitschko handelte. Ludwig war einem Fake zum Opfer gefallen. Er war damit nicht allein – auch die Berliner Amtskollegin Franziska Giffey und Madrids Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida fielen auf den falschen Videoanruf ein.
"Es war leicht"
Wie am Mittwoch nun bekannt wurde, gaben die beiden russischen Comedians Wladimir Kusnezow (alias Wowan) und Alexej Stoljarow (alias Lexus) gegenüber dem ARD-Politikmagazin "Kontraste" bekannt, dass sie hinter der Fake-Aktion stecken würden. In Russland sind die beiden "Prankster" schon lange keine Unbekannten mehr und sind preisgekrönt.
So legten das Komiker-Duo unter anderem "Harry Potter"-Autorin J. K. Rowling herein. Dies berichteten unter anderem die US-Tageszeitung "Washington Post" und das US-Branchenmagazin "The Hollywood Reporter". In einem Telefonat mit der Sendung kommentierte Alexei „Lexus“ Stolyarov die Klitschko-Fake-Anrufe: „Ich will nicht verraten, wie wir es angestellt haben, aber es war leicht“.
Bestreiten politisches Motiv
Anfangs wurde noch gemutmaßt, dass der falsche Klitschko mithilfe von sogenannter "Deepfake-Technologie" zum Leben erweckt wurde. Deepfakes sind realistisch wirkende Medieninhalte wie beispielsweise Videos, die mithilfe künstlicher Intelligenz abgeändert und verfälscht wurden. Doch mittlerweile wird das in Frage gestellt und man geht man von Videozusammenschnitten des Kiewer Bürgermeisters aus.
Ein politisches Motiv bestritt Stolyarov jedoch. Auch mit dem russischen Geheimdienst habe man nichts zu tun. Auffällig aber ist, dass sich ihre Aktionen vorrangig gegen Kremlkritiker richtete.
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