Deutschfördermodell
Sommerlernen für 8.000 Wiener Schüler beschlossen
![Beim sogenannten Sommerlernen sollen bis zu 8.000 Kinder ihre Deutschkenntnisse verbessern können. (Symbolbild). | Foto: Kenny Eliason/unsplash](https://media04.meinbezirk.at/article/2023/04/25/0/33918720_L.jpg?1682431146)
- Beim sogenannten Sommerlernen sollen bis zu 8.000 Kinder ihre Deutschkenntnisse verbessern können. (Symbolbild).
- Foto: Kenny Eliason/unsplash
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Im Wiener Gemeinderat wurde mit den Stimmen von SPÖ und Neos die Fianzierung der Sommer-Sprachförderkurse und Sommer-Lernangebote durchgebracht. 8.000 Schülerinnen und Schüler sollen einen entsprechenden Kurs in den Sommerferien absolvieren können.
WIEN. Das sogenannte Sommerlernen soll helfen, dass Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache noch besser Deutsch sprechen können. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurde die Finanzierung des Projekts von SPÖ und Neos mehrstimmig beschlossen. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ) betonte in der Sitzung, dass Bildung und Bildungsgerechtigkeit der Stadt Wien „seit jeher“ ein großes Anliegen gewesen seien.
![Der Gemeinderat beschloss am Dienstag die Finanzierung des Sommerlernens. | Foto: PID/Markus Wache](https://media04.meinbezirk.at/article/2023/04/25/2/33918762_L.jpg?1682431151)
- Der Gemeinderat beschloss am Dienstag die Finanzierung des Sommerlernens.
- Foto: PID/Markus Wache
- hochgeladen von Christine Bazalka
Im Juli und August werde es daher an ausgewählten Schulstandorten zweiwöchige Deutschkurse für Kinder geben – davon würden 8.000 Schülerinnen und Schüler in Gruppen von maximal 16 Personen profitieren. Dolores Bakos (Neos) betonte, dass gute Bildungspolitik als die “beste Integrationspolitik” betrachtet werden müsse. Man habe sich als Regierungskoalition verpflichtet, Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich zu unterstützen. Es war Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) ein wichtiges Anliegen, für das er sich schon länger eingesetzt hat. Es sei klar, dass es etwa im Bereich der deutschen Sprache Probleme gebe. Aus diesem Grund habe man als Regierungskoalition die Sommerangebote geschaffen, um „schnelle und richtige“ Hilfe anzubieten.
Berger-Krotsch als auch Bakos kritisierten gleichzeitig die Deutschförderklassen. Berger-Krotsch erklärte, dass die betroffenen Kinder in diesen Förderklassen benachteiligt und in ihrer sozialen Bildung beeinträchtigt würden. So hätten 21 bis 55 Prozent der Kinder die Lernziele nicht erreicht. Sie forderte von den Koalitionsparteien im Bund, sich hier stärker mit der Thematik zu befassen. Bakos kritisierte, dass die Deutschförderklassen zur Integration nicht geeignet seien, da es dort an Austausch mangle und Kinder dort zu lange blieben würden.
Unverständnis bei der Opposition
Auf die Meldungen von den SPÖ-Neos Reihen gab es wiederum Wortmeldungen der Oppositionsparteien. Stefan Berger (FPÖ) zeigte sich „durchaus erstaunt“. Er sei der Meinung, man müsse mehr Augenmerk darauf zu legen, ob all die Fördermaßnahmen der Stadt Wien die Erfolge zeigten, die „jedes Jahr aufs Neue“ angekündigt werden. Sehe man sich an, wie viele Kinder am Ende des Schuljahres nicht richtig Deutsch könnten, sei „schwarz auf weiß“ zu sehen, dass der Erfolg der Stadt mäßig sei, kritisierte Berger.
Harald Zierfuß von der ÖVP nahm hingegen die Deutschförderklassen in den Schutz und verwies darauf, dass die Statistik von Berger-Krotsch - nur 21 bis 55 Prozent der Kinder würden die Lernziele nicht erreichen - so nicht richtig sei. Er zitierte die Statistik Austria, laut deren Erhebungen würden 86 Prozent der betroffenen Kinder nach bereits einem Jahr nicht mehr in Deutschförderklassen seien.
Jennifer Kickert (Grüne) brachte hingegen den Finanzierungsaspekt ins Spiel. Sie erinnerte daran, dass im Jänner 2023 bereits eine Einmalzahlung zur Aufrechterhaltung des Betriebs der Volkshochschulen – diese sollen das Sommerlernen durchführen - notwendig gewesen sei. Hierbei sei es vereinbart worden, zu evaluieren und Reformüberlegungen „auch ausgabenseitig“ anzustellen.
Weitere Themen:
![Beim sogenannten Sommerlernen sollen bis zu 8.000 Kinder ihre Deutschkenntnisse verbessern können. (Symbolbild). | Foto: Kenny Eliason/unsplash](https://media04.meinbezirk.at/article/2023/04/25/0/33918720_L.jpg?1682431146)
![Der Gemeinderat beschloss am Dienstag die Finanzierung des Sommerlernens. | Foto: PID/Markus Wache](https://media04.meinbezirk.at/article/2023/04/25/2/33918762_L.jpg?1682431151)
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.