Wünsche für den Wiener Wahlkampf - Peter Pelinka über die Zeit bis zum 11.10.
In Wien wird am 11.10. gewählt, Song Contest hin oder her. Und nicht im Juni, wie sich Beobachter seit Wochen sicher waren.
Eine gute Nachricht: Denn so bleibt mehr Zeit für alle Parteien, im Wahlkampf die wirklichen Themen durchaus hart zu diskutieren, ohne dabei die Konkurrenten zu diffamieren. Wohl nicht realistisch. Aber man wird sich ja noch etwas wünschen dürfen. Natürlich sind Wahlkämpfer keine Waisenknaben, ihre Einflüsterer schon gar nicht. Ich glaube nach jahr(zehnt)elanger Beobachtung von Wahlkämpfen: Die meisten Wähler sind davon abgestoßen, wenn Parteien vorrangig „negative campaigning“ betreiben. Also sich damit beschäftigen, die anderen als unfähig und/oder korrupt zu diffamieren.
Es löst nicht einmal mehr einen Schenkelklopfer aus, wenn der Bürgermeister als Liebhaber des „Gspritzn“ dargestellt wird (was speziell für diesen Posten wahrlich keine Berufsunfähigkeit nachweist) oder sein angeblicher Herausforderer „schwul“ genannt wird (was weder eine Beleidigung noch irgendwie real ist). Es sollte schon gar keine Belustigung hervorrufen, wenn Religionen nach dem früheren Motto „Daham statt Islam“ heruntergemacht werden (schon deswegen, weil dazu die aktuelle globale Lage viel zu heikel ist). Und dazu sind auch die Probleme unserer Stadt viel zu wesentlich und spannend:
Wesentliche Fragen
- Wie kann man in der bereits zweitgrößten Stadt im deutschsprachigen Raum ein möglichst friedliches, freundliches, freudiges Zusammenleben sichern? (Keinesfalls, indem man Volksgruppen oder Generationen gegeneinander ausspielt.)
- Wie kann man Wohnen billiger machen? (Nur durch die Vemehrung von Wohnraum, neue Gemeindebauten oder anders geförderte „Mischformen“ von kommunal und privat.)
- Wie kann man Jobs vermehren und so die Arbeitslosigkeit verringern? (Sicher nicht durch das „Heimschicken“ eingebürgerter Wiener, sondern nur, indem man für Junge die Bildung durch ein zweites Kindergarten- oder Vorschuljahr verbessert und für Ältere Beschäftigungsquoten einführt.)
- Und wie kann man Armut reduzieren? (Sicher nur durch die unbürokratische Anwendung der Mindestsicherung und einen Gebührenstopp.)
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