Ein Stück von Gertraud Klemm im Kosmos Theater
Aberland
Wien – 2015 hatte Getraud Klemm ihren Roman „Aberland“ geschrieben. Jetzt wurde er von Barbara Herold für das Theater überarbeitet. Es ist eine gelungene Adaptierung für die beiden Schauspielerinnen Maria Fliri und Helga Pedross. Sie sind es, die zwei Generationen präsentieren. Die junge Frau, Hausfrau, Mutter und Studierende und die Mutter, die vor ihrer Pension steht und mit sportlichem Ehrgeiz ihr Leben verlängern will. Beide haben sie Affären. Beide sprechen frei und offen die Probleme der Frauen an. Die Mutter etwa muss im Alter erkennen, dass sie auf vieles in ihrem Leben verzichtet hatte und sich dadurch in große Abhängigkeit gebracht hat. Die Tochter wiederum hadert damit, dass sie ihr Studium, ihre Dissertation, nur mit großen Mühen neben der Hausfrau- und Mutterrolle fertig stellen konnte.
Gertraud Klemm weiß, wovon sie hier schreibt. Sie stammt aus einer konservativen Familie und ihr Leben verlief in diesen Normen und Werten. Sie maturierte, studierte und arbeitete erfolgreich als Biologin. Nicht so wie die Männer im Stück „Aberland“ ist ihr Mann einsichtig und kooperativ. Er unterstützte sie dabei, dass sie 2006 ihren erfolgreichen Job als Biologin aufgab und sich ausschließlich dem Schreiben widmete. Ein Ergebnis davon ist der Roman „Aberland“ aus dem Jahr 2015, der für „Books at Berlinale“ ausgewählt wurde und im selben Jahr auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis stand.
Die Bühnenfassung wurde ebenfalls ein Erfolg und ist sehr zu empfehlen. Vom 22. bis 24. November 2022 gibt es noch Aufführungen im Kosmos Theater. Ein Theater, das allein wegen seiner Atmosphäre besuchenswert ist.
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