Fake und Facts um Eichhörnchen
Marco Pogo - „Mei Präsident“

- Foto: ORF Wien heute
- hochgeladen von Cristina Silvano
Ganz ist er es noch nicht geworden, aber so nahe an die Mauern der Ho(p)fburg gerückt, dass es bei ihm für mehr als eine Freudenfeier, und bei den anderen, ausgenommen dem freundlichen Schuhmacher, für mehr als einen Kriegsrat reicht. Nach der Wahl ist zudem bekanntlich vor der nächsten… Eigentlich müsste an Stelle ‚Marco Pogo’ jetzt auch Dr. (med. univ.) Dominik Wlazny stehen. Aber wenn man sich einmal an einen markanten Namen gewöhnt hat, hängt der einfach im Langzeitgedächtnis fest und will auch da bleiben. Die Neue Zürcher Zeitung hat’s überhaupt noch nicht ganz durchschaut «Wo ein Wille, da Promille», so lautet das Credo von Marco Pogo alias Dominik Wlazny“ steht unter einem der Illustration dienenden Foto des Benannten im Kommentar zur österreichischen Bundespräsidentenwahl («Wo ein Wille, da Promille» – wie aus dem österreichischen Spasspolitiker Marco Pogo eine echte Überraschung wurde“ am 10.10.2022 ) Und da Marco Pogo und „Mei Präsident“ Dr. Dominik Wlazny in Personalunion schließlich das selbe Gehirn benutzen, werden sie erinnerungsbedingte Weiterverwendungen hoffentlich verzeihen. Außerdem haben beide in diesem Fall nur peripher mit dem folgenden Geschehen zu tun.
In „Red’ ma drüber - das Tier in Marco Pogo“, auf meinbezirk.at ging es um das unglückselige Eichhörnchen, das Marco Pogo zu schnell vor’s Rad lief, sein nicht ganz spannungsfreies Verhältnis zu Tieren, und meinen Versuch, den Widerspruch zwischen partieller Tierphobie und dem Bierbrunnenplädoyer des Familienmenschen Dominik Wlazny für den Planeten Erde aufzulösen. Waren doch in dieser leidenschaftlichen Rede Tiere und Pflanzen explizit inkludiert. Der Fragestellung ging ein unerwähnt gebliebenes kurzes Gespräch mit signalisierter Bereitschaft Marco Pogos zu einem (ernsthafter gedachten) Interview voraus, welches für eine österreichsche Tierschutzorganisation von einigem Interesse gewesen wäre, von seiner Pressestelle aus Zeitgründen jedoch nicht ermöglicht werden konnte. Es ist nicht meine Art, jemandem nur ‚in den Rücken’ zu schreiben, und so versuchte ich anlässlich der nicht ganz hochformellen zweiten Plakatpräsentation eine wenigstens minimale Informationsbeschaffung.
Tatsächlich gewährte mir der Pressekoordinator gnädig fünf Minuten, in welchen ich auf der Basis des Vorgespräches aus einem daher für Zuhörer nicht immer einsichtigen Blickwinkel acht Fragen stellte. Wovon vier beantwortet, drei (wegen Marcos Informationsbedarfes) offen blieben, und die achte und letzte zumindest verbal bestätigt wurde. Bei dieser unterlief mir jedoch ein Fehler, den ich hiemit in aller Form berichtige. Unter dem bildgebenden Eindruck von Marco Pogos „Oachkatzlschwoaf“-Geschichte“, aber auch des Vorgespräches, in dem ich ihn schon auf diese angeredet hatte, wandelte sich das „Wirst du in Zukunft langsamer fahren?“ meiner Gedanken in das mittlerweile zum SocialMedia-Zitat avancierte gesprochene „Wärst du bereit, zur Vermeidung von künftigen Kollisionen mit Eichkätzchen ein bissl langsamer zu fahren?" Anders als bei Marcos gegenüber Armin Wolf erst verneintem, dann bejahtem zweifachem Jointkonsum änderte sich dadurch jedoch keineswegs der Sinn meiner Rede..
Marco Pogo wusste also genau, was es mit dieser als Frage getarnten Erwartung auf sich hatte. Im Gegensatz zum ORF-Mitarbeiter, welcher dem Gespräch offenbar unangesagt mit der Kamera folgte. Der Mitschnitt ging an keinen Geringeren als Lukas Lattinger, seines Zeichens Redakteur für Radio Wien und wien.ORF.at, für Wien heute zudem Chef vom Dienst.und regelmäßig auftretender Moderator.
Lattinger, der sich mangels Vorkenntnis seinen eigenen Reim darauf machte, formulierte in demgemäß differierendem Verständnis des Satzes wie folgt:
„Politiker werden ja oft mit seltsamen Anliegen konfrontiert - dieses an Marco Pogo gehört dazu: (aus unserer Wien-heute-Wahlkampfreportage)“.
Es folgte das Video meines „Langsamerfahr-Anliegens“, dessen Seltsamkeit sich natürlich keineswegs mit dem in politischer Funktion erhobenen Begehren eines „bedingungslosen Grundfassls“ messen kann - der Antragsteller dürfte bekannt sein.
Dennoch fand Lukas Lattinger, dass die kurze Fragesequenz auch den Followern und Lesern der von ihm benützten SocialMedia-Plattform nicht vorenthalten werden dürfe, und. mein Appell an Marco Pogos Tierschutzgewissen ging viral.
Aus der inhaltlich bunten Vielfalt der Antworten auf diesen sowie Lattingers Meinung zur Sachlage hier einige Proben:
„Ich habe verstanden: "Wärst du bereit, zur Vermeidung von künftigen KOALITIONEN mit Eichkätzchen ein bissl langsamer zu fahren?" - das wäre weird gewesen“
Offenbar ein Fantasy-Liebhaber. ‚weird’ nach Langenscheidt bedeutet unter anderem ‚wild, geisterhaft, verzaubert’ …
„Ich schicke einen Fußgänger vor meinem Auto auf den Weg, um die Eichkätzchen zu verscheuchen“ .
Zufahrt für Privatautos auf der Donauinsel sowieso verboten!
„Das wär eine Frage für die ZIB gewesen!“
Ein ausnehmend erfolgversprechender Vorschlag. Diese Frage hätte Marco sicher besser erläutern können als seinen angedachten Eignungstest für Minister.
„wer hat sich das noch 30x anschauen müssen um zu kapieren, dass man richtig zugehört hat und sich nicht verhört hat“
Cogito, ergo sum - Ich denke/zweifle, also bin ich. (Déscartes).
Erstaunlich antizipierend (Marco Pogo: Gschichtn, Seite 92/Absatz 2, ansonsten vorausblickend vorwegnehmend, auch vorausahnend) hat Lukas Lattinger selbst bereits am 28. Dezember 2020 erkannt: „Die Absurdität zahlreicher Twitter-Diskussionen wird einem oft erst so richtig bewusst, wenn man versucht sie Leuten nachzuerzählen, die nicht auf Twitter sind“
Ein wirklich aufmerksamer Leser von Lattingers Reflexion zu meinem „seltsamen Anliegen“ schafft endlich den informativen Durchbruch
„Zu dieser absurd scheinenden Frage gibt’s einen Hintergrund. Nachzulesen in seinem Buch „G‘schichten“
- eine überwältigende Erkenntnis, die Lattinger endlich auf die richtige Spur bringt:
„Interessant, was ist der Hintergrund?“
Das ist mittlerweile geklärt.
Natürlich aber haben sich die Tierschutzleute ebenso wie ich über die etlichen wirklich lieben Kommentare, ob Worte oder Symbole, sehr gefreut - herzlichen Dank!
Die Geschichte meiner Frage ist noch keineswegs zu Ende. Nächster Interessent ist ein „Gackibaer“ (wo kriegt man schnell das Sackerl her?), der sich bei r/Austria herumtreibt und sie dort in der Rubrik Humor verstaut. Nachvollziehbar, da er die Argumentation mit dem ORF-Programm fortsetzt:
„Wer braucht schon die ZiB2, auf der Straße werden die wirklich wichtigen Fragen gestellt!“
Absolut meine Rede. Denn es interessiert mich auch bei der ansonsten geschätzten ZIB2 mit Armin Wolf nicht die Bohne, ob ‚mei Präsident’ (in oder außerhalb spe) einmal mit 20 zwei Joints inhaliert hat. Vielmehr dagegen, wie er unbeschadet der beschränkten bundespräsidialen Befugnisse real handelt - hier alles unangesprochen zu lassen, worin Pogo/Wlazny als Künstler und Mediziner soziales und ärztliches Engagement gezeigt hat, war wohl kein Schulbeispiel für Fairness - und weiters, welche Kenntnis dieser als Mensch von den für eine mündige, demokratische Zivilgesellschaft wesentlichen Wirkfaktoren und welche Einstellung er dazu hat (sollte Marco zufällig diesen Artikel lesen, weiß er - siehe die offen gebliebenen Fragen - um die Ursache der nachfolgenden Textpassage…!).
Ohnehin wäre vom Bundespräsidenten an jedem/r Bürger*in zu empfehlen, von zum Teil wirklich brandheißen sozialen und ökologischen Themen im eigenen Interesse eine zumindest ungefähre Vorstellung zu haben. Anbei eine kleine Auswahl:
Freihandelsabkommen, Saatgutsouveränität (Heineken und Carlsberg gefährden durch ihre erst kürzlich erworbenen Patente auf den Enzymgehalt von Braugerste nicht nur die Vielfalt der Arten sondern auch der Bierbrauer …Achtung, Marco!)
Gewaltvoller noch zeigt sich die seit längerem praktizierte Methode SLAPP (Strategic Lawsuit against Public Participation) Mit Hilfe gesetzlicher Möglichkeiten (z.B. durch ‚Eindecken’ mit einer existenzbedrohenden Klagsflut) versucht man Profitinteressen entgegenstehende Menschenrechtsvertreter, Tier- und Umweltschützer mundtot zu machen. So geschehen im 2010 und 2011 geführten Wiener Neustädter Tierschützerprozess gegen den VgT (Verein gegen Tierfabriken) der auch unter Rechtsexperten als einer der größten Justizskandale der zweiten Republik gilt. Wenigstens haben ihn die in allen Punkten freigesprochenen Angeklagten überlebt. Nicht so der ermordete Umweltministers der Dominikanischen Republik (06.06.2022). In rechtsdefizitären Systemen verzichten Gegner von Umweltschutzaktivisten (vielfach Großkonzerne) meist vorab auf gesetzliche Umwege und befördern jährlich rund 250 dieser raren Idealisten aus dem Leben.
Ein ebenfalls tödliches Thema ist Frauenfeindlichkeit (Misogynie) in immer noch patriarchalisch geprägten Gesellschaften - mit Gewaltakten und allein heuer in Österreich der traurigen Bilanz von bislang 24 Femiziden (Stand August laut Autonome Östereichische Frauenhäuser). Wenigen ist bewusst, dass zwischen dem Umgang von Menschen mit Tieren und jenem mit Frauen wissenschftlich dokumentierte Zusammenhänge bestehen. Dass dies auch bestimmte Strukturen unserer Sprache belegen, wurde u. a. von der deutschen Soziologin und Tierrechtsaktivistin Birgit MÜTHERICH (1959-2011) ausführlich dokumentiert.
Womit wir – das Thema Sprache aufgreifend - wieder zu Gackibaer zurückkehren und die Kommentierung meiner von ihm weitertransportierten Eichhörnchen-Frage durch die r/austriaken näher in Augenschein nehmen:
Einleitung:
Der vom ORF mitgeschnittene und ‚entlehnte’ letzte Satz aus meiner acht Fragen-Konversation mit Marco Pogo
Frau (also ich): „Wärst du bereit, zur Vermeidung von künftigen Kollisionen mit Eichkätzchen ein bissl langsamer zu fahren?"
Wlazny alias Marco Pogo: „Ja"
Diskussion in r/austria (nicht wissenschaftlich, dafür mit dringender Empfehlung zur Einreichung für den nächsten Bachmann-Preis….)
„Gibts da an Kontext ? Hat da Marco a Oachkotzl ge-pogo-ed oda was ?”
neu kreiertes Synonym für “Ihr wisst, was gemeint ist”?
“Danke. Hab "Elch-Kitz" verstanden und war verwirrt.“
Auch ein Elch (nicht IKEA) ist schon mal in Österreich gestorben. 1995, durch einen illegalen Jagdunfall.
„Danke, hab ca 15x gebraucht bis ichs verstanden hab. Davor 14x "Koalitionen" gehört. was sagt sie da? Koalition mit wem? Hä? langsam fahren?“
Reife Leistung, ab zu Assinger!!
„Eichhörnchenpopulation Dominik Wlazny – Wähler“
Wenn er nicht langsamer fährt, hat er keine.
„Na bitte, damit auch die Wählerschaft der ca. 250 Eichkatzerl-Liebhaber in Ö auch eingetütet.“
Will Marco Pogo nicht ausgetütet werden, verzichtet er bei der Wahlwerbung dann besser auf das Fahrrad…
„Ich wäre aber auch enttäuscht wenn er über einen Oachkatzalschwoaf drüberfahren würde! Geh, die werfen den einfach ab und es wächst ein neuer“
Auch die Biologiematura von Dominik Wlazny soll kein Glanzstück gewesen sein – sagt er selber.
„Eigentlich war ich noch unentschlossen aber jetzt hat er mich und meine Stimme!“
Erst jetzt, welch Verlust?
„Wird zwar nix daran ändern das der grüne Opa gewinnen wird obwohl er sich jedem Duell entzieht (Mut gehört nicht zu den guten Eigenschaften des Opas) aber jede Stimme die nicht dem Opa gehört ist eine gewonnene Stimme.“
Zum Du-ell gehören nur zwei, nicht 6, mit wem zuerst und welchen Waffen (stellvertretend für 6 ein 6er-Tragerl)?
„Das sind die Themen die mich als Wählerin interessieren! Hat sich je einer der anderen Kandidaten dazu geäußert? Nein! Mir bleibt also nichts anderes übrig, als davon auszugehen, dass alle anderen regelmäßig Eichkätzchen überfahren.“
Die Begeisterung für den Favoriten heiligt sein Tieropfer…
„Oida, es gibt echt für alles an Subreddit. I geh ein haha“
Zu heiß gewaschen?
„Der Satz ist abgeschnitten. Da kann noch einiges Folgen "Ja" Zumindest an allen Tagen die mit S aufhören. oder "Ja" jeden 29.02 werde ich langsamer fahren.“
Honi soît, qui mal y pense - (sinngemäß:) Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
„Fährt er dann als Kunstfigur auch langsamer?“
Die soll ja in Pension, de facto reicht aber Umdenken.
„Sympathischer Kerl“
Unbedingt - bei rücksichtsvollerer Fahrweise und Ergänzung des Informationsstandes
„Eichhörnchen foahrt er nimmer zamm, aber Oachkatzlan schun.“
Ein Fall für Selbstjustiz durch den Goldenen Sebastian.
„Oachkatzalschwoaf
Eichhörnchen kann er so viele niederfahren wie er will, von mir aus auch jene die sie nicht richtig aussprechen können.
Aber um Gottes Willen bitte passt auf die Oachkatzal auf“.
„Dies ist der Moment, an dem ich peinlich berührt den SocialMedia-Raum verlasse“… (Frei nach Marco Pogo: Gschichtn, Seite 129, Absatz 3)
„Weil zuverlässige Berichterstattung wichtig ist!“, hat auch noch DER STANDARD via WEBWATCH mein bescheidenes Ansinnen der Erwähnung wert gefunden. Das Video vom ORF hat er gleich vom Gackibaer übernommen. Und das ausgerechnet, in „Der Punk sucht die Ernsthaftigkeit“ (7.Oktober 2022 16h50):
Ad Dominik Wlazny (Standard WEBWATCH)
„Ein Bemühen um Ernsthaftigkeit kann man Wlazny nicht absprechen: Er versucht Themen zu setzen, trifft sich mit Ex-Kanzler Christian Kern“
ad Kern (Spiegel, „Der schrecklich fesche Herr Kern“: am 01.10.2016),
Der Spiegel kommentiert - in der Einleitung - deutlich untergriffig:
„…Zwar habe er Stallgeruch durch seine Herkunft, aber er sei eben kein in der Wolle gefärbter Roter.Wie um zu beweisen, dass er es doch ist, lehnt Kern Ceta, das EU-Handelsabkommen mit Kanada ab,“
Die Hauptargumente gegen derartige Abkommen sind Intransparenz, dubioser Investorenschutz und Aushöhlung der Umweltstandards. Kurz darauf ist das, wie bekannt, Geschichte, Kern hat dem EU-Druck nachgegeben, die ebenfalls ihre CETA-Gegnerschaft beteuernde FPÖ hat den Glauben mit ihr sympathisierender Bürger zwar nicht um den Preis eines Linsengerichtes, doch um den der in der Gastronomie vorerst beibehaltenen Raucherlaubnis verraten. CETA ist durch.
Kern ist noch aus anderem Grund in die Schlagzeilen geraten.
Am 23.02.2022, 14:07 Uhr titelt und berichtet die WIENER ZEITUNG
„Ex-Bundeskanzler Kern gegen Sanktionen“
Der Ex-SPÖ-Kanzler und ehemalige ÖBB-Chef Christian Kern, mittlerweile unter anderem Eigentümervertreter im Aufsichtsrat der russischen Staatsbahn, sprach sich hingegen am Dienstag gegenüber den "Salzburger Nachrichten" im Konflikt mit Russland gegen eine "Rhetorik der donnernden Faust" aus. "Sanktionen haben bestenfalls symbolische Wirkung. Einen Regime- oder Politikwechsel können sie nicht bewirken", erklärte der Ex-Kanzler. Außerdem sei nicht alles an der russischen Argumentation falsch, so Kern. Keinesfalls wolle er aber als "Russland-Versteher" in der aktuellen Situation rüberkommen, so Kern gegenüber dem "Standard", sein Mandat aufgeben wolle er aber auch nicht, denn dieses sei "einfach eine hochinteressante Aufgabe, die ich auch für null Euro machen würde".
Nur einen Tag später, am 24.02.2022, hat Kern sein Mandat im Aufsichtsrat der Russischen Staatsbahn (RŽD) allerdings niedergelegt und seine Einstellung zu den Sanktionen zu einem "Ja, aber..." modifiziert.
Nachgefragt darf noch werden, ob und wie einander im Gespräch Kerns fragwürdiges Umweltbewusstsein und Wlaznys mehrfach bekundete Sorge um den Planeten begegneten. Hatte Kern doch seinerzeit die Halbierung der Flugticketabgabe angestrebt - um eben die Wettbewerbsfähigkeit des Wiener Flughafens zu erhöhen. Wozu Ulrich BRAND, Professor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, am 14.02.2017 in der WIENER ZEITUNG kommentierte: "Der politisch-symbolische Schaden ist kaum zu überschätzen. Einer der hauptsächlichen Klimakiller, das Fliegen, bekommt einen Freifahrschein. Wie soll die Bevölkerung ernsthaft davon überzeugt werden, weniger zu fliegen? Wie sollen Manager und Wissenschafter einsehen, auch aus ökologischen Gründen mehr Bahn zu fahren oder sogar mehr digital zu kommunizieren als dauernd herumzureisen? (Ganz abgesehen davon, dass es auch entschleunigend wirken könnte.)"
Man wird Dominik Wlazny wegen des ‚Kern-Bieres’ kaum einen Gesinnungswandel unterstellen. Im Rahmen politischen Auftretens könnten sich angesichts solchen Hintergrundes seines Gesprächspartners jedoch Missverständnisse ergeben, die nicht in Wlaznys Interesse liegen dürften, und denen vorzubeugen ein entsprechender Kommentar sinnvoll wäre.
Ad Dominik Wlazny (Standard WEBWATCH,Fortsetzung)
„und verteilt statt Bierdosen lieber Wasserflaschen als kleine Geschenke im Wahlkampf.“
So auch bei seiner letzten stimmgewaltigen Wahlkampfveranstaltung am 7. Oktober auf dem Wiener Stephansplatz. Die Herkunft des stillen Wassers erinnert mich an die von leiser keltischer Magie durchzogene Waliser Landschaft. Wenn das Wasser von dort herkommen darf, kann sein CO2-Fußabdruck doch nicht so groß sein? Zwei Schüler, ca 15 Jahre, kämpfen noch mit der Zuordnung des kleinstgedruckten Wortes. „Wa – les“ fragt einer der beiden unsicher und frei von englischer Phonetik…“Wale?“vermutet der zweite hoffnungsvoll…
(Standard WEBWATCH,Fortsetzung) Nun komme ich ins Spiel:
„Sogar bei der Frage einer Passantin“ siehe Absatz 2 „ob er bereit wäre, für das Wohl von Eichkätzchen langsamer zu fahren, hält Wlaznys Pokerface.“
Wie denn nicht - er weiß ja genau, wie’s gemeint ist.. Es ist für eine angehende moralisch-ethische Richtschnur nun einmal kein Ruhmesblatt, sein Rad ohne Rücksicht auf Verluste über ein Terrain zu jagen, auf dem schon viele andere vor ihm eingezogen sind, und dann, wie bei solcher Fahrweise zu erwarten, eines von ihnen über den Haufen zu fahren. Und auch nicht für einen Arzt, der mit Sicherheit vom zu vermutenden Schmerzerleben eines Menschen in vergleichbarem Zustand auf jenes eines mit dem Menschen eng verwandten und organisch homologen Säugetieres zu schließen vermag,
Aber das hatten wir ja schon, in meiner vorigen Geschichte, in der ich ihm letzten Endes sogar offiziell (was mir nicht ganz leicht gefallen ist), trotzdem meinen Vertrauensvorschuss deklariert habe. Und vielleicht schon zu Recht, hätte es denn sonst ein Plakat über die armen Schweine auf Vollspaltenböden gegeben, oder das bewegende Plädoyer von Jenny, Mitglied seines systemrelevanten Personenkomitées, für seine positive Einstellung zum Tierschutz? Und wenn man genau hinschaut, ist sein face auch nicht Poker, sondern zeigt jenes ganz leichte, aber für Männer, die eigentlich ein schlechtes Gewissen haben (sollten), ziemlich typische Grinsen, das sagen soll: „Ok, ich hab’s kapiert“
An dieser Stelle muss ich mich bei Lukas Lattinger (und dem ORF-Kameramann) bedanken: für die Aufmerksamkeit, die er meiner aus dem Kontext befreiten, aber dennoch offenbar recht einprägsamen ‚Eichhörnchenfrage’ geschenkt hat, für all jene positiven Reaktionen, die unbeschadet des dadurch entstandenen humoristischen Charakters ein Begreifen des tatsächlichen Themas dahinter vermuten ließen, und vor allem für des nette Bild, das sich aus dem Video herausholen ließ. Ich selber hätte ja nicht die Stirne gehabt, „mei Präsident“(-schaftskandidat) Marco Pogo nach allem, was ich ihm vorher verbal-mündlich und -literarisch (unter Wahrung zivilisierter Umgangsform wohlgemerkt) an den Kopf geworfen habe, um ein Selfie zu fragen…
Namentlich als Marco Pogo, de facto aber als der Dr. Dominik Wlazny, der er ja auch ist, hat er im Corona-Talk mit Martin Moder oder bei seinem (erfolgreichen) Debüt als Lehrer für Impf-Aufklärung in einem Polytechnikum versucht, Einsicht in wissenschaftlich belegte Erkenntnisse zu vermitteln. Auf Gackibaers Kommentarliste sollte er gerade deshalb einen Blick riskieren. An der darin sich abzeichnenden Ein Satz - Merkfähigkeit zumindest eines Teiles der österreichischen, insbesondere der Wiener Seele hätten ein Wilhelm Busch, Mark Twain, Herzmanowsky-Orlando oder auch Karl Kraus ihre helle Freude gehabt. Ob die hierin durchscheinende kollektive Gemütsverfassung nur argloser Spaß und ansonsten der Stoff ist, auf dem Impfwilligkeit, Einsicht in vermutlich bald wieder notwendige strengere Corona Maßnahmen, vor allem aber soviel Mitgefühl und Verständnis für den Planeten Erde gedeihen, damit dieser nicht als Trümmerhaufen endet (und wir mit ihm), überlasse ich seiner Urteilsfähigkeit.
Quasi vor unserer Haustüre erschöpft sich seit Monaten ein sinnloser und blutiger Krieg mit mehr als einer Krise im Gefolge. Manchem mag es völlig unangebracht erscheinen, sich um Tiere zu bekümmern, wenn Menschen getötet, verletzt oder aus ihrer Heimat vertrieben werden. Flüchtende Familien, die versuchen, ihre Haustiere auf der Flucht mitzunehmen, sehen das vermutlich anders. Viele der treuen Begleiter müssen dennoch zurückbleiben. Wie in vielen anderen Kriegen, weinen besonders Kinder nicht nur um ihr Zuhause und geliebte Menschen, von denen sie getrennt werden, sondern auch um ihre Tiere. Und Tränen haben kein Mascherl.
Es ist ein weiter Weg der Assoziationen und Querverbindungen, den meine aus dem Zusammenhang genommene, durch Marco „Pogos letzte Geschichte“ ausgelöste Frage nach seiner Erkenntnis zu Ursache und Wirkung des alltäglichen Umganges mit Tieren zurückgelegt hat. Aber wenn Menschen, von Herzen über den ‚Eichhörnchen’-Sager in Solitärdarstellung gelacht haben (zugegeben, mir ist es auch nicht gelungen, ernst zu bleiben), dann wird es hoffentlich auch zum Besseren für Eichhörnchen & Co gewesen sein.


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