Menschen in Wien fordern vernünftige Verkehrslösungen

Die Menschen in Wien sind verärgert über den Baustopp für den Lobautunnel und die flächendeckende Ausweitung der Kurzparkzonen. Doch das vielfach skizzierte Bild der verfeindeten Lager unterschiedlicher Mobilität ist dennoch falsch. All das und mehr zeigt eine brandaktuelle Studie von Marketagent im Auftrag des Vereins „Mein Auto“.

Das Thema Mobilität, allem voran die Frage „Eigenes Auto ja oder nein?“ findet sich seit Monaten nahezu täglich in den Schlagzeilen. Meist gehen die Emotionen hoch, es entsteht ein Bild verfeindeter Lager, hier die Autofahrer, da der Rest der Welt in kämpferischer Opposition. Ganz besonders gilt das in Wien, wo die von den 2020 abgewählten Grünen eingeschlagene Verkehrspolitik nach Ansicht vieler heute immer noch fortgeführt wird und die Interessen der Bevölkerung auf der Strecke bleiben. Doch was wollen die Menschen eigentlich? Welche Maßnahmen finden sie gut? Welche schlecht? Und wie bewegen sie sich in Wien überhaupt fort?

Genau diesen Fragen ist das Online-Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Auftrag des Vereins „Mein Auto – Initiative für individuelle Mobilität“ nachgegangen und hat Ende Juni 1.000 Menschen – 800 aus Wien, 200 aus Niederösterreich – um ihre Sicht der Dinge gebeten. Mit spannenden, teils sehr überraschenden Ergebnissen.

Zunächst wurde die Frage gestellt, wie sich die Wege der Befragten in Wien auf die einzelnen Verkehrsmittel aufteilen. Klare Nummer eins dabei waren die Öffis mit 36 Prozent, dahinter auf Platz zwei fand sich das eigene Auto mit 32 Prozent. 21 Prozent der Wege legen die Befragten zu Fuß zurück und eher bescheidene 5 Prozent mit dem Rad. Dahinter folgen Taxi (3 Prozent), Zweirad (1,7 Prozent) sowie E-Scooter und Miet- oder Carsharing-Autos mit jeweils 1 Prozent.

Sehr ähnliche Mehrheiten finden sich auch bei der Beurteilung von verkehrspolitischen Maßnahmen. So wird der Ausbau des U-Bahnnetzes fast einstimmig begrüßt, 67 Prozent finden diesen „sehr gut“, weitere 28 Prozent „eher gut“. Mehrheitsfähig, wenngleich aber bei weitem nicht so deutlich, ist der Ausbau des Radwegenetzes mit 30 Prozent „sehr gut“ und 39 Prozent „eher gut“. Bei der Frage nach dem Baustopp für den Lobautunnel und dem flächendeckenden Ausbau der Kurzparkzonen bietet sich jedoch ein exakt konträres Bild: Den Baustopp finden 34 Prozent „überhaupt nicht gut“ und weitere 24 Prozent „eher nicht gut“. Was die Gegnerschaft angeht, bietet die Ausweitung der Kurzparkzonen (und damit des Parkpickerls) auf ganz Wien ein ähnliches Bild: 36 Prozent finden das „überhaupt nicht gut“, 23 Prozent „ehr nicht gut“. Nicht einmal ein Fünftel der Befragten betrachten die beiden Maßnahmen als „sehr gut“.

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch die Frage, welche Art von Wegen mit Öffis, Auto, Rad oder zu Fuß bewältigt werden. Während jeder zweite (47 Prozent) Weg zu Arbeit oder Ausbildung mit den Öffis und jeder vierte (25 Prozent) mit dem eigenen Auto zurücklegt wird, gilt dies nur zu 8 Prozent für das Rad. Und blickt man in die Spalte der Radnutzung, so gibt es nur einen einzigen zweistelligen Prozentwert: Einzig die Ausflüge am Wochenende werden zu 13 Prozent geradelt, doch auch hier sind eigenes Auto (52 Prozent) und Öffis (48 Prozent) klar voran.

KR Prof. Burkhard Ernst, Obmann des Vereins „Mein Auto“: Das Bild des Mobilitätsverhaltens ist doch deutlich diverser als vielfach behauptet. Und es zeigt, dass die Menschen die Öffis schätzen, auch gerne mal mit dem Rad unterwegs sind, aber eben auch genügend Raum für den Fahrzeugverkehr brauchen und wünschen. Daher sind auch 59 Prozent gegen den Baustopp für den Lobautunnel ein klarer Auftrag, hier nochmal nachzudenken.“

Zur Frage, wie die Parkraumbewirtschaftung bisher funktioniert, ergibt sich ein ausgewogenes Bild. 31 Prozent sagen „gut oder sehr gut“, 32 Prozent „weniger oder überhaupt nicht gut“, 37 Prozent sagten „teils, teils“. Jene, die auch Kritikpunkte fanden, wurden nach der Ursache gefragt. Hier nannten 43 Prozent die Ausweitung der Kurzparkzone als „falschen Schritt“, 45 Prozent einen generellen Mangel an Parkplätzen und eine knappe Mehrheit (54 Prozent) erklärte gar, das gesamte System sei falsch und müsse völlig neu überdacht werden.

Auch Demonstrationen schränken den Verkehrsfluss in Wien immer wieder ein. 72 Prozent der Befragten meinen deshalb, die Demos sollten lieber an Orten stattfinden, wo sie das normale Leben und den Verkehr nicht beeinträchtigen, 68 Prozent sagten, es gebe generell zu viele Demos, und 63 Prozent nannten die Situation mit den Demos aktuell gar „unerträglich“.

Und es sollte möglich sein, einvernehmliche Lösungen zu finden, wenn man dem Stimmungsbild einer weiteren Frage folgt: Zur Frage nach dem Miteinander verschiedener Verkehrsteilnehmer in Wien zeichnen gerade einmal 27 Prozent ein negatives Bild und meinen, die Atmosphäre wäre „aggressiv oder eher aggressiv“. Fast drei Viertel aber sehen das Auskommen als „sehr gut“, „gut“ oder meinen zumindest „es funktioniert im Großen und Ganzen.“

„Die Umfrage zeigt einfach, dass es immer eine Balance der Interessen braucht, dass alle Seiten gehört und dann die richtigen Maßnahmen getroffen werden müssen“, so Vereinsobmann Burkhard Ernst. „Ich vertrete die Interessen jener, die über ihre individuelle Mobilität selbst entscheiden wollen. Ich bin aber nicht nur für Autos und auch nicht gegen Radfahrer oder Fußgänger. Wir brauchen den Diskurs, mit den Stakeholdern, mit der Wirtschaft, den Bewohnern, und wir müssen uns auch die jeweiligen Bedürfnisse anschauen. Nur so können gute Lösungen gefunden werden."

Die Ergebnisse zur Umfragen gibt es hier im Detail zum Nachlesen: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220706_OTS0073/menschen-in-wien-fordern-vernuenftige-verkehrsloesungen-anhang

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