Staatsmeistertitel im Skispringen
Die Wiener Stadtadler fliegen allen davon
Sensationeller Erfolg für die Stadtadler: Erstmals holt ein Wiener den Jugend-Staatsmeistertitel im Skispringen.
WIEN. Welches Bundesland fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an Skispringen denken? Tirol? Salzburg? Steiermark? Im wahrsten Sinne des Wortes weit gefehlt. Denn die Hoffnungen des heimischen Skisprungsports liegen auf Wien – besser gesagt bei den Wiener Stadtadlern.
Jüngstes Beispiel ist der Jugend-Staatsmeistertitel für den 15-jährigen Donaustädter Louis Obersteiner, der vergangenen Sonntag in Eisenerz seinen Kontrahenten um Längen davonflog. Damit ist Obersteiner der erste Wiener überhaupt, der diesen Titel holt. Spätestens damit sind die Wiener Stadtadler eine ernst zu nehmende Konkurrenz, wenn es um künftige Talente für den Weltcup geht.
Seit 15 Jahren erfolgreich
Doch wie kommen Wiener überhaupt dazu, sich Skier anzuschnallen und von einer Schanze zu springen? Die Idee zu den Wiener Stadtadlern stammt von Olympiadmedaillengewinner Christian Moser und Skisprunglegende Toni Innauer, die den Verein 2005 gründeten. Anlass dazu war die Frage, warum ausgerechnet die Bundeshauptstadt in dieser Sportart nicht vertreten ist – schließlich machen Berge allein noch keine Skispringer. Allerdings erleichtern sie das Training umso mehr, wie die Stadtadler schnell feststellen mussten. Seit Jahren kämpfen sie für bessere Trainingsmöglichkeiten, um die Nachwuchstalente ab sechs Jahren noch besser fördern zu können.
Klubobmann Florian Danner erklärt das Dilemma: "Wir haben im Umkreis von 100 Kilometern keine Schanze, auf der wir trainieren können. Deshalb ist jedes Training auch mit einem langen Anfahrtsweg verbunden, was es natürlich nicht gerade einfach macht." Es gibt zwar bereits eine Machbarkeitsstudie für eine Schanze auf der Hohen Warte, aber bis jetzt scheiterte es am Willen der Politik, diese umzusetzen.
Absprung auch im Sommer
Trotz erschwerter Trainingsbedingungen zeigen hier schon die Kleinsten, dass auch Wiener Flügel haben. Ab sechs Jahren können Mädchen und Buben gleichermaßen den Sprung von der Schanze wagen. Das spannende Hobby kostet für die Kleinsten etwa 55 Euro im Monat. Die Ausrüstung stellt der Verein zur Verfügung.
Die Trainings finden fast ganzjährig statt – mit großem Erfolg, wie man sieht. Und vielleicht heißt es ja schon bald: "Der Sieger der Vierschanzentournee ist ein Adler aus Wien."
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