Vertrag läuft weiter
Gazprom bleibt vorerst Sponsor der Austria Wien
Die Wiener Austria kann noch nicht aus dem Sponsorvertrag mit dem russischen Konzern Gazprom aussteigen. Doch spielt der Fußballclub jetzt ohne deren Firmenlogo.
WIEN/FAVORITEN. Der FK Austria Wien durchlebt gerade turbulente Zeiten. So mussten die Veilchen lange Zeit bangen, ob sie die finanziellen Mittel für die Lizenz in der Bundesliga aufbringen können. Lange wurde mit Investoren verhandelt.
In letzter Sekunde wurde die Austria mit der Investorengruppe einig. Doch kaum kehrte ein wenig Ruhe ein, ging der Krieg in der Ukraine los. Das trifft die Favoritner Kicker besonders, da sie vom russischen Erdgas-Unternehmen Gazprom gesponsert werden.
Spiel ohne Gazprom-Logo
Die Young Violets, also die Austria-Spieler, die in der zweiten Liga um den Klassenerhalt kämpfen, zeigten schnell Flagge: Sie traten beim Match mit Trikots an, auf denen nicht der "Brust-Sponsor" Gazprom prangte.
Inzwischen wurde geprüft und diskutiert, ob man aus dem Sponsor-Vertrag mit Gazprom aussteigen könne. Anfangs schien es so, als würde die Austria diesen Schritt gehen und so auf fünf bis siebeneinhalb Millionen Euro verzichten, die für den Nachwuchs und die Akademie eingeplant waren.
"Vertrag nicht aufgelöst"
Aber so einfach geht das leider nicht. Einerseits benötigt der FK Austria Wien das Geld des Sponsors. Auf der anderen Seite ist es auch nicht so leicht, aus einem gültigen Vertrag auszusteigen. Denn das kostet ebenfalls.
Der Austria-Vorstand gab nun bekannt, dass der Vertrag bislang nicht aufgelöst ist, wie der Standard zuvor berichtet hatte. Zuerst müsse alles rechtlich geprüft werden. Denn bei einem Schnellschuss könnten auch Rückforderungen im Raum stehen. Und der finanzielle Spielraum der Veilchen ist hier nicht sehr groß.
Keine Werbung
Eine Entscheidung ist jedenfalls fix: Gazprom erscheint weder auf den Trikots noch auf den LED-Banden der Austria. Aber für die weiteren Schritte braucht man Zeit. "Wir prüfen alles rechtlich und dann schauen wir, wo die Reise hingeht", so Kirsch.
Dafür wird der Fußballklub aber noch Wochen benötigen. Dass es zurzeit wegen des Ukraine-Krieges nicht einfach ist, die russischen Ansprechpartner zu kontaktieren, macht die Sache nicht einfacher. Für die Austria heißt das wieder einmal: sparen, sparen, sparen. Immerhin stehen die Veilchen schon mit einem Bein in der Meistergruppe.
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