Zahl der Insolvenzen steigt weiter
Der Pleitegeier kreist über Wien
Rund ein Drittel der seit Jahresbeginn Pleite gegangenen österreichischen Firman haben ihren Sitz in Wien. Laut Kreditschutzverband 1870 steigt die Tendenz weiter.
WIEN. Hohe Energiekosten, Inflation, Lieferschwierigkeiten und Personalmangel – Probleme, die vielen heimischen Firmen momentan schwer zu schaffen machen. Seit Anfang des Jahres geht ein Unternehmen nach dem anderen pleite.
35 Prozent, also rund ein Drittel der pleite gegangenen Firmen, haben ihren Sitz in Wien. Das sind 1.372 Firmen. Die Tendenz ist weiter am Steigen, vermeldet der Kreditschutzverband 1870 (KSV1870). Verglichen mit dem Vorjahr sei die Zahl der Insolvenzen um 8 Prozent gestiegen. Der KSV1870 rechnet bis Ende des Jahres mit weiteren, circa 1.900 Pleiten.
Handel und Bauwirtschaft stark betroffen
Pro Tag gehen in Wien rund fünf Unternehmen insolvent. Die größten Firmen, die es seit Jahresbeginne getroffen hat, waren die Gazprom Austria GmbH, die APLPHA Privatstiftung und die ProRevisio Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH. Am stärksten in Wien sind der Handel mit 257 Insolvenzen und die Bauwirtschaft mit 253 Insolvenzen betroffen.
Mit einer Pleitewelle sei aber laut KSV1870 nicht zu rechnen, er bezeichnet die Wiener Wirtschaft weiterhin als stabil. Fast 40 Prozent der pleite gegangenen Unternehmen haben kein Insolvenzverfahren eröffnet. Viele Firmen warten viel zu lange, bis sie die Insolvent anmelden – die Leidtragenden seien Gläubiger sowie Mitarbeitende, die ihren Arbeitsplatz verlieren.
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