Millionendefizit
Erzdiözese Wien ist in die roten Zahlen geschlittert
Um die Finanzen der Erzdiözese Wien schaut es aktuell nicht gerade rosig aus. Unter Kardinal Christoph Schönborn schreibt man rote Zahlen, bis 2026 will man das Defizit wieder ausgeglichen haben.
von Miriam Al Kafur & Antonio Šećerović
WIEN. Die Erzdiözese Wien muss den Gürtel in den kommenden Jahren etwas enger schnallen, denn aktuell müssen mehrere Millionen Euro pro Jahr eingespart werden, damit wieder schwarze Zahlen geschrieben werden, berichtet zuerst die "Presse". Erste Schritte sind Einsparungen beim hauseigenen Radiosender und der Kirchenzeitung „Der Sonntag“. Diese müssen sich ab 2026 selbst erhalten - mehr dazu unten.
Wie die Erzdiözese Wien der BezirksZeitung mitteilte, hatte diese noch im vergangenen Jahr einen ausgeglichenen Haushalt mit je rund 140 Millionen Euro Ausgaben und Einnahmen. "Durch die hohe Inflation ist schon heuer ein Defizit entstanden, das ohne Gegenmaßnahmen rund sieben Millionen Euro jährlich betragen würde. Daher wollen wir durch Einsparungen - aber wo möglich auch erlösseitig - bis spätestens 2026 wieder einen ausgeglichenen Haushalt erreichen", sagte Pressesprecher Michael Prüller.
Einsparungen im Medienbereich
Prüller erklärte bei "ORF Wien", dass man bei den Gehältern der Angestellten nicht sparen will, aber Pensionierungen nicht automatisch nachbesetzt werden.
Auch im Medienbereich werden Einsparungen geplant. Ihren Zuschuss für das diözesane Medienhaus werde die Erzdiözese nur noch bis Jahresende 2024 aufrechterhalten, hieß es in einer Aussendung im Mai. Betroffen von dieser Entscheidung sind "Radio klassik Stephansdom" und die Kirchenzeitung "Der Sonntag". Ab dann sollen sich die Medienbetriebe "wirtschaftlich selber tragen", so Prüller.
Das Defizit in der Kasse erklärt man mit Rückgängen bei den Spenden, weniger aktiven Kirchenmitgliedern sowie den Teuerungen. Man will unter anderem die Reserven angreifen, um über die Runden zu kommen, Immobilien sollen vorerst keine verkauft werden. In den vergangenen Jahren wurden neun Gebäude an andere christliche Glaubensgemeinschaften übertragen.
Kardinal Christoph Schönborn geht mit 2026 in Pension, bis dahin will man wieder schwarze Zahlen schreiben.
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