Neue Vorwürfe bekannt
Stadt Wien stoppt Förderung für "Minibambini"

- "Es kamen bei der Prüfung neue Verstöße gegen die Förderrichtlinien zu Tage", teilte die Stadt Wien auf Twitter mit.
- Foto: Screenshot Google Maps
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Nach einer zusätzlichen Prüfung erhärtet sich der Verdacht auf Betrug beim Kindergartenverein "Minibambini", weshalb die Stadt Wien einen sofortigen Förderstopp ab März verhängt hat. Der Vereins selbst wundert sich über die Vorwürfe.
WIEN. Mitte Jänner wurde der Prüfbericht des Stadtrechnungshofes (StRH) veröffentlicht. Analysiert wurde u. a. der private Kindergartenverein "Minibambini". Es gab mehrere Vorwürfe gegen den Verein: Essenslieferungen von Bauunternehmen und Scheinfirmen wurden erhalten, untypische Lieferfahrzeuge gekauft und mehrere Mitarbeiter sind Familienmitglieder. Die BezirksZeitung berichtete:
Die Vorwürfe wurden seit einigen Wochen von der MA 11 - Amt für Jugend geprüft, auch die Stadt Wien und der zuständige Stadtrat sowie Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) kündigte "Aktion scharf" in den Kindergärten.

- Die Vorwürfe wurden seit einigen Wochen von der MA 11 - Amt für Jugend geprüft, auch die Stadt Wien und der zuständige Stadtrat sowie Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) kündigte "Aktion scharf" in den Kindergärten.
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Dieser sagte am Montag, 27. Februar, in einem Mediengespräch, dass die Stadt einen "sofortigen Förderstopp" für den Trägerverein verhängt hat. "Spätestens Ende März" wird die Fördervereinbarung gekündigt, heißt es.
Neue Verstöße?
Doch warum? "Es kamen bei der Prüfung neue Verstöße gegen die Förderrichtlinien zu Tage", teilte die Stadt Wien auf Twitter mit. Die Verstöße passierten nach dem Zeitraum, in dem der Rechnungshof geprüft hat. Angeblich gab es keine ordnungsgemäße Buchführung, weitere Scheinfirmen wurden beantragt, Rechnungen mit Adressen wurden ausgestellt, die dem Verein nicht zugeordnet werden konnten. Außerdem gab es eine "sehr hohe Zahl" an Rechnungen über Baumaterial und Werkzeug sowie übermäßige Kassabestände. Aus diesem Grund wird die Stadt Wien Rückforderungen in Höhe von "mehreren hunderttausend Euro" stellen.
Details über die Vorwürfe wollten der BezirksZeitung weder Wiederkehrs Büro noch die MA 10 preisgeben. "Im Rahmen der nach dem Stadtrechnungshofbericht wurden die Prüfungen intensiviert und die Ergebnisse der vertieften Prüfung machten es notwendig, einen Förderstopp mit Ende Februar zu setzen", heißt es von einem MA 10-Sprecher
Minibambini weiß von nichts
Auf BezirksZeitung-Anfrage zeigte sich der Kindergartenverein "Minibambini" erstaunt. "Wir sind relativ überrascht über die Vorwürfe. Es kam überfallsartig zu der Pressekonferenz", sagt Sprecher Florian Rehekampff. Eigentlich sei man im guten Austausch mit der Stadt Wien, der MA 10 und der MA 11, doch mit den neuen Vorwürfen sei man "nicht konfrontiert gewesen". Auch wurde man von der Staatsanwaltschaft Wien noch nicht einvernommen.

- Einer der Minibambini-Standorte befindet sich in der Penzinger Hütteldorferstraße.
- Foto: Mini-bambini.at
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Der Verein wurde von der Stadt "im Dunkeln gelassen", so der Sprecher. "Von uns gab es volle Kooperation. Offensichtlich wurde uns das Geld abgedreht, es gab keine Gesprächsbasis zu diesem Thema". Rehekampff bestätigte, dass Ende Jänner ein Betrag von fast 150.000 Euro an die Stadt zurückbezahlt wurde.
Helpline für Eltern
Und was passiert mit den mehr als 950 betreuten Kindern an zwölf Standorten? "Es werden mit dem Träger Gespräche einer geordneten Abwicklung geführt, um im Sinne der betreuten Kinder und Familien den Übergang in ein neues Platzangebot begleiten und kindgerecht gestalten zu können. Sicherstellung der Kindergartenplätze hat nun absolute Priorität", heißt es auf Twitter.

- Der Verein setzte im besagten Zeitraum bei der Lieferung des Essens für die Kinder auf insgesamt vier Baufirmen. Eine davon wurde aufgrund eines Konkurs aufgelöst, der Rest wurde vom Finanzministerium als Scheinunternehmen klassifiziert und ebenfalls später gelöscht oder aufgelöst.
- Foto: Mini-bambini.at
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Für betroffene Eltern gibt es eine Helpline der MA 10. Unter 01/9050020 sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Montag bis Freitag (7.30 bis 20 Uhr) erreichbar. Hier können die Eltern persönliche Beratungsgespräche buchen. Zudem erhalten alle Betroffenen alle Informationen per Post.
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