Pleitegeier schlägt wieder zu
Tally Weijl in Wien ist insolvent
Die Modekette Tally Weijl meldete kürzlich Insolvenz an. Das hat auch Auswirkungen auf die beiden, durch eigene Hand geführten Filialen in Wien.
WIEN. Und die nächste Pleite steht in Wien bevor. Die Modekette Tally Weijl hat nämlich kürzlich Insolvenz gemeldet. Betroffen sind alle neun Filialen in Österreich, zwei davon sind in Wien auf der Favoritenstraße 87 und auf der Wagramer Straße 94 im Donauzentrum zu finden.
Wie der Kreditschutzverband von 1870 berichtet, wurde soeben ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht für ZRS Graz eröffnet. Das bedeutet zwar, dass die Filialen für's erste weitergeführt werden sollen. Deren Verwaltung wird jedoch von Seiten der Gläubiger übernommen.
Corona, Krieg und Teuerungen
Diese sollen eine Quote von 20 Prozent ihrer Forderungen erhalten, die binnen 24 Monate nach Annahme des Sanierungsplans gezahlt werden müssen. Laut Tally Weijl entstand die Pleite aufgrund einer Vielzahl an Gründen. Zum Einen habe man bei allen eigenen Filialen "zur Sicherung gut frequentierter Flächen langfristige Mietverträge abgeschlossen." Die Mietkonditionen wurden anhand historischer Umsätze und der Erwartungshaltung, dass es auch in Zukunft stabile Umsätze geben würde, hergeleitet.
Doch diese hätten sich teilweise als weit weniger rentabel herausgestellt. Weiter verschärft wurde dieser Zustand durch die Corona-Pandemie sowie des darauffolgenden Ukraine-Krieges. Einerseits haben die dadurch entstandenen Teuerungen dazu geführt, dass weniger Menschen die Filialen aufsuchten und andererseits auch zu einer Steigerung des Mietpreises auf "ein kaum tragbares Niveau". Verhandlungen mit den Vermietern sei bislang erfolglos gewesen.
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