Meteorologie
Von Klimawandel und Kälteeinbrüchen

Marc Olefs ist Leiter der Abteilung für Klimaforschung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG. | Foto: Markus Spitzauer
  • Marc Olefs ist Leiter der Abteilung für Klimaforschung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG.
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Marc Olefs von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik beobachtet Wetter und Klima.

DÖBLING. Klar sei sein Job auch frustrierend, sagt Marc Olefs, Leiter der Abteilung für Klimaforschung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG. Doch das lähme einen nur bei der Arbeit. Der Fokus liege darin, Zusammenhänge in Datenbergen zu Temperatur, Niederschlag und Sonneneinstrahlung zu finden, die die ZAMG seit 250 Jahren sammelt. "Gerade Klima und Klimawandel sind Themen, die Menschen polarisieren und emotional bewegen", sagt der Forscher „Da ist es wichtig, sachliche und wissenschaftliche Argumente zu liefern.“

Diese sind klar: Es gibt im Alpenraum einen deutlichen, langfristigen Anstieg der Lufttemperatur von etwa zwei Grad Celsius – fast doppelt so viel wie im globalen Mittel, vor allem, da sich Luft über Landmassen stärker erhitzt. Die Auswirkungen sind bekannt: Stärkere, trockene Hitzewellen im Sommer und ein Winter mit weniger Schneefall und mehr Regen sind zwar natürliche Schwankungen, die durch den Klimawandel aber verschärft werden.

Hitzesommer 2018

Manche Phänomene sind auch für Experten nicht immer einfach zu erklären: "Wenn wir tagtäglich rausgehen und es hat gerade geschneit, dann ist das eher Wetter und nicht Klima." Natürliche Wetterschwankungen wie etwa Hitzewellen hängen aber vermehrt mit dem steigenden Temperaturniveau zusammen. Die Herausforderung liegt darin, zu kommunizieren, was davon Wetter und was Klimaänderung ist.

Prinzipiell gebe es auch Anzeichen, dass sich einmal eingestellte Wetterlagen, wie die momentane Schneelage oder der Hitzesommer 2018, länger halten können. Das hat vermutlich mit dem globalen Jetstream zu tun, der Luftmassen und Wettergebiete rund um die Erde transportiert. "Der Jetstream wird schwächer, weil er hauptsächlich von einem Temperaturunterschied zwischen Polargebieten und mittleren Breiten angetrieben wird. Wenn die Polkappen schmelzen, erhitzt sich das Wasser, und dieser Unterschied wird geringer."

Mehr Rechenpower

In Zukunft werden Klimamodelle aufgrund der Rechenpower zunehmend besser und können immer mehr Daten und Prozesse mit einbeziehen. Die damit verbundene Mission ist für den naturverbundenen Forscher deswegen klar: „Wir müssen vermitteln, dass das, was wir heute tun, entscheidend für die nächsten 100 Jahre sein wird.“

Verbindliche Maßnahmen gebe es noch viel zu wenige, immerhin habe die Regierung nun eine Klimastrategie bis zum Jahr 2030 entwickelt. Als Wissenschaftler bleibt Olefs nur eines: "Das Beste, was wir tun können, ist, unsere Ergebnisse klar aufzuarbeiten und verständlich zu kommunizieren."

Autorin: Katharina Kropshofer

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