Wiener Neustadt
300 Menschen bei Raddemo gegen "Ost-Umfahrung"

  • Von Jung bis Alt, vom Fahrrad bis zum Rollstuhl: Die Teilnehmer der Info-Veranstaltung waren sehr vielfältig.
  • Foto: Vernunft statt Ost"Umfahrung"
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Bei einer "geführten Radtour durch Österreichs Betonhauptstadt" in und um Wiener Neustadt nahmen sich die 
Plattform Vernunft statt Ost”Umfahrung” und die Radlobby vor, "leere Versprechen der Politik" aufzudecken.

WIENER NEUSTADT. Auf Rädern, in Kinderrad-Anhängern und sogar auf einem Rollstuhl-Lastenrad zogen mehr als 300 Menschen durch Wiener Neustadt. Bunt und lautstark führte die Radtour zu sieben Orten, wo laut den Veranstaltern, der Plattform Vernunft statt Ost”Umfahrung” und der Radlobby, "leere Politik-Versprechen" aufgezeigt wurden.

Organisator Helmut Buzzi von der Plattform Vernunft statt Ost”Umfahrung” spricht von einer Trendwende: “Der Widerstand gegen die Betonpolitik der Stadt und die Ostumfahrung geht mittlerweile quer durch alle Bevölkerungsschichten. Auffallend war, dass viele Jugendliche und Jung-Familien mitgefahren sind. Sie lassen es sich nicht mehr gefallen, dass ihre Lebensumfeld und die Zukunft der Kinder sprichwörtlich zubetoniert werden", so Buzzi, "das erinnert ganz stark an die Proteste in der Hainburger Au. Auch dort wurde ein fertiges Projekt gestoppt.”

  • Mehr als 300 Menschen nahmen an der Info-Veranstaltung teil in und um Wiener Neustadt teil.
  • Foto: Vernunft statt Ost"Umfahrung"
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Laut den Organisatoren der Radtour ist Wiener Neustadt schon jetzt die Stadt mit dem größten Flächenbedarf Österreichs und als “Betonhauptstadt” abgestempelt. Der Grund: 2020 wurde in keiner anderen Stadt in Niederösterreich so viel Boden verbaut, zuletzt wurde ein Auwald an der Warmen Fischa gerodet. Mit der Ostumfahrung würde ein Naherholungsgebiet sowie ein Natura2000-Schutzgebiet zerstört werden. “Der Plan der Stadtregierung, sich mit falschen Versprechen durchzuschummeln, geht nicht mehr auf. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger informieren sich und gehen gegen diese Betonpolitik und das Uraltprojekt Ostumfahrung auf die Straße”, so Hannes Höller von der Radlobby.

  • An jenen Orten rund um Wiener Neustadt, wo die "Ost-Umfahrung" gebaut werden soll, gab es Zwischenstopps samt Information.
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Unterschreiben gegen "Ost-Umfahrung"

Bereits über 4.000 Menschen haben die Petition gegen die Ost”Umfahrung” bereits unterschrieben. Die Organisatoren geben folgende Gründe für ihr Engagement gegen die "Ost-Umfahrung" an:

Verkehrszunahme: Trotz Ostumfahrung steigt das Verkehrsaufkommen an ALLEN innerstädtischen Straßenzügen teils massiv an. Im gesamten Untersuchungsgebiet kommen zusätzliche 3.500 Kfz-Fahrten/Tag als induzierter Verkehr hinzu.

Betonhauptstadt Österreichs: Wiener Neustadt ist schon jetzt mit 583 m²/Person Schlusslicht im Bodenverbrauch in Österreich. Bis 2030 sollen weitere 575.000 m² Gewerbeflächen an der Peripherie hinzukommen. Die Ostumfahrung würde diese Zersiedelung und den Flächenfraß massiv befeuern.

  • Die Rad-Karawane zog sich durch mehrere Straßenzüge: Der Protest gegen die "Ost-Umfahrung" war laut und bunt.
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Leerstandskaiser Österreichs: Die Ostumfahrung würde neue Gewerbeflächen bei den Abfahrten entstehen lassen. Damit wird auch die Kaufkraft aus der Neustädter Innenstadt und den Ortskernen der Umlandgemeinden weiter abgesaugt. Schon jetzt ist Wiener Neustadt mit einer Leerstandsquote von 26,5 Prozent in der Innenstadt Schlusslicht in Österreich.

Negative Klimabilanz: Um den jährlichen CO2-Ausstoß der Ostumfahrung zu kompensieren, müssten 500.000 Bäume gepflanzt werden. Die Produktion der Baustoffe und die Bauphase sind dabei noch gar nicht inkludiert.

Zerstörte Auen und Ackerflächen: Zusätzlich zur Trasse werden durch die Bautätigkeit weitere 20 Hektar gerodet, verdichtet und versiegelt. Darunter zwei Augebiete (Natura2000-Schutzzone) und Ackerflächen, die laut einer Studie des Landwirtschaftsministeriums zu den fruchtbarsten Böden Österreichs zählen.

Mehr Infos unter www.vernunft-statt-ostumfahrung.at

  • Von Jung bis Alt, vom Fahrrad bis zum Rollstuhl: Die Teilnehmer der Info-Veranstaltung waren sehr vielfältig.
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  • Mehr als 300 Menschen nahmen an der Info-Veranstaltung teil in und um Wiener Neustadt teil.
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  • An jenen Orten rund um Wiener Neustadt, wo die "Ost-Umfahrung" gebaut werden soll, gab es Zwischenstopps samt Information.
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  • Die Rad-Karawane zog sich durch mehrere Straßenzüge: Der Protest gegen die "Ost-Umfahrung" war laut und bunt.
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