Gericht: Nachbarn zu laut, Mann stach zu
WIENER NEUSTADT. Am Montag begann der Prozess wegen versuchten Mordes gegen einen 24jährigen Wiener Neustädter, der am 24. Juli dieses Jahres in einer Wohnhausanlage am Flugfeldgürtel einen Mann in den Hals gestochen haben soll. Auslöser dafür soll der Lärm aus der Nachbarwohnung gewesen sein, wo eine Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern lebt. Nachdem der Angeklagte sie wegen des abendlichen Lärms zur Rede gestellt haben soll, dürfte diese ihren Ex-Lebensgfährten angerufen haben und mit dem soll es dann vor dem Lift am Gang zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. In deren Verlauf dürfte der Angeklagte ohne Vorwarnung mit einem Messer mit sechs Zentimeter langer Klinge zugestochen haben. Das Opfer erlitt eine Stichwunde an der linken Halsseite, nur knapp neben der Halsschlagader.
Vor Gericht wies Verteidiger Dr. Wolfgang Blaschitz daraufhin, das sein - nach drei Operationen geschwächter und herzkranker - Mandant schon seit rund zwei Jahren durch den Lärm der Familie nebenan gestört werde. Aufgrund seiner schweren Krankheit leide der Angeklagte an wahnhaften Störungen, die ihn die Situation falsch einschätzen haben lassen.
Der Angeklagte bekannte sich vor Gericht schuldig, gab aber an, dass er sich durch sein späteres Opfer bedroht gefühlt hätte, weil dieser ihm mit "Genickbruch" und den Fäusten gedroht haben soll. Er sei in Angst gewesen, dass der aufgeregte Mann ihn gegen die Brust schlage, was wieder einen längeren Spitalsaufenthalt bringen könnte. Er habe aus Notwehr gehandelt. Der Angeklagte entschuldigte sich für seine Tat. Der Prozess wird im Dezember fortgesetzt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.