Landwirtschaft besorgt um Ernte
Italientief könnte unsere Ernte retten
Die langen Hitze- und Trockenperioden haben der Landwirtschaft im Bezirk zugesetzt. "Die Ernte der Getreidekulturen liegt in den Leithagemeinden leicht unter dem Durchschnitt, die Qualität ist jedoch recht gut", fasst Josef Fuchs, Obmann der Bezirksbauernkammer zusammen.
WIENER NEUSTADT-BEZIRK (ds). Die Herbstkulturen bräuchten jedoch dringend eine längere Regenzeit. Auch die Grünlandflächen, wie etwa in der Buckligen Welt oder am Fuße der Hohen Wand, bringen beim nächsten Schnitt zu wenig Futter für den Winter, auch in Hollenthon und Wiesmath sind die Böden extrem trocken, die Brunnen nicht ergiebig. Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger: "Im Vorjahr waren wir nicht so extrem von der Trockenheit betroffen wie heuer, wir hatten kaum Italientiefs wie die Jahre zuvor, nur solch ein Tief mit Regen könnte die Ernte retten."
Wald in Gefahr
Auch der Wald leidet, wie Josef Fuchs bestätigt: "Auf der Hohen Wand gab es vor einigen Jahren Schnee- und Eisbruch, hier entstanden extreme Schäden durch den Borkenkäfer. Das wirkt sich natürlich katastrophal auf den Holzpreis aus. Das geschädigte Holz ist kaum verkaufbar, es eignet sich nurmehr für Spanplatten oder Hackschnitzel." Der Wald wird in Zukunft anders aussehen, der Fichtenbestand wird sinken, Douglasien, Tannen, Lärchen und Laubwald werden sich ausbreiten.
Ein Problem waren auch die z.T. heftigen Niederschläge im Frühjahr. Bundesrat Martin Preineder: "Die Saat wurde ausgeschwemmt, wir mussten Kürbis und Mais zweimal anbauen." Ein Aufwand, der freilich auch wirtschaftlich zu Buche schlägt.
Andere Sorten
Auch der Zillingdorfer Ortsbauernobmann Christoph Eiböck ist nicht glücklich über die Wetterextreme. Er betreibt eine Biolandwirtschaft mit Ackerbau und Mutterkuhhaltung. Zur Fütterung der Tiere hat er u.a. Luzerne angebaut, eine tief wurzelnde Kleeart, die trockenheitstoleranter ist als übliche Kleesorten. Da in der biologischen Landwirtschaft keine Mineralien und Kunstdünger eingesetzt werden, ist eine durchdachte Fruchtfolge erforderlich, aber auch mehr humushaltige Begrünung, denn Humus speichert Nährstoffe und Wasser und bindet CO2.
Problem Hundekot
Ein großes Problem für die Landwirte liegt jedoch in einem ganz anderen Bereich. "Viele Hundehalter lassen ihre Tiere ohne Leine laufen, diese laufen auf die Felder und hinterlassen ihren Kot. Damit ist das Viehfutter, Silage und Heu unbrauchbar, weil verschmutzt. Vor Kurzem wurden auf Feldern, wo die Basis für Futter und Essen wächst, Tafeln aufgestellt, "wir möchten die Hundehalter informieren im Sinne eines gedeihlichen Miteinanders", so Zillingdorfs Bürgermeister Harald Hahn.
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