Zu kalt und nass im Frühling
Katastrophale Honigernte im Bezirk
Die Honigwaben sind so gut wie leer. Wegen des vielen Regens konnten die Bienen nicht ausfliegen und mussten während der Hochblüte von den Imkern gefüttert werden.
WIENER NEUSTADT - BEZIRK. Obwohl der Frühling mit Sonnenschein begann kam ab April eine Kaltfront nach der anderen. Für unsere Honiglieferanten war es zu kalt. Der viele Regen und die niedrigen Temperaturen sorgten dafür, dass die fleißigen Bienen nur selten ausfliegen konnten, während die wichtigsten Nektarlieferanten blühten.
Um Hungertod zu verhindern wurde zugefüttert
"Heuer gibt es keinen Blütenhonig. Wir mussten unsere 150 Völker notfüttern, wobei das Bienenfutter bereits mehr als die Hälfte vom Vorjahr kostet. Diese Situation betrifft auch unseren Bienenstand im Akademiepark", zieht Alois Spanblöchel, Imkermeister der Imkerschule Warth, eine Zwischenbilanz.
Nach der Frühjahrblüte wird Ende Mai das erste Mal geschleudert. Die ZAMG sprach von einem der zehn nassesten und trübsten April-Monaten in der Messgeschichte. Das warme Wetter kam zu spät, da Honigbienen mindestens zwölf Grad Celsius und trockenes Wetter brauchen um auszufliegen
Ein wenig Hoffnung bei Waldhonig
In Bad Erlach hat Imker Gottfried Schwarz trotz schlechter Voraussetzungen noch ein wenig Zuversicht was den Waldhonig betrifft: "Ob und wann der Wald honigt, hängt von vielen Komponenten ab. Wenn es dann nicht nur wenig Honigtau gibt und noch dazu Dauerregen einsetzen sollte, ist die heurige Situation nicht mehr zu retten."
Honig wird heuer teuer werden
Auch in Wiesmath muss Imker Johann List mit einem Totalausfall für 2023 rechnen. Auch ihn trifft das teure Zufüttern. "In einem so schlechten Honigjahr trifft uns die Teuerung gleich dreifach." bestätigt List, der darauf hofft, den Schaden im kommenden Jahr ausgleichen zu können.
Das schlechte Jahr wird sich auch auf die Honigpreise auswirken. Unser heimischer Honig deckt circa die Hälfte des Bedarfs - der Rest muss importiert werden. Die Qualität ist bei Importware aber deutlich schlechter und Billighonig oft industriell aromatisierter Zuckersirup.
Beim Kauf direkt bei den Imkern oder bei der Suche am Etikett nach Name und Ort der Imkerei kann sich der Konsument sicher sein, reinen und unverfälschen österreichischen Honig in den Händen zu halten.
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