Außerordentlichen Zivildienst
Zauberkünstler im Dienst der guten Sache
Corona hat das Leben für unglaublich viele auf den Kopf gestellt. Alles ist anders geworden, vieles wird es vielleicht auch bleiben. Und jeder hat, je nach Lebenssituation, mit anderen Dingen zu kämpfen.
In Österreich gibt es seit mehreren Wochen ganz neue Regeln, die unser Leben bestimmen. Wichtige Regeln, die sowohl die Risikogruppen, wie auch unser Gesundheitssystem und damit uns alle schützen. Regeln, dies aber auch sehr unangenehm sein, ja für viele sogar Existenzgefährdend sein können.
Einer davon, ist der Zauberer Gregory Diamond aus Wiener Neustadt. Es ging ihm einerseits, so wie jedem darstellenden Künstler, die Shows waren von heute auf morgen abgesagt. Sein Zaubergeschäft (Trickbox), dass er in Wien betreibt von heute auf morgen geschlossen. Alle Kurse seiner Zauberschule gestrichen.
Erich Kästner hat mal gesagt: "Es gibt nichts gutes, außer man tut es". Ganz diesem Motto folgend, hat sich Gregory dazu entschlossen, den Zauberstab vorübergehend in die Schublade zu legen und zu seinem ursprünglichen Beruf des Krankenpflegers zurückzukehren. Mit 01.04.2020 hat er einen außerordentlichen Zivildienst angetreten und ist nun bis Ende Juni in einem Pflegeheim im Einsatz.
Derzeit wird es nach außen hin abgeschottet und es gibt noch keinen Covid19 Verdachtsfall. In einem Teil des Hauses wird gerade eine Quarantänestation eingerichtet. Diese ist bereits in Verwendung, zum Beispiel wenn jemand nach einem Krankenhausaufenthalt zurück kommt.
Das Leben der Menschen ist stark eingeschränkt. So einige würden gerne in den Garten, in die Hauseigene Kapelle,… etc., aber das ist zur Zeit natürlich nicht möglich. Wenn möglich versucht man die Menschen im eigenen Zimmer zu versorgen und hofft die Geschichte zu gut über die Runden zu bringen.
Dazu kommt natürlich, dass der Besuch von Angehörigen derzeit ausgesetzt ist. Gerade jetzt zu Ostern eine sehr traurige Sache. Manche finden noch eine Alternative im Telefonieren. Immerhin, auch wenn es kein richtiger Ersatz ist. Für andere stellt ein Telefon kein wirklich brauchbares Kommunikationsmittel dar. Einzige Ausnahme ist der Besuch bei Menschen, die schon ihrem Lebensende sichtlich nahe sind. Und auch das natürlich nur unter strengen Auflagen.
Gregory meint dazu: "Der Beruf des Krankenpflegers und der des Zauberkünstlers hat eine Gemeinsamkeit. Es geht unter anderem darum, das Leben anderer Menschen ein wenig besser zu machen. Als Pfleger kann ich hier derzeit einfach wesentlich mehr beitragen. Und wer weiß, wenn es sich zeitlich ausgeht kann ich die Bewohner vielleicht noch in den nächsten Wochen mit dem einen oder anderen Kunststück verblüffen und sie für einen Moment die Welt da draußen vergessen lassen".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.