Kinder müssen verwurzelt sein

Barbara Schwarz im Polit-Gespräch: Peter Zezula (l.) interviewte die Landesrätin in einem Lokal in Krems an der Donau. | Foto: Sascha Trimmel
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BB: Sie sind seit 2011 Landesrätin - welche Erfolge können Sie bisher vorweisen?
Schwarz: Wir haben die Kindergartenoffensive weitergeführt, insgesamt 660 neue Kindergartengruppen gebaut und damit 1.320 Arbeitsplätze geschaffen. Wir bieten den Kindergarten für Zweieinhalb-Jährige flächendeckend an. Wir haben bei der Kinderbetreuung die Förderung für Eltern vereinheitlicht, unterstützen die Tagesmütter stärker, haben die Nachmittagsbetreung in den Schulen massiv ausgebaut, mittlerweile bieten 380 Schulen diese an.

BB: Stichwort „Nachmittagsbetreuung“: Wieso lehnen Sie die SPÖ-Idee der Ganztags-Schule ab?
Die Eltern wünschen sich Betreuung am Nachmittag, wollen aber keine verschränkte Schulform. Also vormittgas Unterricht, nachmittags Freizeit- und Lernbegleitung, aber nur dann wenn die Eltern das möchten. Ganztagsschule ist zu viel Zwang, es fehlen die Freiheiten wie der Besuch einer Musikschule oder eines Sportvereines. Ich kann einen Tennisplatz nicht in die Schule tragen.

BB: Das Land stellt 9,8 Millionen Euro für das erste Halbjahr 2013 für das Kindergartenpersonal zur Verfügung. Zufrieden?
Dieses Geld ist dazu da, um die Gemeinden als Träger der Kindergärten zu unterstützen. Damit wird das von dern Gemeinden eingestellte und bezahlte Betreuungspersonal mitgefördert. Es zeigt die gute Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden und gute Betreuerinnen sind immens wichtig.

BB: In NÖ besteht - so die Statistik - ein Nachholbedarf bei der Betreuung der bis zu Dreijährigen.
Wir können bereits für jeden Zweieinhalbjährigen einen Kindergartenplatz anbieten. Für die Kleineren bauen wir jetzt weiter aus. Ich bin für flexible Lösungen. Gerade in ländlichen Gemeinden, sind viele Eltern zuhause soder die Großeltern wollen die Betreuung übernehmen. Dann heißt es in einer Landgemeinde, der Kindergarten hat nicht offen, jedoch ist gar kein Bedarf vorhanden. Ich finde es schön, wenn Eltern sagen, ich nehme mein Kind gerne nach Hause. Ich halte nichts vom SPÖ-Modell, in allen Gemeinden auf MUSS eine Kindergrippe zu bauen. Besser ist ein guter Mix aus Tagesmüttern, Kleinstkinderbetreuung und Kindergarten.

BB: Wie sieht ihre „optimale Schule“ aus?
Die Bildung muss auf die Stärken der Kinder fokussiert sein und darf nicht in die Richtung „Durchschnitt und alle können das gleiche“ gehen. Dann sind die Spitzenbegabten unter- und die anderen überfordert. Wir sollten uns nicht als erstes übers Lehrerdienstrecht unterhalten sondern mit Lehrern, Eltern und Schülern eine Schule der Zukunft entwerfen. Wie eine Bildungsinstitution ausschaun kann, die auf alle die Bedürfnisse unserer Kinder Rücksicht nimmt. Erst dann sollte man übers Dienstrecht reden.

BB: Kleine Gemeinden haben die Sorge, dass sie ihre oft einzige Volksschule verlieren ...
Wir zahlen in Niederösterreich um 450 Lehrer mehr als uns der Bund aufgrund der Kinderzahl zugesteht. Wir halten uns an die Klassenschüler-Höchstzahl, aber wir leisten uns auch den Luxus von Kleinschulen, gerade im Volksschulbereich. Die wiennahe Bildungspolitik vergisst die Wichtigkeit von Kindern und Schülern in kleinen Gemeinden. Die Kinder müssen verwurzelt sein, die eigene Gemeinde kennen lernen. Wenn ich sie da aufteile, habe ich später keinen mehr bei der Feuerwehr oder bei der Volksmusik.

BB: Der NÖ-Familienpass ist ein Erfolgsmodell.
Wir haben bereits über 170.000 Familien, die das in Anspruch nehmen. Es gibt sehr viele begünstige Eintritte in Bäder oder Museen, Vorteile in Gasthäusern oder günstigere Tickets bei der Westbahn. Ein tolles Paket, das übrigens auch für Großeltern gilt.

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