Bewegte Zeiten

Sparkasse zieht Bilanz

Die persönliche Gefühlslage der österreichischen Bevölkerung ist derzeit nur mittelmäßig und hat sich lt. einer Studie von Erste Bank und Sparkasse gegenüber 2022 verschlechtert. Die größten Sorgen sind Inflation, steigende Lebensmittel- und Energiepreise. Auch die Sorgen rund um die Klimakrise sind mit stark steigender Tendenz wieder zurück.

WIENER NEUSTADT(Red.). Der Verbraucherpreisindex in Österreich ist im Vergleich zum Durchschnitt der westeuropäischen Staaten aktuell mit 8,7% nach wie vor hoch, auch der Ausblick lässt erst 2024 einen Rückgang erwarten.

Sparen ist den Österreicher:innen wieder besonders wichtig. Denn ein einfaches Beispiel zeigt, dass „Geld unter dem Kopfpolster“ erheblich an Kaufkraft verliert, sich in 10 Jahren (bei einer durchschnittlichen Inflation von 5%) fast halbiert. Zu den beliebtesten Anlageformen zählen neben Immobilien- und Goldinvestments vor allem Wertpapiere. Aufgrund steigender Sparzinsen rücken auch klassische Sparprodukte wieder als vermeintlich sichere und niedrigschwellige Alternative in den Fokus. Auch das klassische Bausparen wird dadurch wieder interessanter.

Die Finanzierungskosten von Wohneigentum sind aktuell im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie und Ukrainekrise deutlich gestiegen. Volkswirt:innen erwarten zudem weitere moderate Steigerungen der Leitzinssätze und somit einen weiteren Anstieg von variablen Kreditzinssätzen. Die Sparkasse empfiehlt, in persönlichen Beratungsgesprächen die individuelle Situation hinsichtlich einer variablen oder Fixzinsvariante abzuklären, letztere zB. das s Bauspardarlehen mit aktuell 4,1% fixen Zinsen und einer Laufzeit von 15 Jahren.

Key Facts des Geschäftsjahres 2022
Die Bilanzsumme stieg auf 1,7 Mrd. Euro, die Kundeneinlagen auf 1,5 Mrd. Euro, darunter 794 Mio. Euro Spareinlagen, ein Plus von 3,8%. Gemeinsam mit den Wertpapierdepots, Versicherungen und Bauspareinlagen verwaltet die Sparkasse mittlerweile 2 Milliarden Euro an Kundengeldern. Das Kreditvolumen, mit dem vorwiegend Wohnbau und Wirtschaft finanziert werden, erhöhte sich auf fast 1,22 Milliarden Euro.

2022 konnte die Sparkasse ihren Rücklagen einen Nettogewinn in Höhe von 12 Mio. Euro zuführen. Dies erhöhte das Eigenkapital auf 136,2 Mio. Euro und wuchs somit gegenüber dem Vorjahr um 9,2%. Insgesamt stieg das Eigenkapital seit 2018 um knapp 34%. Das Betriebsergebnis beläuft sich auf 17,1 Mio. Euro, die Kernkapitalquote beträgt 22,6% und die Gesamtkapitalquote der Sparkasse liegt bei 23,1%, damit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 8%.

Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Kundenanzahl wider: Aktuell vertrauen der Sparkasse 62.052 Kund:innen in finanziellen Angelegenheiten, darunter 57.000 Privatkund:innen, 3.500 Unternehmen sowie je fast 800 Freiberufler:innen und 700 Vereine/Institutionen. Dies entspricht in den vergangenen fünf Jahren einem Wachstum von 7,3 % bei einem Bevölkerungszuwachs in Stadt und Bezirk von 5,2%. Die Sparkasse ist somit stolz auf einen Marktanteil von über 42% in der Stadt sowie 33% im Bezirk Wiener Neustadt und ist damit die Nr. 1 unter den 12 Geldinstituten in der Region.

Einschließlich der Tochterfirma s Real beschäftigt die Sparkasse 228 Mitarbeiter:innen und ist damit einer der größten Arbeitgeber in der Region. Die Zertifizierungen der Sparkasse als „Great Place To Work“ und „Vereinbarkeit Familie & Beruf“ unterstreichen die Bestrebungen der Sparkasse, den Mitarbeiter:innen ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen und gerne Teil des Teams zu sein. „Vereinbarkeit von Beruf & Familie“ passt sehr gut zur Unternehmenssituation der Sparkasse mit einem Frauenanteil von 64%. Davon sind 36% in Teilzeit beschäftigt.

Geballte Kompetenz in Sachen Immobilienvermittlung und Wohnfinanzierung findet man seit 2005 im Immobilienzentrum der Sparkasse in der Neunkirchner Straße 21. Mehr als 3.200 Grundstücke, Häuser, Wohnungen und gewerbliche Objekte wurden seither vermittelt. Finanziert wurden von den Mitarbeiter:innen der Abteilung Wohnbaufinanzierung Wohnträume in Höhe von 990 Mio. Euro. Trotz Krisenzeiten war die Nachfrage nach Finanzmittel im abgelaufenen Jahr groß: Insgesamt wurden 84 Mio. Euro Neufinanzierungen abgewickelt.

Für s REAL Wiener Neustadt war 2022 ein sehr erfolgreiches Jahr. Trotz der Pandemie konnten wieder über 200 Objekte vermittelt werden und mit einem Umsatz - vergleichbar mit dem Vorjahr - bilanziert werden. Auch das Betriebsergebnis wurde konstant gehalten. In einem Branchenranking liegt s REAL Wiener Neustadt unter den TOP 5 in NÖ.

Das Jahr 2022 war zweigeteilt, wobei im 2. Halbjahr aufgrund der bekannten Umstände (hohe Inflation, steigende Zinsen, strengere Vergaberichtlinien bei Krediten) die Nachfrage spürbar zurückging und damit auch die Preiskurve abgeflacht ist. Geänderte Bedingungen haben das seit vielen Jahren ungebrochene Wachstum gestoppt - der Markt hat sich wieder normalisiert.

Nach wie vor sind unbebaute Grundstücke in guter Lage sehr gefragt, auch als Anlage. Hier sind das Interesse ungebrochen sowie Käufer vorhanden, die keine Finanzierung benötigen. Rückgängig sind Bautätigkeiten der gewerblichen Bauträger, Vorsicht ist eingekehrt.

Ein Comeback „feiert“ die Miete: Kunden, die Finanzierungsvoraussetzungen nicht erfüllen bzw. vor Zinsenzahlung zurückschrecken, weichen auf Miete aus. In manchen Segmenten hat der Markt begonnen, sich vom Verkäufer- zu einen Käufermarkt zu drehen.

Für den Sparkassensaal war 2022 erstmals nach der Pandemie wieder eine positive Bewirtschaftung möglich. Es wurden laufend Erhaltungsarbeiten und Vorbereitungen für das nunmehr wieder sehr gut gebuchte Jahr 2023 getätigt.

Verantwortung für die Menschen in der Region

#glaubandich-Förderpreis: Ihr Projekt ist uns Geld wert.
Sozial nachhaltiges Agieren ist für die Wiener Neustädter Sparkasse Gründungsgedanke, Herzensangelegenheit und fester Bestandteil ausgezeichneter Unternehmensqualität. So sind in den letzten zehn Jahren rund 3,3 Mio. Euro an Sponsorgeldern und Spenden in die Region zurückgeflossen.

Um die gesellschaftliche Verantwortung einmal mehr zu bekräftigen hat die Sparkasse 2023 einen „#glaubandich-Förderpreis“ ins Leben gerufen. Dabei wird ein Projekt bzw. eine Anschaffung eines Vereins oder einer gemeinnützigen Organisation mit einem Betrag in Höhe von 10.000 Euro unterstützt. Darüber hinaus vergibt die Sparkasse einen Sonderpreis in Höhe von 2.000 Euro zur Förderung der Jugend- und Nachwuchsarbeit, den sich der LC Tausendfüssler aus Bad Erlach sichern konnte.

Über 40 Vereine und Institutionen haben dieses Angebot genutzt und bis Ende Mai ihre Ideen eingereicht. Alle Vorhaben wurden von einer Jury – bestehend aus Vertreter:innenn der Stadt Wiener Neustadt, Wirtschaftskammer, WNTV, Sparkasse sowie einer Juristin – anhand einer Nutzwertanalyse bewertet. Die drei ermittelten Finalisten (ESV Haidbrunn Wacker, Freunde der Burg Starhemberg und Waldschule Wiener Neustadt) stellten ihre Projekte am 23. Juni in einem Live-Pitch der Jury vor. Bis Anfang Juli kann nun auf den Social-Media-Kanälen der Sparkasse der Sieger mitbestimmt werden.

#glaubanmorgen: Nachhaltigkeit ist unser Auftrag
Die Sparkasse ist sich bewusst: Auch ihr Handeln als Bank wirkt sich auf die Umwelt aus - von den Dienstleistungen, die den Kund:innen angeboten werden, über die Unternehmen, die sie finanzieren, bis hin zur Energieversorgung der bankeigenen Gebäude.

Beispiele für das nachhaltige Engagement der Sparkasse sind neben der Baumpatenschaft der Picknickwiese im Akademiepark oder der Anschaffung von Glasflaschen für Schüler:innen der Caritasschule auch die Errichtung einer weiteren PV-Anlage mit 30 kWp auf dem Dach der Filiale Marktgasse, das entspricht dem Strombedarf von 8 Haushalten.

Außerdem bekennt sich die Sparkasse als Teil der Erste Group zum Green Consumption Pledge & UN Principles for Responsible Banking und verpflichtet sich dabei beispielsweise dazu, die Anzahl von Fonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen zu erhöhen und ihre Kund:innen verstärkt über nachhaltige Finanzprodukte zu informieren. So investiert der ökologische Fonds ERSTE GREEN INVEST in innovative Unternehmen und unterstützt diese beim Wechsel auf umweltfreundliche Prozesse, etwa Automobil- und Baustoffhersteller sowie Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie, Hochwasserschutz und Klimatechnik.