Das sagen Zwettler Experten
Auch Waldviertler haben Burnout

Über körperliche Gebrechen wird viel gesprochen - über seelische eher weniger.  | Foto: RMA Archiv
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„Ein Waldviertler san drei Leut“, heißt es oft. Das heißt aber nicht, dass wir von Burnout nicht betroffen sind.

BEZIRK ZWETTL. Ewig lange To-Do Listen, Zeitdruck, ständige Erreichbarkeit: Viele sind in ihrem Job gefordert und gestresst. Doch auch der fleißigste Waldviertler hat keine unendlichen Ressourcen. Die Folge bei Überlastung: Burnout. Doch wie sieht es mit der Situation im Bezirk aus? Die BezirksBlätter haben bei den Experten nachgefragt.

Burnout nimmt zu

„In etwa ein Viertel meiner Patienten leidet an Burnout. Ich erlebe in den letzten Jahren eine starke Zunahme, die sicher mit einem breiteren Bewusstsein für das Thema zu tun hat, aber auch mit den vielfältigen Krisen, die es erschweren in der Freizeit die notwendige Entspannung zu finden, zusammenhängt“, sagt Jonathan Öhler, Psychotherapeut und Psychologe in Zwettl. Auch Ingrid Stift, psychosoziale Beraterin, nimmt in ihren Gesprächen mit lokalen Unternehmen, Führungskräften und in ihrer Praxis eine Zunahme der Stressbelastungen in unserer Region war. Besonders Frauen, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen müssen, seien betroffen.

Seelisches Leiden tabu

Über körperliche Gebrechen wird viel gesprochen - über seelische eher weniger. Das liegt daran, dass letztere noch immer als „Schwäche“ wahrgenommen werden.
„Sich einzugestehen, dass man mit einer Situation alleine nicht mehr zurecht kommt, ist generell nicht leicht. Hilfreich ist es da, wenn man von anderen hört, dass sie auch Hilfe brauchen bzw. in Anspruch nehmen“, so Öhler. Viele Menschen hätten den Eindruck, mit ihrem Leiden alleine zu sein. Laut Ingrid Stift ist die Hilfe von außerhalb deshalb sehr wichtig: „Wenn wir uns im negativen Stress („Distress“) befinden, sind wir in einem Tunnel. Wir sind dann sehr auf unsere Probleme fokussiert und es fehlt uns der Blick für das Erkennen von Möglichkeiten und Lösungen.“ Gerade hier könne professionelle Hilfe wertvoll sein. „Bei körperlichen Problemen ist es selbstverständlich, einen Termin beim Arzt zu vereinbaren. Bei psychischen Belastungen ist leider noch viel zu wenig bekannt, dass oft schon mit nur ein bis zwei Sitzungen große Erleichterung erzielt werden kann“, sagt Stift.

Frühe Hilfe und klare Kante

Die gute Nachricht: Oft sind es schon kleine Maßnahmen im Alltag, die große Wirkung erzielen. Und je früher diese getroffen werden, umso besser. „Bei dauerhaften Belastungen muss man rechtzeitig Stärke zeigen, in dem man sich professionelle Hilfe holt“, sagt Stift. Es schade zu dem nicht, sich zweimal im Jahr präventiv eine Beratung zu gönnen - auch wenn es einem gut geht. Hilfreich ist es auch, den Feierabend klar zu markieren. „Durch den technologischen Fortschritt ist es üblich geworden jederzeit und überall erreichbar zu sein. Um sich erholen zu können, ist es wichtig einen Übergang von Arbeitszeit in Freizeit zu finden und das Gefühl zu haben, es für den Tag geschafft zu haben“, rät Öhler. Das heißt: Handy abdrehen, keine beruflichen Mails lesen, Freizeitkleidung, ausreichend Bewegung und Schlaf.

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