LANDJUGEND-THEATER
Krach am Wendlhof: Älteres Lustspiel mit aktuellen Anklängen
(kuli). Die Theatergruppe der Landjugend Pölla spielt heuer „Krach am Wendlhof“ von Hans Lellis, und dies in der Taverne in Greillenstein, wo etwa 200 Zuschauer Platz finden. Die Premiere am 28. Februar verlief blendend, die zumeist jugendlichen Besucher quittierten das bäuerliche Lustspiel in Mundart mit viel Applaus. Unter den Gästen weilte auch der Leiter der Landjugend NÖ, Norbert Allram.
Zum Stück
Daniel Kletztl als Wendlbauer Alois, Sandra Schmutzer als seine Frau Liesl, Jakob Kletztl als deren Sohn Lois, Iris Steiner als überdrehte Magd Gundl und Lukas Nussbaum als Knecht Michl bilden die Lebensgemeinschaft am Wendlhof. Krach gibt es erst, als Bernhard Pfeisinger alias Dagobert, Angi Offenberger als resolute Marein und Sarah-Luise Hunger als deren Tochter Afra Pfisterer mit verschiedenen Absichten, darunter Verheiratung der „Kinder“, dort eintreffen.
Wichtigste Requisiten sind Schlagwaffen, Seil und Schnapsflaschen. Namensgleichheiten bedingen Verwirrungen, Filmrisse Ohnmachten. Hackfrüchte fliegen. Derbe Sprüche mit Lokalkolorit dürfen nicht fehlen.
Als philosophierender Universalberater und Gemeindediener Schani mit Ukulele (Gerald Mayerhofer) und chaotisierendes Liabsmadl Vroni (Alina Winkler) retten diese beiden das Happy-End.
Sehenswerte Inszenierung
Nur sporadisch souffliert wird von Barbara Gallauner und Melanie Mayerhofer. Die Akteure sind sehr textsicher, das Bühnenbild samt Beleuchtung und Ton von Martin Lechner ist einfach, aber gut, und das Styling von Kathi Ebner optimal passend.
Weitere Spieltermine: 6. Und 7. März je 20 Uhr, 8. März um 14 Uhr.
Platzreservierung unter 0676 / 5502695.
Kommentar
Man sagt der heutigen Jugend ja nach, dass sie nur noch reglos vor irgendwelchen Displays und Monitoren verharrt, und die Stimmbänder wegen Nichtbenutzung verkümmern. Umso erfreulicher die Antithese: Viele junge Leute, gerade hier im Waldviertel, schließen sich zu Theatergruppen zusammen und zeigen Mimik, Gestik, Bewegungen und – Stimme. Noch dazu wird das Hirnkastl zum Auswendiglernen gebraucht. Aus ersten Juxauftritten entstanden dabei mit der Zeit recht feine Ensembles, die beinahe schon ländliches Qualitätstheater zeigen. Die Pöllinger gehören ab jetzt dazu.
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