So richtig bayrisch in Zwettl
Am Samstag hieß es auf dem Münchner Oktoberfest wieder „Ozapft is“. Doch auch in Zwettl wurde nach bayrischem Brauch gefeiert: In der Kuba-Bar ging es zünftig zu.
ZWETTL(ms). Das muss man den Kubas lassen: Sie sorgten für urtümliches bayrisches Flair. Mehr als zwei Drittel der Besucher traten zum Oktoberfest in Dirndl oder Krachlederner an, viele der Übrigen zumindest im karierten Hemd oder mit Seppelhut. Da kam man sich in normaler Kleidung fast schon fehl am Platze vor. „Tracht ist natürlich nicht Pflicht, aber gern gesehen“, sagte Annabell Kuba. Das Oktoberfest am Samstag freute sich über unzählige Gäste, die sich echt bayrisch zu kleiden wussten, was die zünftig bestrumpften Waden der Mannsbilder und die ansprechend geschmückten Dekolletes der Damen bewiesen. Zum zweiten Mal hatten Gasthaus Kuba und Kuba-Bar zu Oktoberfestbräu, Stelzen mit Knödel und Kraut, Weißwürste und Brezn geladen, und abends um neun stellten Ingrid und Reinhardt Kuba zufrieden fest: „Das Haus ist voll!“ Paulaner Bier floß reichlich und zur zünftigen Musik von Markus Altmann und Christian Gerstbauer ließen es die Fans bayrischer Traditionen richtig krachen. Die beiden Musiker der Gruppe „So&So“ verschenkten „einen Stern“, die Mädels „holten ihre Lassos raus“ und spätestens bei „drob´n auf´m Berg“ war die Partystimmung endgültig top.
Dirndl ist ein Muss
Wie ein Virus hat sich der Spaß am bayuwarischen Feiern in den vergangenen Jahren ausgebreitet. Längst feiern nicht mehr nur die Menschen in Bayern das Oktoberfest. Auch bei uns wird nach bayrischer Tradition Party gemacht. Doch was ist so besonders an der bayerischen Art zu feiern? Das ist keine alltägliche Party, zu der man in Jeans und T-Shirt geht. Das Dirndl ist ein Muss! In den letzten Jahren hat es eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Heute trägt die Geschäftsfrau das Dirndl genauso überzeugt wie die Bergbäuerin. Nicht anderes sieht es auf den vielen kleinen Feuerwehrfesten aus. Viele Orte, die bisher kein Event zu bieten hatten, welches Tracht rechtfertigte, taufen ihr Dorffest kurzerhand in Oktoberfest um. Und schon sitzen Trachtenträger aus Nah und Fern im Auto, auf dem Weg zum Feiern wie die Bayern. Ist der Trend zur Tracht also Ausdruck der viel beschworenen Sehnsucht der modernen städtischen Gesellschaft nach dem vermeintlich idyllischen Landleben?
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