Spannende Ausblicke auf 2020

Viel erreicht, aber „dranbleiben“! Bezirksblätter-Podiumsdiskussion mit Herbert Hödl, Edith Weiß, Steffi Rössler, Bernhard Schabauer, Angela Fichtinger, Gerhard Zinner, Christian Bisich, Johannes Gutmann, Thomas Heindl und Martin Maurer machte Appetit auf die Zukunft. | Foto: Michaela Seyer
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  • Viel erreicht, aber „dranbleiben“! Bezirksblätter-Podiumsdiskussion mit Herbert Hödl, Edith Weiß, Steffi Rössler, Bernhard Schabauer, Angela Fichtinger, Gerhard Zinner, Christian Bisich, Johannes Gutmann, Thomas Heindl und Martin Maurer machte Appetit auf die Zukunft.
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ZWETTL(ms). Der Tourist möchte Echtes erleben, echte Menschen treffen, etwas erleben, wovon er dann erzählt und kostenlose Werbung für Land und Region macht. Kann der Gast das im Bezirk Zwettl? Ja und ja.

Edith Weiß, Christian Bisich und Herbert Hödl traten bei einer überaus interessanten Veranstaltung der „Bezirksblätter Zwettl“ am 22. Juni 2015 den Beweis an. Der Panoramasaal bei „Waldland“ war überaus gut gefüllt und es brannte den Teilnehmern unter den Nägeln – die Podiumsdiskussion zum Thema „Mein Bezirk 2020 – Meine Zukunft“ gab Einblick in die aktuelle Situation der „Genussregionen“ und es ging um Zukunftsperspektiven.

Jedes Jahr auf Neue kann sich das Mohndorf Armschlag über steigende Besucherzahlen freuen. Mit 25.000 bis 30.000 Besuchern im Jahr (an die 8.000 sind es allein beim Mohnkirtag) ist das 100 Einwohner zählende Dorf seit 2009 stetig auf der Erfolgsspur. Eine Vielfalt von Spezialitäten beim Mohnwirt, der direkte Dialog mit den Mohnbauern und Direktvermarktern sowie ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm machten die Genussregion „Waldviertler Graumohn“ zu einem viel beachteten Schaufenster von Landwirtschaft und Tourismus des Waldviertels. „Letztendlich geht es darum, die Konsumenten zu informieren – wie wird Mohn angebaut, welchen Boden braucht er, wie gesund ist er“, erzählt Obfrau Edith Weiß, „so ist es relativ leicht, die Produkte auch zu vermarkten.“

Alles Große startete einmal ganz klein: „Wir haben noch viel vor!“ (Herbert Hödl)

Die „Erdäpfelwelt Schweiggers“ feierte ihre Eröffnung am 27. April 2013. Zwei Jahre später: „Wir kämpfen uns voran – auch mit Hilfe der NÖ-Card“, berichtet Herbert Hödl. Von Anbau-Pflege-Ernte – hier erfährt man alles über die beliebte Erdfrucht. Viele Erdäpfelsorten zum Mitnehmen gibt es bei den Direktvermarktern in der Gemeinde.

„Die Mode spricht für uns – Regionalität ist in. Aber, lieber Konsument, bitte schau genau!“ (Christian Bisich)

Auch Christian Bisich träumte davon, regionale Eigenheiten wieder neu zu entdecken. Ohne ihn gäbe es heute keine Renaissance des Waldviertler Kriecherls. Eine Frucht, „die es nur bei uns gibt“, und aus der erstklassige Produkte hergestellt werden, die man nicht nur beim Kriecherlkirtag zu Michaeli in Schönbach oder bei „Das Kriecherl brennt“ in hochprozentiger Form verkosten kann. Die Auszeichnung zur jüngsten, aber flächenmäßig größten Genussregion des Bezirkes erfolgte 2014, worüber Christan Bisich begeistert berichtete.

„Wir sind die Macher und nicht die Suderer.“ (Steffi Rössler)

Alle drei Regionen bieten ihren Gästen Erlebnisse und Begegnungen, die sie (fast) nur in diesen Destinationen so authentisch und unverwechselbar bekommen: Kriecherl, Mohn, Erdäpfel.
Die sechs Diskutanten am Podium von Moderator Bernhard Schabauer, Redaktionsleiter der Bezirksblätter Zwettl, sehen aber durchaus noch Potential für die heimische Wirtschaft und den kulinarischen Tourismus. Zu tun gibt es jede Menge, wissen Steffi Rössler (Genussregionen Österreich) und Thomas Heindl (LEADER-Region südliches Waldviertel), denn die EU lässt sich das GRM (Genuss Regionen Marketing) einiges kosten. Rund 3,15 Millionen Euro werden allein in Österreich pro Jahr verteilt. Die Chancen für die heimische Wirtschaft bleiben aber oft ungenützt.
Verstärkte strategische Partnerschaften zwischen Erzeuger (Genussregionentag), Wirtschaft, Tourismus und Kultur, bessere Verfügbarkeit von Regionalprodukten im Handel (leerstehende Geschäfte an Tourismusstandorten nutzten) und in der Gastronomie: Das klappt mancherorts schon sehr gut, aber nicht flächendeckend. Das Projekt „Waldviertler Weiderindfleisch“ scheiterte, so Biobauer Franz Jank bei der anschließenden Publikumsdiskussion, an zu wenig interessierten Landwirten. Oft hakt es an der Logistik, der Ausbildung oder der Verfügbarkeit. „Wir verkaufen gerne die Spezialitäten aus dem Waldviertel, aber wir brauchen die Menge dahinter“, erklärte Lebensmittelgroßhändler Christof Kastner.

„Wir müssen nicht auf das Ergebnis warten, wir können vorher sagen: TTIP – nein, danke!“ (Andreas Piringer)

Bedrohen die geplanten Handelsabkommen mit Amerika (TTIP) und Kanada (CETA) die Herstellung regionaler Lebensmittel im Waldviertel? Während Nationalrätin Angela Fichtinger und Waldland-Geschäftsführer Gerhard Zinner der Ansicht sind, es sei noch nichts entschieden – alles eine Frage der Verhandlungsergebnisse, lief es den Herstellern geschützter, regionaler Produkte, als auch Andreas Piringer (Die Grünen), bei dieser Frage kalt den Rücken runter. Dazu Johannes Gutmann (Sonnentor) in bester Klartext-Laune: „Wir müssen jetzt die Pappen aufmachen, damit wir dann nicht das Geldbörsl aufmachen müssen! Die Großen werden es sich richten – die Kleinen bleiben übrig.“

„Das Waldviertel wird als Gesundheitsregion bereits gut wahrgenommen. Die Gäste suchen DAS, was WIR haben. Darauf können wir stolz sein.“ (Angela Fichtinger)

Die Kraft der Natur und Medizin auf hohem Niveau („natürlich, g’sund – ein bisserl kalt ist es halt bei uns“) und kulinarische Spezialitäten zeichnen das Waldviertel aus. „Gerade die Gesundheit ist ein Bereich, der für uns passt – der sich sehr gut entwickelt hat“, so Angela Fichtinger.

Auf reges Interesse stieß daher das Projekt „Jedem Dorf ein Bienenhaus“. Martin Maurer aus Schönbach, Obmann des Imkerverbandes, berichtete von den Anstrengungen, die Bedeutung der Bienen für die regionale Wertschöpfung und Kulturlandschaft bewusst zu machen. „Bedarf gibt es!“ Der Bienenstock war über Jahrhunderte die Apotheke des Menschen. Das Wissen um die gesundheitliche Kraft der Bienenprodukte Gelee Royal, Propolis, Honig, Blütenpollen, Bienenwachs, Bienengift und Bienenluft könne man nutzen!

Fazit: Wo starke regionaltypische Produkte vorhanden sind (Genussregionen), gewinne Kulinarik deutlich an Bedeutung und habe sehr wohl Einfluss auf Image, Reiseentscheidungen und Konsumentenbindung. Dann werden Touristen darüber reden und kostenlose Werbung für Land und Region machen.

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