Amtspersonen und Gedächtnislücken...
Die Theatergruppe der Kath. Jugend in Echsenbach hat sich für den Jahreswechsel 2012/13 den dörflichen Schwank "Die Gedächtnislücke" von Bernd Gombold ausgesucht.
ECHSENBACH (kuli). Die Aufführung am 30. Dezmber 2012 war voll ausgebucht und bescherte den vielen Gästen eine äußerst spielfreudige Laientheatergruppe, die es unter der Regie von Gerald Nossal wieder einmal großartig verstanden hat, ein deutsches (genauer gesagt schwäbisches) Stück zu adaptieren und in hiesiger Mundart aufzuführen. Für ein hohes Maß an Authentizität ist gesorgt: Zum einen entstammt der Autor einer Bürgermeisterfamilie und ist selbst Pressesprecher eines Landratsamtes, zum anderen wirkt mit Sonja Höchtl eine veritable Amtsperson mit.
Die gesamte Handlung spielt in einem einzigen Raum - dem Amt des stressgeplagten Bürgermeisters Franz Kübele (Andreas Strasser), wo auch der gerissene Amtsleiter Sepp (Daniel Weixlbraun) und Sekretärin Hannelore (Daniela Pamperl) ihre mitunter ungewöhnliche "Arbeit" verrichten. Natürlich darf Helene K., die vernachlässigte Gattin des Dorfchefs (Daniela Loishandl-Weiß) nicht fehlen, ebenso wie das zugezogene, behundete Ehepaar v. Silberstein (Sonja Höchtl und Andreas Holzmann), welche immer wieder ins Büro hereinplatzen. Das tut auch Emma vom nämlichen Laden nebenan (Denise Kletzl), die hauptsächlich mit Tratsch und Hochprozentigem handelt. Eine weitere Person ist der ältere, hyperaktive Professor mit Studienobjekt Weiblichkeit (Dominik Zlabinger) sowie Anton, der rigorose Chef von Blaskapelle und Kleintierzuchtverein (Markus Pamperl). Mit Rosalinde (Andrea Höchtl) taucht dann noch ein Mauerblümchen auf, die sich auf eine intrigante Heiratsannonce hin Hoffnungen auf Franz macht. Das Ausrasten des Bürgermeisters ist programmiert.
Im ersten Akt werden die Charaktere vorgestellt. Im zweiten erfolgt die schmerzhafte Gedächtnislücke beim Bürgermeister, die aber nur die letzten fünf Jahre betrifft, und die schamlos ausgenutzt wird oder für Chaos im Amt sorgt. Im dritten Akt schließlich gibt es schadenfrohe Rache, verzeihende Gesten und (Wieder-) Findung von Paaren, also das happy end.
Die Besetzung ist optimal, zu lachen gibt es genug, besonders zum Schluss hin.
Wer auf dörfliche Schwänke steht, sollte sich dieses Stück im Echsenbacher Pfarrheim anschauen, aber viel Zeit mitbringen - Labung nach jedem Akt!
Das Besondere an der Vorstellung am 30.12.12 war, dass vor Beginn Gerald Nossal für seine langjährige Regiearbeit mit einem Präsentkorb gedankt wurde, und nach Spielende erging der Dank der Crew an Andreas Strasser, langjähriger Jugendleiter und seit zehn Jahren für die KJE auf der Theaterbühne. Den Gratulationen kann man sich nur anschließen.
Weitere Vorstellungen am Freitag, 11.1. um 20 Uhr und Sonntag, 13.1. um 19 Uhr.
Kartenvorbestellung unter 0664/5753666 tgl. von 18 bis 20 Uhr.
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