Vorsorge

Das sollten Männer für ihre Gesundheit tun

Herz, Prostata, Blaue Pille. Dazu rät Urologe Christoph Wallner den Männern im Bezirk.

BEZIRK ZWETTL. Im Rahmen unserer Gesundheitsserie haben wir Urologe Christoph Wallner, Wahlarzt aus Rudmanns und Oberarzt am Universitätsklinikum Krems zum Thema Männergesundheit befragt:
BEZIRKSBLÄLTTER: Welche Vorsorge-Untersuchungen empfehlen Sie (und ab welchem Alter)?
CHRISTOPH WALLNER: "Die generelle Prostatakrebsvorsorge inkl. PSA-Blutwertbestimmung empfiehlt sich laut offiziellen Empfehlungen ab dem 45. Lebensjahr; bei Vorliegen von direkten Verwandten mit Prostatakrebs sogar schon ab dem 40. Lebensjahr. Weiters empfiehlt sich bereits bei jungen Männern die regelmäßige selbst durchgeführte Tastuntersuchung der Hoden; bei Auffälligkeiten (z. B. neue schmerzlose Verhärtung) sollte so bald als möglich eine Ultraschalluntersuchung der Hoden durchgeführt werden. Generell empfiehlt sich bei Mann und Frau bei sichtbarem Blut im Harn eine rasche Abklärung; bei wiederkehrend mikroskopisch nachgewiesenem Blut im Harnstreifentest sollte ebenfalls eine Abklärung erfolgen. Im Rahmen der Routineuntersuchung erfolgt auch ein Ultraschall der Nieren, da Tumore der Nieren generell erst sehr spät Beschwerden bereiten."

Welche Erkrankungen sind bei Männern am häufigsten festzustellen?
"Die typischen Männerleiden wie Prostatakrebs, Prostatavergrößerung inkl. Restharnbildung, Impotenz und auch Unfruchtbarkeit sind häufig vorkommende Krankheitsbilder. Weiters betreffen wiederkehrende Harnwegsinfektionen sowie ein (wiederkehrendes) Nierensteinleiden beide Geschlechter. Hodenkrebs wiederum tritt beim Mann im Alter zwischen 25 und 45 Jahren am häufigsten auf. Eine ebenfalls große Domäne sind weitere Krebserkrankungen, vor allem Harnblasenkrebs (bis zu 70 % Prozent der PatientInnen sind (Ex)Raucher) und der seltener auftretende Nierenkrebs."

Und ist auch das Tabuthema Erektionsstörungen bzw. die Verschreibung der Blauen Pille ein Thema?
"Ein wichtiges Thema, das viele (nicht alle) ab einem gewissen Alter betrifft. Mit moderner medikamentöser Therapie kann man hier oft (leider nicht immer) Abhilfe schaffen. Dieses Thema wird des Öfteren auch direkt durch den Patienten angesprochen und soll zu keinem Schamgefühl führen, da es ein völlig normales, biologisch gegebenes Problem ist, das sehr viele betrifft."

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„Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig. Männer sind hier leider besonders nachlässig, dabei sollten gerade sie die Möglichkeit einer Vorsorgeuntersuchung bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin nutzen. Dabei werden Risikofaktoren abgeklärt und Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil erörtert. Bewegung, Ernährung aber auch Schlaf und psychische Gesundheit sind wesentliche Faktoren, die zu einem gesünderen Leben beitragen“, sagt Dr. Andreas Krauter, Chefarzt der Österreichischen Gesundheitskasse.

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